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2021 01 13 dvz dakar2021 10etappe 016 copySo langsam biegt die Rally Dakar 2021 auf die Zielgerade ein - auf der 10. Etappe feierten Al-Rajhi / von Zitzewitz ihren bereits 2. Tagessieg

„Dakar“-Tagessieg Nummer zwei: Yazeed Al-Rajhi/Dirk von Zitzewitz (Foto oben links) haben beim Wüstenklassiker ihre Fähigkeiten wieder unter Beweis gestellt. Auf der Route von Neom nach al-‘Ula, die die zehnte Etappe bildete, verwiesen sie die Favoriten auf Tages- und Gesamterfolge mit mindestens zwei Minuten auf die Plätze. Verwundene Schotterpisten, Canyons mit Pfaden in schlechtem Zustand, sandige Abschnitte und weite Täler bildeten den Weg ins Ziel. Das erreichten sie dreirädrig – denn nach neinem Reifenschaden rund 20 Kilometer vor der Zeitnahme hatte sich der Reifen hinten rechts aufgelöst. Mit der Bestzeit sorgten Al-Rajhi/von Zitzewitz für Wiedergutmachung angesichts dreier schlechter Tage zuvor. Zweimal gingen ihnen die Ersatzräder aus und sie mussten auf Hilfe warten, einmal streikte das Getriebe. Das saudi-arabisch–ost-holsteinische Duo fährt erstmals gemeinsam bei der „Dakar“, der Tagessieg war das zweite große gemeinsame Erfolgserlebnis bei der diesjährigen Ausgabe.

Yazeed ist heute extrem gut gefahren, hat mich bei der Navigation aber auch gut gefordert. Gas wegnehmen gab’s heute nicht. Überall, wo Steine lauerten, waren wir vorsichtig. Ansonsten: volle Attacke. Etwa 20 Kilometer vor dem Ziel hatten wir einen Platten. Ich wollte wechseln, Yazeed nicht – jetzt ist nichts mehr davon übrig. Ich hätte nie gedacht, dass es so zum Tagessieg reicht.“ - Dirk von Zitzewitz nach Etappe 10 der Rallye Dakar 2021

Route eröffnen auf der Königsetappe – Al-Rajhi/von Zitzewitz stehen vor großer Aufgabe
Die kommende, elfte Etappe gilt nicht nur wegen ihrer Länge als die Königsetappe der 2021er-„Dakar“. Zwischen den Bergen startet die Prüfung zwischen al-‘Ula und Yanbu, führt über weite, sandige Täler und einen steinigen Mittelteil zu einem ausgewachsenen Dünengebiet. Rund 100 Kilometer des feinen Granulats mit kleinen, wenngleich weichen Dünen stehen auf der Agenda. Als Tagessieger der zehnten Etappe haben Al-Rajhi/von Zitzewitz die Ehre, die Königsetappe als erstes Auto auf der Route zu eröffnen. 2021 01 13 gottschalk dakar2021 10etappe 002 copyPlatz vier bei der Rallye Dakar bleibt fest in der Hand von Jakub „Kuba“ Przygonski und Timo Gottschalk
Foto: MCH Photography

10. Etappe: Jakub "Kuba" Przygonski/Timo Gottschalk (POL/GER), Toyota Hilux
Platz vier bei der Rallye Dakar bleibt fest in der Hand von Jakub „Kuba“ Przygonski und Timo Gottschalk. Auf der zehnten Etappe von Neom nach al-‘Ula sicherte sich das polnisch-brandenburgische Duo Tagesrang fünf. Obwohl von der Startreihenfolge nicht gerade begünstigt, machten sie im privat eingesetzten Toyota Hilux im Kampf um Platz vier rund fünf der am Vortag verlorenen 16 Minuten auf ihre ärgsten Verfolger gut. Ihr Polster beträgt bei der Mutter aller Wüstenrallyes nun etwa 31 Minuten. Der Tagessieg ging an Yazeed Al-Rajhi/Dirk von Zitzewitz (KSA/GER, Toyota), Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger (FRA/FRA, Mini) festigten ihre Führung im Gesamtklassement.

Eigentlich eine schöne Prüfung heute. Uns steckte wohl der Schock über die vielen Reifenschäden gestern noch in den Knochen – wir waren entsprechend vorsichtig unterwegs. Das war auch gut so, denn wir hatten heute keinen Reifenschaden. Wir haben viel Staub geschluckt von den Autos vor uns, Überholen war schwierig. Alles in allem können wir deshalb mit der Zeit zufrieden sein.“ - Timo Gottschalk nach Etappe 10 der Rallye Dakar 2021

Drei MINI in den Top 10 der Tageswertung
Nur noch zwei Tage und insgesamt 736 Kilometer gegen die Uhr liegen noch vor den Teilnehmern der Dakar 2021. Die MINI JCW Buggy-Crew Stéphane Peterhansel und Edouard Boulanger (beide FRA) starten morgen, nach ihrem drittem Platz auf der 10. Etappe, mit einem Vorsprung von 17 Minuten auf Konkurrent Nasser Al-Attiyah im Toyota, in den vorletzten Tag. Carlos Sainz und Lucas Cruz (beide ESP) kamen im MINI JCW Buggy auf Rang vier ins Ziel. Die MINI JCW Rally-Crew Vladimir Vasilyev (RUS) und Dmitry Tsyro (UKR) beendeten den Tag auf Rang sieben.
 
Nach ihrem gestrigen Tagessieg starteten Peterhansel und Boulanger als Erste in die Prüfung. Trotz der erneut sehr schwierigen Navigation fuhren nur zwei Konkurrenten schneller Zeiten als das französische Duo. Mit seinem dritten Rang büßte Peterhansel 49 Sekunden auf den Gesamtzweiten Nasser Al-Attiyah ein. M52 0793 1008x671 copyG. Spinelli (BRA) / Y. Haddad (BRA) – MINI ALL4 Racing
 
Für Sainz und Cruz lief es zu Beginn der Prüfung nicht wie erwünscht. Durch Probleme bei der Navigation verloren die beiden Zeit fielen in der Zeitentabelle zurück. Doch später fanden sie ihren Rhythmus und holten einen großen Teil der verlorenen Zeit wieder auf und erreichten Rang vier.
 
Stéphane Peterhansel: „Wir hatten eigentlich eine einfache Prüfung erwartet. Sie war auch nicht lang und es gab nicht viele Steine, aber die Navigation war sehr schwierig. Es sah so aus, als wollte der Veranstalter, dass sich die Teilnehmer verfahren.
 
Carlos Sainz: „Auf dem ersten Teil der Prüfung war die Navigation schwierig und wir haben viel Zeit verloren. Danach wurde es besser, aber ich bin viel im Staub gefahren und habe fünf oder sechs Fahrzeuge überholt. Es war kein einfacher Tag für mich.“
 
Ergebnis SS10
1. Y. Al-Rajhi (KSA) / D. von Zitzewitz (GER) – Toyota – 3h 03m 57s
2. N. Al-Attiyah (QAT) / M. Baumel (FRA) – Toyota – 3h 06m 01s
3. S. Peterhansel (FRA) / E. Boulanger (FRA) – MINI JCW Buggy – 3h 06m 50s
4. C. Sainz /ESP) / L. Cruz (ESP) - MINI JCW Buggy – 3h 08m 09s
5. J. Przygonski (POL) / T. Gottschalk (GER) – Toyota - 3h 09m 03s

7. V. Vasilyev (RUS) / D. Tsyro (UKR) – MINI JCW Rally – 3h 11m 29s

Vorläufiger Gesamtstand nach Etappe 10 (Neom–al-'Ula)
01. #302 Stéphane Peterhansel/Edouard Boulanger (FRA/FRA), Mini, 37:33.06 Std.
02. #301 Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QAT/FRA), Toyota, 37:50.07 Std.
03. #300 Carlos Sainz/Lucas Cruz (ESP/ESP), Mini, 38:36.50 Std.
04. #307 Jakub Przygonski/Timo Gottschalk (POL/GER), Toyota, 39:51.49 Std.
05. #311 Joan Roma/Alexandre Winocq (ESP/FRA), Prodrive, 40:23.28 Std.

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