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  • Zwei Titel sind vergeben: Arne Tode (IDM Supersport) und Markus Schlosser/Bernhard Wagner (IDM Sidecar)
  • Jörg Teuchert und Herbert Kaufmann triumphieren in IDM SUPERBIKE
  • Robin Lässer nah am Titelgewinn in der IDM 125
IDM SUPERBIKE

Die Routiniers Jörg Teuchert und Herbert Kaufmann sichern sich die SUPERBIKE-Siege unter schwierigen Bedingungen

Schleiz – Ex-Supersport-Weltmeister Jörg Teuchert (Yamaha) und der mehrfache deutsche Meister Herbert Kaufmann (Suzuki) sicherten sich die beiden Laufsiege in der Klasse IDM SUPERBIKE beim Gastspiel der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft vor 13.000 Zuschauern auf dem Schleizer Dreieck. Damit setzten sich zwei Routiniers am Sonntag (6. August) bei äußerst schwierigen Witterungsbedingungen durch. Der 23-jährige Belgier Didier Van Keymeulen kam als Zweiter im ersten Lauf und als Dritter am Nachmittag ebenfalls bestens mit dem Dauerregen zurecht.

Der dritte Rang im ersten Lauf ging an den Österreicher Andreas Meklau (Suzuki), der sich damit die Meisterschaftsführung von seinem Landsmann Martin Bauer (Honda) zurückholte. Teuchert fügte seinem Sieg am Vormittag im zweiten Lauf noch Rang 2 hinzu.

Beim Vormittagslauf legte Yamaha-Pilot Didier Van Keymeulen einen Blitzstart hin und ging in Führung vor Jörg Teuchert, seinem belgischen Landsmann Werner Daemen und dem Trainingsschnellsten, Michael Schulten (beide Honda). Van Keymeulen unterlief jedoch noch in der ersten Runde ein Fehler, den Teuchert clever nutzte, um die Führung an sich zu nehmen. In Folge blieben die beiden an der Spitze dicht zusammen und machten den Sieg auf der klatschnassen Strecke unter sich aus. „Es ist kurios. Ich habe hier vor 10 Jahren unter exakt den gleichen Bedingungen mein erstes Supersport-Rennen gewonnen. Ich habe nur so viel riskiert, wie nötig – das hat gepasst.“, sagte Teuchert nach dem Rennen.

Für Werner Daemen war das Rennen bereits in der dritten Runde zu Ende. Er stürzte in einem schnellen Streckenabschnitt, blieb aber unverletzt. Auch sein Teamkollege Michael Schulten kam nicht ins Ziel. In der letzten Runde flog der erfahrene Honda-Pilot auf Rang vier liegend von der klatschnassen Piste.

Hinter Teuchert und Van Keymeulen holte sich der Österreicher Andi Meklau den dritten Rang, nachdem er sich von der 7. Position nach dem Start Runde um Runde nach vorn gekämpft hatte.

Spektakulär waren auch die Aufholjagden des Schweizers Roman Stamm (Suzuki), der nach der ersten Runde nicht in den TOP 12 lag, am Ende aber Vierter wurde, und vom Sachsen Michael Peh.

Suzuki-Pilot Peh hatte im Training nur Rang 19 belegt, beendete aber ein spektakuläres Regenrennen auf dem sechsten Rang. Knapp vor Peh kam Herbert Kaufmann als Fünfter ins Ziel.

Völlig zerknirscht haderte der Österreicher Martin Bauer nach dem ersten Rennen mit der Abstimmung seines Bikes. Der bis dahin Führende in der Meisterschaft fand auf der nassen Strecke keinen Grip und konnte als Dreizehnter nur drei Punkte mitnehmen. Dementsprechend offensiv begann der Honda-Pilot das Rennen am Nachmittag. Mit einem Blitzstart ging er in Führung und verteidigte diese Position bis in die fünfte Runde. Dort fasste sich Verfolger Jörg Teuchert ein Herz und ging am Österreicher vorbei. Bereits vor dem Rennen hatte der Regen aufgehört und die Strecke begann abzutrocknen. Martin Bauer fiel im weiteren Rennen immer weiter zurück und belegte am Ende Rang 8.

An der Spitze des Feldes fuhren Teuchert, Schulten, Van Keymeulen und ab Mitte des Rennens auch Suzuki-Pilot Herbert Kaufmann. Van Keymeulen konnte am Ende die Kollegen zunächst nicht halten und fiel etwas ab. Doch Schulten verlor in den letzten drei Runden den Grip, dazu kamen noch Überrundungen. So kam der Belgier wieder an Schulten heran und konnte sich in einer unübersichtlichen Rennsituation sogar noch vorbeiquetschen.

An der Spitze konnte Suzuki-Pilot Herbert Kaufmann am Ende des Rennens die schnellsten Runden fahren und überlistete Jörg Teuchert, der mit den weicheren Reifen weniger Traktion hatte. So holte Kaufmann mit seinem ersten Podestplatz der Saison gleich einen Sieg. „Ich bin selbst sehr überrascht. Ich hatte eher härtere Reifen gewählt, damit konnte ich mich in den letzten Runden noch steigern. Ich freue mich besonders, da ich heute meinen Supersport-Sieg vom Vorjahr in der höheren Klasse wiederholen konnte.“

Die Plätze hinter Kaufmann, Teuchert, Van Keymeulen und Schulten belegten Meklau (5.), Knobloch (Yamaha/6.), Stamm (7.) und Bauer (8.).

In der Meisterschaftswertung hat sich der Österreicher Andreas Meklau (174 Punkte) die Führung wieder zurückgeholt. Auf Rang zwei folgt mit 6 Punkten Rückstand jetzt Jörg Teuchert (168). Auch Meklaus Landsmann Martin Bauer (166) liegt weiter auf Schlagdistanz. Und selbst Kawasaki-Pilot Stefan Nebel (138) und Christian Kellner (Suzuki/134) sind nach einem durchwachsenen Wochenende in Schleiz noch nicht aus dem Titelrennen.

In der Markenmeisterschaft haben die Suzuki-Piloten ihre Führung wieder ausgebaut. Mit 387 Zählern liegt der Verfolger Honda (337) jetzt wieder 50 Punkte zurück. Yamaha (307) und Kawasaki (150) folgen auf den Plätzen.

Ergebnisse IDM SUPERBIKE:
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. Lauf: 1. Jörg Teuchert (Hersbruck) 32:05,589 Min., 2. Didier Van Keymeulen (BEL/beide Yamaha) 2,000 Sek. zur., 3. Andreas Meklau (AUT/Suzuki) 8,877 Sek. zur., 4. Roman Stamm (SUI) 13,539 Sek. zur., 5. Herbert Kaufmann (Ismaning) 15,496 Sek. zur., 6. Michael Peh (Saupsdorf/alle Suzuki) 16,331 Sek. zur.

12. Lauf: 1. Herbert Kaufmann 30:28,398 Min., 2. Jörg Teuchert 0,709 Sek. zur., 3. Didier Van Keymeulen 5,943 Sek. zur., 4. Michael Schulten (Bottrop/Honda) 6,906 Sek. zur., 5. Andreas Meklau 9,176 Sek. zur., 6. Günther Knobloch (AUT/Yamaha) 9,344 Sek. zur.

IDM-Punktestand: 1. Meklau 174, 2. Teuchert 168, 3. Bauer 166, 4. Nebel 138, 5. Kellner 134, 6. Schulten 119

Markenmeisterschaft: 1. Suzuki 387, 2. Honda 337, 3. Yamaha 307, 4. Kawasaki 150


IDM 125

Robin Lässer gewinnt Lauf der Achtelliterklasse - Drei Youngster bei IDM 125 auf dem Podest

Schleiz – Drei Youngsters dominierten den Lauf der IDM 125 auf dem Schleizer Dreieck am Sonntag (6. August). Der 15-jährige KTM-Pilot Robin Lässer gewann das Rennen der Achtelliterklasse vor dem gleichaltrigen Sebastian Eckner (Dresden) und dem ein Jahr älteren Toni Wirsing (Chemnitz/beide Honda). Trotz Dauerregens hatten sich auf der ältesten Naturrennstrecke Deutschlands 13.000 Fans eingefunden, die nicht nur tapfer auf den Tribünen ausharrten, sondern auch eine prächtige Rennstimmung verbreiteten.

Bereits im Zeittraining am Samstag hatte Robin Lässer die schnellste Rundenzeit erzielt und sich damit die Pole Position für das Rennen gesichert. Startplätze in der ersten Reihe fuhren auch der Tscheche Igor Kalab (Aprilia), der Sieger vom Salzburgring, Dominique Aegerter (Schweiz/Honda) sowie Aprilia-Pilot Eric Hübsch heraus.

Den besten Start aus der ersten Reihe erwischten Robin Lässer und Dominique Aegerter. Noch besser weg kam Sebastian Eckner aus Reihe zwei („Ich hatte einen Granatenstart und lag gleich mit vorn.“). Aber auch Toni Wirsing, der in den letzten Rennen am Start viel Boden verlor, kam dieses Mal sehr gut weg. Robin Lässer setzte sich sofort in Führung, dicht dahinter folgten aber die Honda-Piloten Eckner und Aegerter. Wirsing war zunächst um den Anschluss zum Spitzentrio bemüht.

Nach etwa vier Rennrunden ließen die Reifen von Lässer etwas nach und Eckner konnte an den Führenden heranfahren. In der Schikane vor Start und Ziel versuchte der Honda-Pilot dann sogar einen Angriff, machte dabei aber einen Fehler und verlor etwa 1,5 Sekunden auf Lässer. Diesen Rückstand konnte Eckner nicht mehr wettmachen. Im Gegenteil – Lässers Reifen erholten sich wieder und der Meisterschaftsführende baute seinen Abstand auf Eckner wieder aus. Am Ende gewann Robin Lässer das Rennen mit 3,8 Sekunden Vorsprung auf Eckner.

Für den IDM-Newcomer aus Dresden ist Rang 2 der zweite Podiumsplatz in Folge. Er hat sich damit nach nur sechs IDM-Rennen wohl in der Spitze der Serie etabliert.

Große Spannung herrschte auch im Kampf um Rang drei. Zunächst balgten sich dort der Schweizer Dominique Aegerter und Toni Wirsing. Dazu stieß bald IDM-Rückkehrer Florian Kresse. Der Bayer gilt ohnehin als ausgewiesener Regenspezialist und stellte das einmal mehr unter Beweis. In der 7. Runde kam Kresse als Dritter über den Zielstrich, wurde aber eine Runde später wieder von Aegerter verdrängt. Am Ende reklamierte der junge Schweizer Sicht-Probleme mit seinem Helmvisier und fiel noch auf Rang sechs zurück.

Rang drei ging am Ende an den Sachsen Toni Wirsing – sein erster Podestplatz in dieser Saison. „Ich habe mich im Laufe des Rennens immer weiter gesteigert. Bei den nächsten Rennen möchte ich diese Platzierung wiederholen.“ Vierter wurde Florian Kresse vor dem Lichtensteiner Eric Hübsch. Mit Rang sieben kam der Jüngste Starter im Feld, Marvin Fritz, erneut in die Top 10.

In der Meisterschaft hat Robin Lässer (117 Punkte) jetzt komfortable 37 Zähler Vorsprung. Ein vierter Platz auf dem Sachsenring reicht bereits zum vorzeitigen Titelgewinn. „Ich fahre jedes Rennen, um zu gewinnen. Und erst danach schaue ich, was in der Meisterschaft raus kommt.“, sagte der Titelfavorit nach dem Rennen.

Auf Rang zwei liegt derzeit Dominique Aegerter (80) vor dem Tschechen Igor Kalab (71). Den größten Sprung in der Gesamtwertung hat Sebastian Eckner (61) gemacht, der jetzt Vierter vor Toni Wirsing (59) ist.

Ergebnisse IDM 125:
6. Lauf: 1. Robin Lässer (Isny/KTM) 25:05,557 Min., 2. Sebastian Eckner (Dresden) 3,862 Sek. zur., 3. Toni Wirsing (Chemnitz) 8,835 Sek. zur., 4. Florian Kresse (Niederalteich/alle Honda) 9,850 Sek. zur., 5. Eric Hübsch (Lichtenstein/Aprilia) 12,003 Sek. zur., 6. Dominique Aegerter (SUI/Honda) 16,136 Sek. zur.

IDM-Punktestand: 1. Lässer 117, 2. Aegerter 80, 3. Kalab 71, 4. Eckner 61, 5. Wirsing 59, 6. Hübsch 55


IDM SUPERSPORT

Arne Tode ist Deutscher Meister in der IDM Supersport

Schleiz – Bei einem wegen der heftigen Regenfälle eher an Weltuntergang als an Motorradrennen erinnernden Sonntag lieferten die Fahrer der Klasse IDM Supersport auf der klatschnassen Strecke des Schleizer Dreiecks eines der spannendsten Rennen der Saison ab. Die 13.000 tapferen Zuschauer wurden allerdings durch den Rennverlauf leicht verwirrt. Denn es gab einen erheblichen Unterschied zwischen den Platzierungen auf der Strecke und den Zeitenmonitoren.

Grund dafür waren Frühstarts von Gaststarter Rico Penzkofer (Yamaha) und dem Niederländer Swen Ahnendorp (Honda). Beide bekamen eine Zeitstrafe von 30 Sekunden.

Während des Rennens der IDM Supersport regnete es ausnahmsweise nicht. Dennoch war die Strecke komplett nass. Überhaupt hatte nur das erste Zeittraining am Samstagvormittag unter trockenen Bedingungen statt gefunden. Nachmittags verbesserte sich kein Pilot mehr. Arne Tode vom alpha Technik Van Zon Honda Racing Team machte mit einer Zeit von 1:29,410 Min. die Pole Position klar und war damit der einzige Fahrer, der die 1:30-er Marke durchbrach. Rigo Richter (OBI SKM Bike Promotion Racing Team), Rico Penzkofer (Esner Racing Team, beide Yamaha) und Todes Teamkollege Jesco Günther komplettierten die erste Startreihe.

Penzkofer legte einen Frühstart hin, von dem er nicht profitieren konnte. Da er sein Missgeschick sofort bemerkte, bremste er noch am Start wieder ab und fiel bis auf den siebenten Rang zurück. Von dort trat er zur Aufholjagd an und suchte anschließend die Flucht nach vorn. Die Runden 4 bis 19 standen im Zeichen Penzkofers. Er legte in nahezu jedem Umlauf eine schnellste Rennrunde hin und jagte an der Spitze des Feldes auf und davon. Von den 30 Sekunden Zeitstrafe waren am Ende nur noch acht Sekunden auf den tatsächlichen ersten Platz übrig. Auch Swen Ahnendorp holte 15 Sekunden wieder raus und lag zumindest auf der Strecke auf Platz 2. Der Niederländer zeigte ein starkes Rennen und wurde nach Addition der Zeitstrafe Sechster.

In dieser spannenden Situation ging Titelanwärter Arne Tode kein Risiko ein. „Ich habe während des Rennens nichts von der Strafzeit gewusst“, gab der Neustädter zu Protokoll. „Ich wusste aber dass „Penz“ außer Konkurrenz für mich fährt, da er als Gaststarter keine Punkte bekommt. Und an ihm dran zu bleiben, war einfach mit zu viel Risiko verbunden.“ Etwas schelmisch fügte Tode hinzu: „Ich ziehe wirklich den Hut vor Rico, denn er muss wohl gestern sehr, sehr lange auf der Biker-Party gewesen sein.“

Arne Tode gelang es, mit dieser Übersicht beim sechsten Rennen das sechste Mal die volle Punktzahl zu erreichen. Damit ist Tode uneinholbar neuer Internationaler Deutscher Meister in der Klasse IDM Supersport, obwohl noch zwei Rennen ausstehen.

Auch für seinen Teamkollegen lief es in Schleiz anfangs gut. Jesco Günther konnte die ersten drei Runden des Rennens anführen. „Mein Start war sehr gut“ erklärte der Honda-Pilot. „Aber am Ende ist die Wassertemperatur meines Motorrades über 130 Grad gestiegen. Da ging dann nicht mehr viel.“ Platz drei war das Maximale für ihn.

Der Sachse Rigo Richter hatte mit den gleichen Problemen zu kämpfen. Die Kühlwassertemperatur stieg auch bei der Yamaha auf über 130 Grad. „Außerdem bin ich als Brillenträger noch arg benachteiligt gewesen“ gestand Richter. „Ich habe ständig das Visier öffnen müssen, da meine Brille beschlagen hat.“ Mit Platz zwei konnte er zumindest sein Ziel verwirklichen: „Ich wollte Jesco hinter mir halten.“

Nachdem der Meistertitel an Arne Tode bereits vergeben ist, geht es für Rigo Richter und Jesco Günther noch um den Vizemeistertitel. Der Hohenstein-Ernstthaler ist mit 96 Punkten und somit acht Zählern Vorsprung auf Günther momentan in der besseren Situation.

Ergebnisse IDM Supersport:
6. Lauf: 1. Arne Tode (Neustadt a.d.W./Honda) 32:19,207 Min., 2. Rigo Richter (Hohenstein-Ernstthal/Yamaha) 0,653 Sek. zur., 3. Jesco Günther (Halver/Honda) 3,957 Sek. zur., 4. Rico Penzkofer (Böhlen) 8,100 Sek. zur., 5. Daniel Bergau (Berlin/beide Yamaha) 10,536 Sek. zur., 6. Swen Ahnendorp (NED/Honda) 15,152 Sek. zur.

IDM-Punktestand: 1. Tode 150, 2. Richter 96, 3. Günther 88, 4. Ahnendorp 60, 5. Sebastien Diss (FRA/Kawasaki) 53, 6. Christopher Nilsen (NOR/Kawasaki) 47


IDM SIDECAR

Markus Schlosser und Bernhard Wagner gewinnen bei der Regenschlacht in Schleiz den Meistertitel der IDM Sidecars

Schleiz – Von den Wetterkapriolen am Schleizer Dreieck beim IDM-Lauf am 5. und 6. August waren auch die Sidecars nicht ausgenommen. Analog zu allen anderen IDM-Klassen war nur das erste Zeittraining am Samstag unter trockenen Bedingungen über die Bühne gegangen. Markus Schlosser und Bernhard Wagner (SUI/AUT) waren wieder eine Klasse für sich und distanzierten Sepp Doppler/Andreas Kolloch (AUT/GER) um 3,189 Sekunden. Uwe Göttlich und Peter Höss konnten die Hatz um die Naturrennstrecke über 14 Runden von Startplatz drei aufnehmen.

Für die größte Aufregung beim Start sorgten die Gespanne von Dieter Eilers/Achim Freund und Patrick Halet/Sven Langschädel. Beide blieben beim Start stehen. Achim Freund riss noch wenige Sekunden bevor die Ampel umschaltete den Arm nach oben, um zu signalisieren, dass etwas nicht stimmte. Das war allerdings schon zu spät und der Starter gab das Rennen frei. Die Situation war zwar brenzlig, wurde aber von den nachfolgenden Piloten mit Bravour gemeistert - es gab keinerlei Kollisionen.

Kaum war das Feld enteilt, folgten auch Eilers/Freund der Meute. Allerdings gaben die RSR-Honda Piloten nach vier Runden auf. Ähnlich auch Halet/Langschädel. Sie schoben ihr Sidecar von der Strecke. Nachdem sie einen Teil der Seitenverkleidung entfernt hatten, fuhren auch sie dem Feld hinterher. Allerdings nur eine Runde, dann kamen die beiden ebenfalls in die Box und erklärten das Rennen am Schleizer Dreieck für beendet.

Vorn enteilten Schlosser/Wagner einmal mehr dem Feld. Sie bewiesen nun auch im Regen, dass sie den Titel „Internationaler Deutscher Meister 2006“ in der Klasse IDM Sidecar mehr als verdient haben. „Ich fahre eigentlich nicht gerne im Regen“ erklärte der frisch gebackene Meister, Markus Schlosser, nach dem Rennen. „Das ist sehr gefährlich. Du merkst als Fahrer nicht, wenn es wieder stärker regnet. Das kann manchmal auch schon zu spät sein.“

Harald Hainbucher belegte mit seinem Co-Piloten Peter Adelsberger nach zwei dritten Plätzen (Nürburgring, Salzburgring) nun endlich den zweiten Rang. „Super“, war alles, was beide kurz nach dem Rennen dazu sagen konnten. „Ich habe am Anfang versucht, an Markus Schlosser dran zu bleiben“, erläuterte Hainbucher. „Aber wir konnten diesen Speed nicht mitgehen. Wir hatten dann nach vorn wie hinten genug Platz und sind unser Rennen gefahren.“

Uwe Göttlich versuchte wiederum am Sidecar von Hainbucher/Adelsberger dran zu bleiben. Kontinuierlich verkürzte der Lausitzer seinen Rückstand bis auf 1,9 Sekunden. „Ich habe immer gedacht, dass ich noch angreifen kann“, verriet Göttlich. „Aber immer wenn wir eine schnelle Runde erwischt haben und ich gedacht habe: ‚Noch so eine und du hast ihn’, hatten wir arge Rutscher.“ Das Sidecar mit der Nummer 7 habe in der Abfahrt nach dem Buchhübel fast ausschließlich quer gestanden. „Das war uns dann zu gefährlich“, bestätigte auch Peter Höss.

„Regen ist einfach mein Ding“, gab Göttlich weiterhin zu. „Ich mag Schleiz. Naturrennstrecken gefallen mir richtig gut. Die haben etwas.“ Kein Wunder: Sein letzter Podestplatz liegt genau ein Jahr zurück – beim IDM Lauf auf dem Schleizer Dreieck 2005.

Sepp Doppler erwischte einen schlechten Start und kam nur als Vierter aus der ersten Runde zurück. Der Österreicher konnte auch das gesamte Rennen über keinen Angriff mehr nach vorn starten. In Runde neun mussten Doppler/Kolloch auch noch Peter Schröder und Mike Helbig Platz machen.

Auch wenn in der IDM Sidecar der Titel schon an Schlosser/Wagner vergeben ist, geht es im Kampf um den zweiten Gesamtplatz munter weiter. Theoretisch könnten noch zwölf Teams diesen Platz erreichen. Die besten Aussichten haben allerdings Harald Hainbucher und Peter Adelsberger (75 Zähler), die nur einen Punkt hinter Doppler/Wagner (76) liegen.

Ergebnisse IDM Sidecar:
1. Lauf: 1. Schlosser/Wagner (SUI/AUT) 25:37,996 Min., 2. Hainbucher/Adelsberger (AUT/GER) 6,909 Sek. zur., 3. Göttlich/Höss (GER) 12,018 Sek. zur., 4. Schröder/Helbig (SUI/GER) 29,654 Sek. zur., 5. Doppler/Kolloch (AUT/GER) 37,832 Sek. zur., 6. Brüner/Reimann (GER) 1:16,212 Min. zur.

IDM-Punktestand: 1. Schlosser 150, 2. Doppler 76, 3. Hainbucher 75, 4. Schröder 63, 5. Steinhausen/Kölsch (GER) 60, 6. Göttlich 51

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