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ar - 29. Juni 2005. Auto fahren für fünf Euro am Tag oder gar nur für 49 im ganzen Monat: Mit Tiefpreisangeboten werben Leasinggesellschaften und Autobanken um neue Kunden. Dass die Feinheiten solcher Angebote oft im Kleingedruckten stecken, ist die eine Sache - dass Leasing immer populärer wird, die andere.
Denn, sagt etwa Hans-Norbert Topp, Vertriebsvorstand der Sixt AG: "Viele Autofahrer haben realisiert, dass der Wertverlust der größte Brocken der Fahrzeugkosten ist, und dass sich beim Verkauf des Gebrauchten oft lange nicht der Preis erzielen lässt, der einkalkuliert wurde."

Das ist bei Leasing anders - vorausgesetzt, man wählt die richtige Vertragsform. Das Auto wird nur auf befristete Zeit angeschafft, der Autofahrer zahlt nur für die Nutzung. Neben der Mietsonderzahlung in Höhe von rund 20 Prozent des Neupreises ergibt dies relativ niedrige Raten, es muss ja nicht das ganze Auto abbezahlt werden. Allerdings ist die Mietsonderzahlung längst kein Dogma mehr. Nur zwei Beispiele: Renault wirbt im Rahmen der Aktion "Verrückte Tage" für Leasingverträge ohne Anzahlung (Twingo für 99 Euro im Monat, Clio für 129 Euro), Opel-Händler offerierte das Vectra-Caravan-Auslaufmodell zum pauschalen Ein-Prozent-Tarif: Keine Anzahlung, monatlich sind ein Prozent des Listenpreises als Leasingrate fällig.

Zu beachten bei Leasing: Ein vorzeitiger Ausstieg oder Herauskaufen wie beispielsweise bei einer Finanzierung ist nicht möglich oder teuer. Und es gilt die Besonderheiten der gebräuchlichen Vertragsformen zu kennen. Üblich sind Kilometer- und Restwert-Leasing.
Beim Kilometer-Leasing wird über die gefahrenen Kilometer abgerechnet. Sie werden bei Vertragsabschluss vereinbart, zum Beispiel für ein 36-Monats-Leasing 60 000 Kilometer. Fährt der Kunde (Fachjargon: Leasingnehmer) mehr, muss er pro Kilometer einen zuvor fest vereinbarten Satz nachzahlen, fährt er weniger, bekommt er für jeden Kilometer Geld zurück. Aber Vorsicht: Die günstige Monatsrate für ein Mittelklasseauto mit 10 000 Kilometern jährlicher Fahrleistung bleibt nur dann wirklich günstig, wenn man auch wenig fährt. Sonst muss man am Vertragsende reichlich nachzahlen.

Das Kilometer-Leasing ist für den Kunden das sicherste Modell, weil die Leasinggesellschaft nach Vertragsablauf das Risiko mit dem Verkauf des Gebrauchtwagens hat. Im Normalfall gibt der Kunde das Auto der Leasinggesellschaft zurück und fertig. Streit ist allerdings programmiert bei der Frage, ob das Auto Mängel hat, die über normalen Verschleiß hinausgehen oder gar die Betriebssicherheit gefährden.

Restwert-Leasing ist sehr viel unkalkulierbarer. Bei Abschluss des Vertrags wird ein Wert festgelegt, den der Kunde am Ende der Vertragslaufzeit als Abschlusszahlung leisten muss. Im Idealfall ist dies genau der Betrag, den das Auto noch auf dem Gebrauchtmarkt erlöst. Allerdings lässt sich nicht mit Sicherheit über zwei, drei Jahre voraussagen, wie sich der Gebrauchtwagenmarkt für ein bestimmtes Auto entwickeln wird. Liegt der von einem Gutachter ermittelte Fahrzeugwert bei Rücknahme unter dem kalkulierten Restwert, muss der Kunde nachzahlen. Ist das Auto mehr wert als vorher angenommen, erhält der Kunde vom Mehrerlös 75 Prozent, die Leasinggesellschaft 25 Prozent. Nur wenn der Kunde auch sein nächstes Auto bei der Gesellschaft least, verzichtet die Leasinggesellschaft auf ihre 25 Prozent und schreibt dem Kunden den vollen Mehrerlös gut. Der kann dieses Geld dann als Sonderzahlung fürs neue Auto verwenden.

Achtung: Im Wertgutachten wird der sogenannte Händlereinkaufspreis angesetzt. Der liegt um rund 20 Prozent unter dem Marktpreis des Gebrauchtwagens. Tipp: Selber eine Anzeige aufgeben und einen Käufer suchen, der das Auto bei der Leasinggesellschaft zum kalkulierten Restwert auslöst. Diese Mühe kann bares Geld sparen.

Wer sein neues Auto leasen will, sollte sich nicht nur von der Leasinggesellschaft des Herstellers ein Angebot machen lassen. Es rentiert sich auch, bei freien Leasinggesellschaften anzufragen. Speziell Sixt (www.e-sixt.de) und ALD (www.ald-leasefinanz.de) bieten dazu im Internet schnelle und übersichtliche Datenbanken an. Besonders günstige Raten bieten die beiden Gesellschaften, wenn man sich für einen ihrer Bestseller entscheidet: besonders häufig georderte Modelle und Motorisierungen - oder Fahrzeuge, die die Leasinggesellschaft im Sonderkontigent erworben hat. (Auto-Reporter.Net)



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