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  • Jörg Teuchert (Yamaha) sorgt mit Doppelsieg für ein spannendes IDM-SUPERBIKE Finale 2008
  • Michael Schumacher mit bestem IDM-Ergebnis
  • Arne Tode ist frühzeitig Meister der Klasse IDM Supersport
  • Fünfter Saisonsieg und Meisterschaftsführung für Marcel Schrötter in der IDM 125
  • Mike Roscher/Adolf Hänni sichern sich bei der 11. German Speedweek den Sieg in der IDM Sidecar
IDM SUPERBIKE
Jörg Teuchert (Yamaha) sorgt mit Doppelsieg für ein spannendes IDM-SUPERBIKE Finale 2008 - Michael Schumacher mit bestem IDM-Ergebnis

Michael Schumacher mit bestem IDM-Ergebnis

Oschersleben - Yamaha-Pilot Jörg Teuchert holte sich am Sonntag (10. August) beide Siege in den Rennen der Klasse IDM SUPERBIKE, die bei der 11. German Speedweek in der Motorsport Arena Oschersleben ausgetragen wurden. Die Veranstaltung meldete 41.500 Besucher am gesamten Rennwochenende.
Mit seinem Doppelsieg verkürzte der Supersport-Weltmeister des Jahres 2000 seinen Rückstand in der Meisterschaft zum Österreicher Martin Bauer auf 17 Punkte. Nur noch Teuchert oder Titelverteidiger Bauer haben eine Chance, sich am 7. September auf dem Hockenheimring zum neuen Meister küren zu lassen. Da noch insgesamt 50 Punkte vergeben werden, ist der Titelkampf völlig offen.
Die übrigen Podiumsplätze neben Teuchert gingen im Vormittagsrennen an den Franzosen Gwen Giabbani (Kawasaki) und Martin Bauer, am Nachmittag standen der Schweizer Roman Stamm und der Ungar Gábor Rizmayer (beide Suzuki) auf dem Podest.

Michael Schumacher fuhr in Oschersleben sein bisher bestes IDM-Ergebnis ein. Vom Ende des Feldes gestartet, kam der Honda-Pilot auf einen beachtlichen 15. Rang von 33 Startern.

Nach dem Zeittraining am Donnerstag und Freitag hatten Yamaha-Pilot Jörg Teuchert und der Belgier Werner Daemen (Suzuki) exakt die gleiche Rundenzeit aufzuweisen. Die Pole Position ging jedoch an den Hersbrucker Teuchert, da er die Zeit als Erster erzielt hatte. Neben Teuchert und Daemen qualifizierten sich der Österreicher Andy Meklau (Suzuki) und MV Agusta-Pilot Kai-Borre Andersen (Norwegen) für die erste Startreihe. Für Titelverteidiger Martin Bauer aus Österreich reichte es hinter den beiden Suzuki-Piloten Roman Stamm (Schweiz) und Gábor Rizmayer (Ungarn) nur zu Startplatz sieben. Seine beste IDM-Trainingsleistung bot Gaststarter Michael Schumacher - er holte sich die 13. Startposition.

RENNEN 1:
Das Vormittagsrennen sah schon vor dem Start den ersten prominenten Ausfall. Nachdem sich der Rennbeginn wegen schwieriger Streckenverhältnisse verzögert hatte, fuhr das Feld drei Warmup-Runden, in denen der Belgier Werner Daemen stehen blieb. Ein Pfennigartikel (Sicherungsdefekt) kostete den Suzuki-Piloten seinen bisherigen dritten Meisterschaftsrang.

Den Start zum Rennen gewann Jörg Teuchert. Der Yamaha-Pilot konnte sich zunächst mit seinem Titelrivalen Martin Bauer an die Spitze des Feldes setzen, auch der Franzose Gwen Giabbani (Kawasaki), der Österreicher Andy Meklau und der Schweizer Roman Stamm gesellten sich zu einem Spitzenquintett. Während Teuchert die Gruppe anführte, büßte Bauer seinen zweiten Rang an den Franzosen Gwen Giabbani ein. Der Kawasaki-Pilot fuhr ein grandioses Rennen, holte sich am Ende mit Rang zwei nicht nur seinen ersten IDM-Podestplatz, sondern fuhr mit 1:28:084 Min. auch die schnellste Rennrunde. Rang drei ging an Martin Bauer. Bauers Landsmann Andreas Meklau verbesserte sich mit Platz vier im Rennen auf den dritten Meisterschaftsrang. Eine starke Leistung zeigte der Pole Andrzej Pawelec vom Team Yamaha Motor Deutschland, der mit Rang fünf seine beste IDM-Platzierung erreichte. Sechster wurde Dominic Lammert vom bwin-Team.

Mit einer rasanten Fahrt beeindruckte Gaststarter Michael Schumacher die Fans, der trotz seines 13. Trainingsrangs das Rennen vom letzten Startplatz aufnahm. In dem Feld aus 33 Fahrern kam der siebenfache Formel 1-Champion bereits aus Runde eins als 19. zurück und konnte sich dann noch bis auf den 15. Rang verbessern. "Es macht mir eben wirklich viel Spaß, und dass das Wetter heute nicht so ganz mitgespielt hat, tut der Sache keinen Abbruch. Ich habe das zweite Rennen aber dann doch besser ausgelassen, da war soviel Regen und schon in der ersten Kurve Aquaplaning - das muss ja nicht sein. Ich hatte so ein schönes Wochenende und im ersten Rennen einen so guten Start, so schöne Zweikämpfe und keinerlei kritische Situationen, da wäre es mir dann zu gefährlich gewesen. Soll ja Spaß machen, das Ganze. Immerhin war der 15. Platz mein bisher bestes Rennergebnis in der IDM, das ist doch schon mal was.", so lautet das Wochenend-Fazit Schumachers auf seiner offiziellen Homepage.


RENNEN 2:
Das Nachmittagsrennen sah einen noch stärkeren Jörg Teuchert, der bei regennasser Strecke den übrigen Piloten keine Chance ließ. Der Hersbrucker gewann den Start und lag schon nach drei Runden mit über 2 Sekunden vor dem Schweizer Roman Stamm, der als guter Regenfahrer bekannt ist. Auch hinter dem Suzuki-Piloten Stamm entstand schnell eine große Lücke, die nach sieben Runden bereits auf über 9 Sekunden angewachsen war. Damit waren die beiden oberen Podestpositionen bezogen. Hinter Teuchert und Stamm hatte sich eine Vierergruppe gebildet, die aus dem Belgier Werner Daemen (Suzuki), dem Österreicher Günther Knobloch (Ducati), dem Ungarn Gábor Rizmayer (Suzuki) und dem Franzosen Gwen Giabbani (Kawasaki) bestand. Beim Fight um den dritten Rang flog Knobloch mit einem Highsider ab. Die Chance auf einen großen Sprung in der Meisterschaftstabelle war dahin. Gegen Ende des Rennens fiel auch Werner Daemen aus dem Kampf um den verbleibenden Podiumsplatz heraus, da er das Tempo nicht mehr mitgehen konnte.
Am Ende setzte sich der Ungar Rizmayer durch und wurde Dritter. Gwen Giabbani bescherte der Kawasaki sP-Truppe um Teamchef Stefan Prein das erfolgreichste IDM-Wochenende des Jahres.

Titelverteidiger Martin Bauer blieb beim Start hängen - ein absolut seltenes Ereignis in der bisherigen Saison. Aus Runde eins kam er nur an zehnter Position zurück. Und irgendwie ging dieses Mal der Zug nach vorn nicht ab. Bauer mühte sich lange, um kurz vor Ende des Rennens endlich an seinem Landsmann Meklau vorbeizukommen. Am Ende wurde er Sechster hinter dem Belgier Werner Daemen.
In der vorletzten Runde lag eine kleine Sensation in der Luft, als die Yamaha-Pilotin Nina Prinz an Andy Meklau vorbeigegangen war, doch kurz danach fehlte sie. Möglicherweise hatte sie auch noch Titelverteidiger Martin Bauer ins Visier genommen - wohl an diesem Tag zuviel des Guten. Trotzdem erneut eine sensationelle Vorstellung der einzigen SUPERBIKE-Dame, die in dieser Saison bereits viermal in die TOP 10 fahren konnte.

In der Meisterschaft büßte Titelverteidiger Martin Bauer (282 Punkte) am Wochenende eine Menge Boden ein. Sein Vorsprung auf Jörg Teuchert (265) schmolz um 24 Punkte auf nur noch 17 Zähler zusammen. Das wird ein spannendes Finale in Hockenheim. Dritter ist jetzt Andy Meklau (204) knapp vor Werner Daemen (199). In der Markenmeisterschaft führt Suzuki mit 432 Punkten deutlich vor Yamaha (375) und Honda (316).

Ergebnisse IDM SUPERBIKE:
13. Lauf: 1. Jörg Teuchert (Hersbruck/Yamaha) 23:43,464 Min., 2. Gwen Giabbani (FRA/Kawasaki) 1,058 Sek. zur., 3. Martin Bauer (AUT/Honda) 1,358 Sek. zur., 4. Andreas Meklau (AUT/Suzuki) 6,739 Sek. zur., 5. Andrzej Pawelec (POL/Yamaha) 10,568 Sek. zur., 6. Dominic Lammert (Holzwickede/Suzuki) 11,584 Sek. zur.

14. Lauf: 1. Teuchert 29:49,768 Min., 2. Roman Stamm (SUI) 6,742 Sek. zur., 3. Gábor Rizmayer (HUN/beide Suzuki) 25,681 Sek. zur., 4. Giabbani 28,226 Sek. zur., 5. Werner Daemen (BEL/Suzuki) 34,900 Sek. zur., 6. Bauer 38,448 Sek. zur.

IDM-Punktestand nach 14 von 16 Rennen: 1. Bauer 282, 2. Teuchert 265, 3. Meklau 204, 4. Daemen 199, 5. Stamm 139, 6. Kai-Borre Andersen (NOR/MV Agusta) 78

Markenmeisterschaft: 1. Suzuki 432, 2. Yamaha 375, 3. Honda 316


IDM Supersport
Arne Tode ist frühzeitig Meister der Klasse IDM Supersport - Ein Sieg und ein dritter Rang in Oschersleben reichen dem Glauchauer

Ein Sieg und ein dritter Rang in Oschersleben reichen dem Glauchauer

Oschersleben - Triumph-Pilot Arne Tode sicherte sich mit einem Sieg am Samstag (9. August) und einem dritten Platz am Sonntag (10. August) vorzeitig den Titel der Klasse IDM Supersport in Oschersleben. Der Sieg im Sonntagsrennen ging an Herbert Kaufmann (Suzuki). Die beiden Läufe der IDM Supersport wurden im Rahmen der 11. German Speedweek ausgetragen, die insgesamt eine Zahl von 41.500 Zuschauern meldete.

Im Training war Arne Tode (G-LAB Racing-Sport-Evolution) souverän die schnellste Zeit gefahren. Schon im Mai, als die IDM Supersport das erste Mal in diesem Jahr in der Motorsport Arena Oschersleben gastierte, hatte sich der Glauchauer vorgenommen die 1:30er-Marke zu durchbrechen. Im ersten Zeittraining am Donnerstag (8. August) blieb die Uhr für Tode bei 1:29,549 stehen. Damit sicherte sich der Glauchauer die Pole-Position.
Die Startplätze zwei und drei gingen an die Teamkollegen vom SKM-Bike Promotion Team, Damian Cudlin und Pascal Eckhardt. Der dritte Mann aus dieser Mannschaft, Rico Penzkofer (alle Yamaha), ging als Fünfter ins Rennen - hinter "Noch-Meister" Sebastien Diss (FRA). Penzkofer und Cudlin verband am Wochenende aber nicht nur das Team. Beide setzten sich der Doppelbelastung aus komplettem IDM Supersport-Programm und dem Start bei der Endurance WM zum 8-Stunden-Rennen aus.

Rennen 1 - Samstag, 9. August 2008:
Sebastien Diss (Kawasaki) kam beim Samstagsrennen am Besten weg und konnte zwei Runden lang seine Führung behaupten. Dann schlug die Stunde von Arne Tode. Der Triumph-Pilot schnappte sich den Franzosen und fuhr einen ungefährdeten Sieg ein. Dahinter musste sich Diss erst Damian Cudlin und schließlich auch noch Rico Penzkofer geschlagen geben. "Was soll ich zum Rennen sagen", stellte Diss die Gegenfrage. "Wieder nur Vierter", kam es enttäuscht über seine Lippen.
Dabei hatte es der Franzose weder Penzkofer noch Cudlin einfach gemacht. Bis in die 14. von 16 Runden kamen diese drei Piloten zu dritt nebeneinander über den Zielstrich. Geschenkt wurde hier keinem etwas. "Arne war einfach unglaublich schnell", musste Cudlin eingestehen. "Wir müssen noch etwas am Motorrad arbeiten, um ihn vielleicht morgen schlagen zu können. Heute hat mein Bike aber tadellos funktioniert."
Tode zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. "Das Rennen war eigentlich ganz relaxed", musste der Glauchauer zugeben. "Wir haben dieses Jahr sehr viel gelernt und große Fortschritte gemacht. Ich hatte heute einen etwas schlechten Start erwischt und musste mich nach vorn kämpfen. Aber wir sind einige 29er-Rundenzeiten gefahren. Das ist für die 600er schon sehr schnell."

Der bis vor dem Rennen auf Platz zwei der Meisterschaft liegende Russe Vladimir Ivanov (Vector-Racing-Team) patzte im Training und Rennen. "Irgendwas ist mit dem Motorrad", ärgerte sich der Yamaha-Pilot nachdem er am Samstagvormittag von Platz 19 in der ersten Runde auf den neunten Rang nach vorne gefahren war. "Aber wir können die Sch. nicht finden."

Rennen 2 - Sonntag, den 10. August 2008.
Das Rennen am Sonntag fand auf nasser Piste und bei permanentem Regen statt. Dabei ging es für die Piloten vor allem darum, sich an die rutschigen Verhältnisse anzupassen. Natürlich wurde im Vorfeld sehr viel gerechnet. Arne Tode wusste, dass er mit einem Sieg den Meistertitel definitiv perfekt machen konnte - wenn die anderen Fahrer nicht patzen. Es lief aber alles für den Triumph-Piloten.


Den besten Start erwischte erneut Altmeister Diss. Aber seine Führung wehrte nur bis zur Zielkurve. Bei der ersten Überfahrt der Ziellinie war schon Rico Penzkofer in Front. Kawasaki-Pilot Diss wurde durchgereicht. Herbert Kaufmann, Arne Tode und Sascha Hommel gingen an ihm vorbei.
Aber im Regen herrschen andere Gesetze. Und so schlug die Stunde für den wohl erfahrensten Piloten im Feld - Herbert Kaufmann (Suzuki). Der Mann vom Yoshimura Van Zon Schäfer Motorsport-Team bestritt bereits 1990 sein erstes Rennen. In Oschersleben konnte er seinen ersten Saisonsieg verbuchen. "Rico Penzkofer war vor mir", erläuterte Kaufmann die Situation. "Als wir auf einen zu Überrundenden aufliefen, hatte Rico etwas Probleme. Da wusste ich: Jetzt oder nie. Danach hat es mich fast vom Motorrad gehauen. Da hatte ich einen Highsider und echt Glück, dass ich nicht runter gefallen bin."
Kaufmann gewann vor Penzkofer und Tode. Bei letzterem war die Freude natürlich riesengroß. "Ich bin sprachlos", gestand Arne gleich nachdem er den Helm abgenommen hatte. Denn seine Konkurrenten hatten wieder "gepatzt". Damian Cudlin allerdings unfreiwillig. Der Australier musste drei Runden vor Schluss seine Yamaha mit Motorschaden abstellen. Der Russe Ivanov wurde im Regen "nur" Fünfter. Damit gehörte der Titel "Internationaler Deutscher Motorradmeister" dem Triumph-Piloten Arne Tode. "Es ist wirklich ein schönes Gefühl", resümierte er nachdem sich die erste Freude etwas gesetzt hatte. "Ich bin in meinem Leben noch nie in so einem professionellen Team gefahren wie der G-LAB-Truppe. Die arbeiten wirklich sehr zielstrebig. Ich bin einfach glücklich."

Tode liegt uneinholbar an der Spitze. Mit 231 Punkten kann nichts mehr anbrennen. Allerdings wird der Kampf um den Vize-Titel in Hockenheim umso spannender. Noch fünf Piloten haben theoretische Chancen auf Gesamtrang zwei. Vladimir Ivanov hat derzeit die beste Ausgangsposition. Er hat 169 Zähler auf seinem Konto. Dann folgen Cudlin (166), Kaufmann und Diss (je 148) sowie Penzkofer (142). Bei noch 50 zu vergebenden Punkten werden die Piloten alles daran setzen, Vladimir Ivanov von seinem zweiten Platz zu verdrängen.

Ergebnisse IDM Supersport:
11. Lauf: 1. Arne Tode (Glauchau/Triumph) 24:14,179 Min., 2. Damian Cudlin (AUS) 1,999 Sek. zur., 3. Rico Penzkofer (Böhlen/beide Yamaha) 2,360 Sek. zur., 4. Sebastien Diss (FRA/Kawasaki) 2,702 Sek. zur., 5. Pascal Eckhardt (Sonthofen) 6,361 Sek. zur. 6. Vladimir Leonov (RUS/beide Yamaha) 7,042 Sek. zur.

12. Lauf: 1. Herbert Kaufmann (Ismaning/Suzuki) 25:29,309 Min., 2. Penzkofer 0,573 Sek. zur., 3. Tode 7,006 Sek. zur., 4. Leonov 8,242 Sek. zur., 5. Vladimir Ivanov (RUS/Yamaha) 28,980 Sek. zur., 6. Sascha Hommel (Reichenbach/Honda) 29,331 Sek. zur.

IDM-Stand nach 12 von 14 Läufen: 1. Tode 231 Punkte, 2. Ivanov 169, 3. Cudlin 166, 4. Kaufmann 148, 5. Diss 148, 6. Penzkofer 142

IDM 125
Fünfter Saisonsieg und Meisterschaftsführung für Marcel Schrötter in der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft - IDM 125

Oschersleben - Der 15-jährige Marcel Schrötter aus Pflugdorf feierte am Sonntag (10. August) in der Motorsport Arena Oschersleben seinen fünften Saisonsieg in der Achtelliterklasse und übernahm damit auch die Meisterschaftsführung. Das Rennen der IDM 125 wurde während der 11. German Speedweek ausgetragen, die am Wochenende insgesamt 41.500 Besucher zählte. Zweiter im Rennen bei nassen Bedingungen wurde der Niederländer Joey Litjens vom Abbink Bos Racing Team vor seinem Landsmann Michael van der Mark.

Marcel Schrötter hatte bereits das Zeittraining am Donnerstag und Freitag dominiert und zum sechsten Mal die schnellste Trainingszeit erzielt. Der Pflugdorfer war eine halbe Sekunde schneller als Daniel Kartheininger aus Boos und der Niederländer Michael van der Mark. Titel-Kandidat Joey Litjens (ebenfalls Niederlande) komplettierte als Vierter die erste Startreihe.

Das Rennen wurde am Sonntagmittag bei trockenen Bedingungen gestartet, doch nach wenigen Rennkilometern setzte Regen ein. In der dritten Runde wurde der Regen heftiger und an der Spitze des Feldes gab es einen Sturz mehrerer Piloten, in den auch Marcel Schrötter und Daniel Kartheininger verwickelt waren. Kurz darauf musste das Rennen abgebrochen werden. Da noch nicht alle Fahrer des Feldes die dritte Runde absolviert hatten, wurde entsprechend des Regelements das Resultat nach der zweiten Runde für den weiteren Verlauf gewertet. Dadurch hatten die gestürzten Fahrer die Chance, beim Re-Start wieder dabei zu sein.

Während Marcel Schrötter beim Re-Start des Rennens wieder auf seinem Startplatz stand, konnte der Zweitplatzierte vor dem Abbruch, Daniel Kartheininger das Rennen nicht mehr aufnehmen. Seine Seel 125 war so beschädigt, dass eine Reparatur in der kurzen Zeit nicht möglich war.
Da nach dem Neustart die Zeiten der beiden Rennteile addiert wurden, sah das offizielle Ergebnis etwas anders aus, als das, welches die Zuschauer auf der Strecke verfolgen konnten. Zunächst übernahm der Niederländer Jasper Iwema die Führung, wurde aber kurz darauf von seinem Teamkollegen Joey Litjens von der Spitze verdrängt. Iwema stürzte später, konnte zwar weiter fahren, büßte aber seinen guten Platz an der Spitze ein.

Dort fuhren die Niederländer Joey Litjens und Michael van der Mark, sowie der Deutsche Marcel Schrötter die Podestplätze unter sich aus. Auf der Strecke lag Litjens vorn - doch Schrötter brachte noch seinen Zeitvorsprung von den beiden Runden vor dem Abbruch mit. So brauchte er nur an Litjens dran zu bleiben, um in der Addition vorn zu liegen. Genau so liefen dann auch die letzten Runden ab. Litjens fuhr als Erster über den Zielstrich, gefolgt von van der Mark und Schrötter. In der Addition bedeutete das den Sieg für den Deutschen.

Während Litjens tief enttäuscht bei der Pressekonferenz nicht über seinen Rennverlauf sprechen wollte (""Irgendwas ist hier falsch gelaufen, mit dem Abbruch beim ersten Teil und auch jetzt zuletzt. Entschuldigung, aber ich will dazu jetzt nichts sagen."), konnte Marcel Schrötter das Geschehen schon wieder etwas ordnen: "Es wurde plötzlich immer rutschiger, und ich bin leider gestürzt - über das Vorderrad. Dann wurde zum Glück für mich abgebrochen. Und ich konnte beim zweiten Rennen noch mal mitfahren. Anfangs war ich schon drei Sekunden hinter Joey und bin nur schwer ins Rennen gekommen, aber dann hatte ich ein immer besseres Gefühl und kam wieder heran, konnte Joey sogar noch mal überholen. Zuletzt habe ich noch einen Fehler gemacht, und bin dann als Dritter ins Ziel gekommen. Joeys Ärger kann ich verstehen. Ich habe bei der Zieldurchfahrt selbst nicht gewusst, dass ich gewonnen habe."
Michael van der Mark freute sich ebenfalls: ""Bei mir lief es nach dem Re-Start bei den nassen Bedingungen immer besser. Ich war an der Gruppe dran und konnte dann sogar noch den Marcel überholen. Ich bin zufrieden.", sagte der 15-jährige, der sich vor einer Woche vorzeitig mit dem Niederländischen Meistertitel geschmückt hatte.

Für Marcel Schrötter oder Joey Litjens steht diese Krönung noch bevor. Nur einer der beiden kann am 7. September auf dem Hockenheimring Internationaler Deutscher Meister werden. Schrötter hat Litjens wieder von der Spitze verdrängt, hat aber mit 136 Punkten nur zwei Zähler mehr als der Niederländer (134). Auf den dritten Rang schob sich Michael van der Mark (74), der den verletzten Marvin Fritz (71) verdrängte.

Ergebnisse IDM 125:
7. Lauf: 1. Marcel Schrötter (Pflugdorf/Honda) 20:41,253 Min., 2. Joey Litjens (NED/Seel 125) 1,005 Sek. zur., 3. Michael van der Mark (NED/Honda) 5,013 Sek. zur., 4. Tobias Siegert (Altdorf/Aprilia) 28,922 Sek. zur., 5. Jos van der Aa (NED/Honda) 39,052 Sek. zur., 6. Jan Bühn (Kronau/Seel 125) 44,624 Sek. zur.

IDM-Punktestand nach 7 von 8 Rennen:
1. Schrötter 136, 2. Litjens 134, 3. van der Mark 74, 4. Marvin Fritz (Neckarzimmern/Seel 125) 71, 5. Eric Hübsch (Lichtenstein/Aprilia) 53, 6. Jasper Iwema (NED/Seel 125) 45


IDM Sidecar
Mike Roscher/Adolf Hänni sichern sich bei der 11. German Speedweek den Sieg in der IDM Sidecar

In der Klasse IDM Sidecar ging der Sieg beim siebenten Saisonrennen der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft an Mike Roscher und Adolf Hänni. Die deutsch-schweizerische Paarung sicherte sich bei der "11. German Speedweek" vor insgesamt 41.500 Zuschauern 25 Meisterschaftspunkte.

Adolf Hänni, eigentlich mit Markus Schlosser in der Superside-Weltmeisterschaft unterwegs und nicht in die IDM 2008 eingeschrieben, war als Tourist nach Oschersleben gereist. Das hieß aber nicht, dass er die Lederkombi und den Helm für den "Notfall" nicht dabei hatte. "Ich dachte, ich kann wirklich mal ein Wochenende zuschauen", sagte der Schweizer am Mittwochabend. "Aber da kam der Mike und hat mich gefragt. Und in meinem Alter muss man froh sein, wenn man überhaupt fahren darf", stapelte der vermutlich beste Sidecar-Co-Pilot der Welt tief. Roschers eigentlicher Beifahrer, André Krieg, hatte sich beim Rennen in Schleiz verletzt, weshalb der Großalmeroder dort auch das Rennen aufgeben musste. Innerhalb von drei Tagen war André Krieg einfach nicht wieder fit geworden.

Roscher/Hänni waren es auch, die im Training die schnellste Zeit fahren konnten. Die Gebrüder Michael und Bernd Grabmüller verloren aber nur 0,4 Sekunden und gingen als Zweite ins Rennen. Dahinter starteten Kurt Hock/Enrico Becker. "Ich freue mich schon auf das Rennen hier", hatte Becker zuvor zu Protokoll gegeben. "Das ist unsere absolute Lieblingsstrecke."
Die amtierenden Vize-Meister Harald Hainbucher/Peter Adelsberger gingen als Vierte ins Rennen - noch vor Uwe Göttlich/Johannes Koloska, Adrian Kornas/Axel Kölsch und Peter Schröder/Anna Burkard. Damit waren alle sechs Titelanwärter in der Startaufstellung unter den ersten sieben.

Das Rennen am Sonntagnachmittag wurde auf einer nassen Rennstrecke ausgetragen. Den besten Start erwischten die Gespann-Teams von Schröder/Burkard und Göttlich/Koloska. Schröder war es dann auch, der das Feld anführen konnte und sich in Umlauf Nummer eins schon über eine Sekunde Zeitpolster freuen konnte. Das währte aber nicht lange. In der dritten von zwölf Runden hatten sich Roscher/Hänni die Führung gesichert und machten sich auf und davon. Im Ziel konnten sie auf stolze 21,5 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten bauen.
Zweite wurden die Wiener Michael und Bernd Grabmüller und verkürzten damit den Rückstand auf die Tabellenspitze.
Der dritte Rang ging an die Schweizer Peter Schröder/Anna Burkard. Nach dem Lauf auf dem Nürburgring stand damit bereits zum zweiten Male in diesem Jahr eine Frau mit auf dem Podium. Die Freude war natürlich groß. "Im Regen ist es nicht ganz so anstrengend wie im Trockenen für mich", strahlte Anna Burkard. "Hier hatte ich wirklich keine Probleme mit meiner Kraft."

Rang vier ging an die Gaststarter aus Schweden - Johann Reuterholt/Mika Ikonen. Dahinter kamen Göttlich/Koloska und Hainbucher/Adelsberger ins Ziel. Die weiteren Titelaspiranten - Adrian Kornas/Axel Kölsch - mussten sich sogar noch Stefan Kiser/Helmut Engelmann geschlagen geben und wurden Achte. Es folgten Konrad Brändle/Mike Helbig und schließlich die vor dem Rennen noch Meisterschaftsführenden Kurt Hock/Enrico Becker auf Rang zehn.
"Wir haben einfach einen schlechten Satz Reifen erwischt", ärgerte sich Becker nach dem Rennen. "Es ging wirklich nicht schneller. Wir waren in jeder Kurve absolut am Limit und nur am Rutschen. Leider mussten wir in der Hasseröder-Kurve auch einmal geradeaus fahren und einen weiten Bogen durchs Kiesbett nehmen. Das hat Zeit gekostet."

Die Führung in der Meisterschaft mussten Hock/Becker (106 Punkte) an Hainbucher/Adelsberger abgeben. Sie führen mit nur einem Pünktchen mehr - mit 107 Zählern. Auf Rang drei rangieren derzeit Schröder/Burkard mit 100 Punkten noch vor den Gebrüdern Grabmüller (94) und Kornas/Kölsch (93). Göttlich/Koloska sind mit derzeit 76 Zählern raus aus dem Titelkampf.

Ergebnisse IDM Sidecar:
7. Lauf: 1. Roscher/Hänni (GER/SUI) 23:52,945 Min., 2. Grabmüller/Grabmüller (AUT) 21,560 Sek. zur., 3. Schröder/Burkard (SUI) 28,330 Sek. zur., 4. Reuterholt/Ikonen (SWE) 29,471 Sek. zur., 5. Göttlich/Koloska (GER/SUI) 32,281 Sek. zur., 6. Hainbucher/Adelsberger (AUT/GER) 51,164 Sek. zur.

IDM-Punktestand nach 7 von 8 Läufen: 1. Hainbucher 107, 2. Hock/Becker (GER) 106, 3. Schröder 100, 4. Grabmüller 94, 5. Kornas/Kölsch (GER) 93, 6. Göttlich 76

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