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Max Verstappen 2022Welche Teams haben nach dem bisherigen Saisonverlauf noch Chancen im Titelrennen der Formel 1 vor dem Österreich-GP ?

In der bisherigen Saison wurden zwar erst 8 (abzüglich des abgesagten Rennens in Italien) von insgesamt 23 Rennen gefahren, dennoch lässt sich bereits jetzt die Frage stellen, welche Teams überhaupt noch eine Chance auf den Titelgewinn haben. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, betrachten wir den bisherigen Saisonverlauf, schauen auf die nächsten Rennen und vergleichen die Stärken der Teams.

Was bisher auf dem Asphalt geschah

Red Bull ist auch in dieser Saison das Maß aller Dinge. Bisher stand immer einer der beiden Piloten des österreichischen Rennstalls bei Rennende ganz oben auf dem Podium. Viermal gelang dem Team sogar ein Doppelsieg. Max Verstappen, der amtierende Champion, grüßte bereits sechs Mal von ganz oben vom Treppchen. Schlechteste Platzierung für den Niederländer war bisher der sagenhafte zweite Platz, was den ersten Fahrer von Red Bull zuoberst im Ranking (195 Punkte) stehen lässt.

Erster Verfolger ist wenig überraschend Teamkollege Sergio Perez (126 Punkte). Dies beweist nicht nur, dass der österreichische Rennstall auch diese Saison bisher den stärksten Boliden ins Rennen geschickt hat, sondern auch, dass Max Verstappen der klar bessere Fahrer der beiden ist. Die letzten Rennen liefen für “Checo” nicht nach Wunsch und nicht erst seit dem 16. Platz in Monaco steht der Mexikaner in der Kritik. In den letzten drei Rennen schaffte es Perez nicht mehr, in die Top 3 zu fahren. Dieser Umstand führt nicht nur zu Diskussionen, sondern ermöglichen es seinem Teamkollegen hinsichtlich der gesammelten Punkte davonzufahren.

Die Überraschung der Saison ist klar Fernando Alonso (117 Punkte), der wunderbar mit dem schnittigen Aston Martin harmoniert. Dem Altmeister gelangen in 8 Rennen sagenhafte 6 Podestplätze und der Spanier kann mit hoher Konstanz Punkte sammeln. Für den Rennsieg hat es bisher noch nicht gereicht, dies ist aber vor allem der Überlegenheit Max Verstappens und dem starken Boliden von Red Bull geschuldet. Momentan stehen für Alonso 2 Silberplätze und 4 Mal Bronze zu Buche.

Die Piloten-Paarung von Mercedes befindet sich direkt dahinter in Lauerstellung, angeführt vom siebenmaligen Weltmeister Lewis Hamilton (102 Punkte). Nach einem durchzogenen Saisonstart konnte sich der Autobauer aus Deutschland fangen und dank des lang erwarteten Design-Upgrades das Ruder - hoffentlich noch rechtzeitig - herumreißen. Sollte sich die Harmonie zwischen Fahrer und Wagen weiter entwickeln, kann Mercedes durchaus noch in das Titelrennen eingreifen. Podium Austria 2022Letzter Sieg für Ferrari - das Podium des Austria-GP 2022

Vor der Saison sahen viele Experten und Fans Ferrari als Hauptkontrahent de Bullen. Die “Scuderia” konnte den Erwartungen jedoch bislang nicht gerecht werden. Auch wenn Carlos Sainz mit 68 Punkten auf Rang 5 des Rankings in Lauerstellung steht, so ist der 3. Platz von Charles Leclerc (54 Punkte) in Baku die bisher einzige Podestplatzierung. Dies ist sehr frustrierend für den erfolgsverwöhnten Rennstall und die Tifosi in Italien.

Die kommenden Wochen werden entscheidend

Nach dem kurzen Trip nach Montreal (Kanada) schlägt die Formel 1 ihre Zelte in den kommenden Wochen erneut in Europa auf. Beginn der Tour macht der Heimkurs von Red Bull beim großen Preis von Österreich. Im kleinen Land mit den großen Rennlegenden konnte zwar letztes Jahr Leclerc im Ferrari den Titel an sich reißen, jedoch wäre heuer alles andere als ein Sieg von Max Verstappen mehr als nur überraschend. Dies sehen auch die meisten Wettanbieter in Österreich so, die momentan mit tollen Bonusangeboten auf das Event aufmerksam machen.

Nächste Station auf der Europatournee ist dann Silverstone (England), das nicht nur zu den absoluten Klassikern zählt, sondern auch immer für viel Spannung sorgt. Außerdem liegt die Strecke dem wendigen Mercedes sehr gut und viele Fahrer kennen die Kurvenfolge wie ihre Westentasche. Kurz vor der Sommerpause dürften vor allem die Lokalmatadoren Hamilton, Norris und Russell voll motiviert sein, den ersten Rennsieg einzufahren.

Bevor es dann aber tatsächlich an die wohlverdiente Pause geht, stehen noch die Rennen in Belgien und Ungarn an. Beide Strecken sind alte Bekannte im Rennkalender und boten in den vergangenen Jahren immer wieder reichlich Spektakel. Jedoch konnte sich Max Verstappen in der letzten Saison bei beiden Rennen profilieren und grüßte jeweils von ganz oben auf dem Treppchen. Hier wäre ein anderer Sieger als der Niederländer eine riesige Überraschung.

Nach der Sommerpause folgen noch der Große Preis von den Niederlanden und Italien, bevor der Rennzirkus nach Asien und Amerika weiterzieht.

Welche Teams haben noch die Chance auf die Championship

Nimmt man den bisherigen Saisonverlauf und die Ergebnisse etwas genauer unter die Lupe, so lassen sich klar zwei Kontrahenten für Red Bull ausmachen. Allen voran muss Aston Martin mit dem zweifachen Weltmeister Alonso aufgeführt werden. Sollten es die Grünen schaffen, dem Boliden noch etwas mehr Leistung abzuverlangen und auch Stroll zu seiner Höchstform finden, dann liegt in den nächsten Rennen durchaus der erste Rennsieg drin. Damit könnte der erste Dominostein fallen und eine Kettenreaktion ausgelöst werden, die Red Bull und Verstappen in den verbleibenden Rennen noch vor große Probleme stellen könnte.

Nach dem Upgrade kann sich auch Mercedes Hoffnungen auf einen ersten Rennsieg machen. Besonders nach den vielversprechenden Leistungen in Barcelona und Montreal bewiesen die “Silberpfeile”, dass sie sich auf einem aufsteigenden Ast befinden und mehr Punkte drin liegen. Mit dem siebenfachen Weltmeister Hamilton hat der Rennstall auch den Fahrer im Cockpit, der das Beste aus dem Wagen holen kann und permanent auf höchstem Niveau liefern kann. Mit der Hilfe des hungrigen und ehrgeizigen Russell kann Mercedes erneut zur Gefahr für Red Bull werden.

Für Ferrari lief die Saison bisher jedoch mehr als nur enttäuschend. Weder konnte der Bolide bisher vollends überzeugen, noch liefern die beiden Piloten Sainz und Leclerc konstant auf höchstem Level. Erschwerend kommen wie in der vergangenen Saison fragwürdige Entscheidungen und Strategien von der Mauer hinzu, die den Fahrern keine vertrauenswürdige Arbeitsbasis ermöglichen. Auch der neue Teamchef Fred Vasseur, in der Off-Saison von Alfa Romeo Sauber gekommen, konnte diese Makel bisher nicht ganz ausmerzen und somit muss sich die Scuderia für den Rest der Saison so einiges einfallen lassen.

Schlussendlich lässt sich sagen, dass Red Bull nach diesem tollen Saisonstart alles in den eigenen Händen hat. Sollten die Bullen und Verstappen weiterhin auf diesem Niveau zur Arbeit erscheinen, wird es für alle Verfolger extrem schwer, in den verbleibenden 14 Rennen noch ernsthaft etwas zu reißen. Jedoch hoffen die Kontrahenten darauf, dass Red Bull in Straucheln kommt, sei es durch technische Fehler oder wegen der aktuellen Situation von Perez. Die Konkurrenten lauern auf jeden Fall auf den kleinsten Fehler von Max und seiner Crew.

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