- Veszprem in Ungarn- Das Land der fliegenden Volvos
Es ist mittlerweile legendär, das Bild des roten fliegenden 740er Volvos
von VRTT Besitzer Georg Gschwandner. Geschehen auf der ersten SP der Veszprem
Rallye Ausgabe 2007.
Da die Veszprem Rallye heuer genau eine Woche nach der Weiz Rallye stattfand,
waren bis auf VRTT Partner Michael Pap keine Volvos zu motivieren.
Die Teams Pap/Mandl und Gschwandner/Jesacher fuhren jedoch am Sonntag nach
Weiz direkt nach Veszprem besichtigen. Michael Pap kannte die Rallye nur aus
der Sicht des Beifahrers und Marlies verstand anfangs überhaupt nicht,
wie sich erwachsene Männer so freuen können nur weil sie auf der
heiligen Erde der Veszprem Rallye stehen.
Aber es wurde brav besichtigt, wie immer im VRTT machte man alles gemeinsam
und half sich wo es ging! Gleich auf SP1 kommt man zu diesem lustigen Hügel,
der vielmehr an die Abrisskante der Mausefalle, als an einen Hügel erinnert!
Man hielt an um den Veszprem-Frischlingen die Gelegenheit zu geben, diese
Stelle besonders genau zu markieren. Kommentar von Marlies vor Ort Zitat:
„Man muss verrückt sein, hier stehen zu lassen“! Brav wurde
im Duett weiterbesichtigt!
Leider ist es in Ungarn so, dass die Elche zwar starten dürfen, aber
immer mit mehreren Minuten Abstand zum Hauptfeld, was manchmal auch heuer
wieder zu haarsträubenden Situationen mit wandernden Zuschauern führte.
Aber das Elchtreiben findet scheinbar auch bereits in Ungarn anklang, denn
man konnte sich mit zunehmender Dauer den Eindruck nicht erwehren, dass die
Zuschauer auch auf die Volvos warteten. Beinahe hätten sie ja nur auf
einen gewartet. Michael und Marlies starteten zwei Minuten vor Georg und Simone.
Das Michi sich auf Schotter wesentlich wohler fühlt als auf Asphalt,
konnte beim geringfügig flotteren Besichtigen schon festgestellt werden.
Man kommt auf SP1 nach ca. 8km zu diesem sagenumwobenen Jump. Simone hatte
nach dem etwas längeren Überflug des selbigen vergangenen Jahres,
ca. 15 Ausrufungszeichen und ebenso viele Achtungs im Schrieb vermerkt. Man
kann sich das als geneigter Leser jetzt folgendermaßen vorstellen:
Vor dem Jump, stehen ca. 100 Leute und feuern mächtig an, so nach dem
Motto aha die Irren mit den Volvos kommen wieder.....
Also schaltete Gschwandner auf Schubumkehr und hüpfte ein bisschen darüber,
man traute allerdings seinen Augen nicht, was stand hinter der Kuppe, Michael
Paps silberner Elch mit offener Haube.
Das Dejavu des letzten Jahres wurde zu Realität, klar hielt man an um
zu helfen. Zitat Michi: „Kuppe-Jump-ogstuabn“, Marlies versuchte
derweilen wieder Luft zu bekommen, das Schwedenschiff schien genauso unsanft
gelandet zu sein, als das im letztes Jahr.
Hatte aber wesentlich weniger Schlagseite, die abgefallenen Kabel wurden wieder
auf den angestammten Platz auf der Zündspule zurückbeordert und
schon ging es weiter. Markus Benes und seinSubaru hatten an selber stelle
weniger Glück
Am Stop bemerkte man dann, dass der Lüfter seine Drehbewegung auf Grund
leicht verzogener Verkleidungsteile nur eingeschränkt ausüben konnte.
Zuerst versuchten die Herren Fahrer die Flügel zu stutzen, die Beifahrerinnen
versuchten einstweilen alles mögliche an Schneidewerkzeug und Kabelbinder
herbeizuschaffen. Als durch das Flügelstutzen der gewünschten Effekt
aber nicht eintrat, wurde die Verkleidung kurzerhand ersatzlos gestrichen...
Zeitmäßig war man nicht im Stress, man hatte für die nächste
Verbindungsetappe genug Zeit. Gerüchten zu folge weiß der Veranstalter
genau, dass man nach dieser ersten SP, sehr viel Zeit braucht, falls man in
der glücklichen Lage ist weiterzufahren, viele waren es nicht mehr weil
sie an so manch Hinkelstein neben der Strecke zerschellten. Man kam also rechtzeitig
zur SP2.
Nun war es der andere Elch der Balast abwarf, nach ca. 5km verabschiedete
sich motivationslos der neu aus Schweden erworbene Endtopf! So edles Schwedenstahl
wird man in den ungarischen Steppen sonst eher nicht antreffen. Die Leistung
wurde etwas schwächer, der Sound dafür enorm, plötzlich waren
auch keine Zuseher mehr auf der Strecke, sondern standen artig am Rand um
in Erwartung zu verharren, was da komme! SP3 war eine Art Show Rundkus direkt
beim Service, da man es nicht wirklich eilig hatte, taten beide Elche etwas
für den Elch-Cup Fremdenverkehr! Wer weiß vielleicht kann das VRTT
ja nächste Saison schon nach Ungarn expandieren!
Im Service wurde das Pap Schiff wieder auf Vordermann gebracht. Wie bereits
im Vorjahr benötigte man auch heuer wieder gleich im ersten Service neue
Reifen. Michael versprach die SP 4 welche der SP1 entsprach nun vorsichtiger
anzugehen. Was so aussah, das er diesmal schon nach 2km einen Reifen zerstörte.
Da die Stelle bergauf zum Reifenwechsel denkbar schlecht war, war man dankbar
als Georg und Simone anhielten und aus dem Kofferraum einen großen Rangierwagenheber
zauberten. Ist ja genug Platz in so einem Volvokofferraum. Nach fünf
Minuten war wieder alles verpackt und man fuhr wieder für die Kameras.
Im Ziel der SP, verweigerte plötzlich ein Kühlerschlauch am Pap
Wagen den Dienst. Nach dem der Volvo zum Kelomat mutierte, dauerte es einige
Zeit bis man den Schlauch notdürftig abdichten konnte. Nun hatte man
es auf der Verbindungsetappe etwas eiliger...
Am Start der SP 5 bemerkte Georg dann Wasser, das ober seiner Hinterachse
austrat. Eine Kostprobe vom Techniker Pap ergab kein Wasser sondern Bremsflüssigkeit!
Das erklärte nun auch, warum man auf der vorigen SP im Stop beinahe den
Zeitnehmungstisch gerammt hätte, der Volvo bremste hinten nur mehr auf
einem Rad und das wiederwillig! Die Frage von Beifaherin Simone was man nun
denn machen würde, wurde von Georg einfach beantwortet, „wir stellen
ihn einfach vor jeder Kurve quer an“ Die Gegenfrage kam prompt:“
noch querer als sonst“?
Dass sich dann auf dieser SP einige österreichische Fotographen gar nicht
mehr einkriegen konnten, vor Freude über das quergetriebenen Schwedenschiff
mit dem FAHRSCHULE WIENER NEUDORF Schriftzug, war ein angenehmer Nebeneffekt,
der jeden freute. Den abschließenden Rundkurs des ersten Tages, fuhr
man dann überhaupt nur mehr mit der Handbremse, da dies besser zu kontrollieren
war als die durch das notwendige Pumpen etwas unverlässliche Fußbremse.
Für den zweiten Tag füllte man dann am Morgen Bremsflüssigkeit
nach, befestigte bei Michaels Auto die hintere Stoßstange, welche teilnahmslos
herumhing und so gar nicht motiviert erschien mit dem Rest des Autos noch
einen Tag durch den ungarischen Staub geprügelt zu werden. Beim Service
Out versprach man der VRTT Service Crew Herwig, Peter und Franz für einen
geruhsamen Tag zu sorgen. Man fuhr also wirklich um zwei Zacken vorsichtiger
als notwendig. Zumal auch das Reifenmaterial langsam aber sicher zu neige
ging!
SP 7 war kein Problem, Georg war rund eine Minute schneller, als der für
seine bis jetzt faktisch nicht vorhandene Schottererfahrung sensationell fahrenden
Michael.
SP 8 war eine Sonderprüfung auf einer überdimensionalen Gokartbahn,
sehr eng und bei manchen Ecken wünschte man sich für die Volvo ein
Gelenk wie bei den Bussen der Wiener Linien.
Nach der Zieldurchfahrt dieser SP ging es noch ca. 500m zum Stop. Genau davor
war eine Querschwelle, die von beiden Volvos im Schrittempo befahren wurde.
Trotzdem gab es Grundberührung. Auf der Etappe hörte Georg plötzlich
böse Geräusche und da der Schalthebel zum Salsatänzer wurde,
war die Diagnose schnell klar. Getriebeaufhängung! Es wurde mit der Servicecrew
kommuniziert, jedoch galt es vor Service noch eine SP zu überstehen.
Das Herz tat Georg weh, als er überall die enttäuschten Fotografen
stehen sah, aber strikt nach Anweisung von Beifahrerin Simone fuhr man mehr
als sehr behutsam!
Im Service der große Schock, alles hatte man mit sogar ein Getriebe,
nur keine passende Aufhängung!
Dann schlug die große Stunde des VRTT Servicedreamteam. Herwig schnitze
aus einen Holzstaffel ein Stück heraus, Peter adaptierte Spanngurten
und Franz brachte das Kunststück zusammen aus Holz und Spanngurten eine
neue Getriebeaufhängung zu basteln. Es waren nur mehr drei SP´s
zu bewältigen. Die nächste war gleich die längste und gröbste.
Man hörte auf jedes Geräusch und fuhr um eine Minute langsamer als
im ersten Durchgang. VRTT Partnerschiff Pap/Mandl warteten im Stop. Die neue
Aufhängung hielt perfekt! Im Duett fuhr man die Etappen, Lichtzeichen
wurden ausgemacht, falls der eine Volvo den anderen auf Grund fehlender Bremswirkung
als Prellbock brauchen würde. Michael fuhr auf den letzten beiden Sp´s
sehr respektable Zeiten und unterstrich damit noch einmal seinen zu favorisierten
Untergrund! Zu guter Letzt hatte Georg in der aller aller aller letzten Kurve
vor dem Ziel der letzten SP einen Reifenschaden, den einzigen übrigens
am ganzen Wochenende.
Das Volvo Rallye Team Triestingtal - Georg Gschwandner / Simone Jesacher Platz 1 - Michael Pap/ Marlies Mandl Platz 2 - Dankt von ganzen Herzen seiner Servicemannschaft Peter, Herwig und Franz!
Achja die Parole vor der Rallye war locker durchfahren und Punkte sammeln...
Abschließend bleibt zu hoffen, dass im nächsten Jahr mehrere Elche
den Weg nach Ungarn finden werden, selbstverständlich wird das VRTT auch
hier die dementsprechende Logistik bei Bedarf bereitstellen und mit Rat und
Tat zu Verfügung stehen.
Auslandsrallyes sind eben alleine schon auf Grund diverse Sprachbarrieren
schwieriger zu organisieren, aber das Volvo Rallye Team Triestingtal hat vergangenes
Wochenende einmal mehr bewiesen, gemeinsam geht alles!