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Es gibt Kinder, die fahren für ihr Leben gern Auto. Genießen die Fahrt oder schlafen gleich ein, wenn´s auf die Autobahn geht und der Wagen ab Tempo 140 regelmäßig vor sich hin brummt. Und dann gibt´s die kleinen Nervensägen, die spätestens nach einer halben Stunde, knapp 1000 Kilometer vor dem Ziel, die obligatorische Frage stellen: "Wann sind wir endlich da?"
Tipps für das Reisen mit Kindern im Auto.

Besonders bei Familien mit kleinen Kindern sind Nachtfahrten beliebt. Die Straßen sind frei und die Kinder schlafen - allerdings geht diese Rechnung nicht immer auf. Denn bis die Kinder eingeschlafen sind, ist Knatsch wahrscheinlich. Dazu kommt die Belastung für den Fahrer durch Müdigkeit. "Untersuchungen haben ergeben, dass zwischen zwei und sechs Uhr in der Nacht das Unfallrisiko für Müdigkeitsunfälle bis zu sechs Mal so hoch ist wie am Tag", erklärt Diplom-Psychologe Volker Hargutt vom Zentrum für Verkehrswissenschaften an der Universität Würzburg. Auch für die Kinder bedeuten Reiseetappen über sechs Stunden eine schwere Belastung, wie eine Untersuchung der Bruderhilfe Familienfürsorge ergeben hat. Die Empfehlung für den Familienurlaub lautet deshalb: Entspannt und ohne Zeitdruck vormittags losfahren, bei langen Strecken eine Übernachtung einplanen. Fahrer und Beifahrer sollten sich am Steuer abwechseln.


Manche Kids lieben Autos

Auf diese Weise stehen die Chancen gut, Stress durch Zeitdruck und Müdigkeit zu vermeiden. Damit der Fahrer nicht durch Streit auf der Rückbank abgelenkt wird, sollten einige Regeln schon vor der Abfahrt ausgemacht sein. Zum Beispiel zur Sitzordnung oder Musikauswahl. Ebenfalls gut für die Stimmung: Regelmäßige Pausen. Für Kinder sind sie besonders wichtig. Spätestens alle zwei Stunden sollte man den Blinker rechts setzen, wenigstens einmal pro Tag für eine längere Pause.

Kinder brauchen Bewegung. Rastplätze mit Spielmöglichkeiten sind deshalb für Familien erste Wahl. Auch für den Fahrer oder die Fahrerin empfiehlt sich etwas Gymnastik. Vorsicht: Auf Rastplätzen lauern vielfältige Gefahren. Kinder sollten sich vom Verkehr fernhalten. Auch der Wespenstich nahe der überquellenden Mülltonne hat schon so manche Urlaubslaune zerstört.

Die Pause am Rastplatz bietet Gelegenheit für einen kleinen Imbiss. In Ruhe auf dem Rastplatz zu essen verhindert unnötigen Streß durch Flecken und Krümel im Auto. Auf die Speisen kommt es an. Schweres, fetthaltiges und blähendes Essen sollte gemieden werden. Eine vernünftige Alternative ist eine leichte, gut verdauliche Mahlzeit ein bis zwei Stunden vor der Abfahrt und mehrere kleine Zwischenmahlzeiten während der Reise. Schokolade und Süßigkeiten verstärken gerade im Sommer den Durst. Obst und Müsliriegel sind ein gesunder Ersatz. Dem Durst begegnet man am besten mit Mineralwasser, leicht gesüßtem Tee und Fruchtsaftschorle. Sie versorgen den Körper nicht nur mit Wasser, sondern auch mit Mineralsalzen und Spurenelementen, die mit dem Schweiß ausgeschieden werden. Der Körper reagiert auf diesen Mangel mit Konzentrationsschwäche, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Regelmäßiges Trinken ist deshalb auf der Reise Pflicht.

Wichtig für den Nachwuchs: Langeweile darf keine Chance haben. Dagegen helfen Kassetten mit Kindermusik oder spannenden Geschichten, der Gameboy oder Spiele. Wer sich die Abenteuer von Benjamin Blümchen ("Töööööröööhhh") nicht zum hundertsten Mal übers Autoradio anhören will, packt am besten einen Walkman ein (für zwei Kinder natürlich zwei, wenn vorhanden), so dass die Passagiere auf den hinteren Plätzen in ihrer Musikauswahl freie Hand haben. Auch Kartenspiele oder das Mini-Schachbrett haben im Auto Platz. Mit etwas Kreativität kommt man ohne Zubehör aus. Beispiel gefällig? Beim Nummernschildspiel bilden die Passagiere reihum Sätze aus den Buchstabenkombinationen anderer Autos. Aus HB - BH wird "Hans beißt bösen Hund." BAD - DF kann dann für "Bunte Autos dröhnen durchs Fenster" stehen. Oder die Ratevariante: Für was steht H? Hannover oder Hamburg? Und D? Düsseldorf oder Dresden?

Andere Möglichkeit: Jeder Insasse bekommt eine Farbe zugeordnet. Es gewinnt, wessen Farbe die meisten überholten Wagen hatten.
Nach dem Spiel lockt dann ein Nickerchen. Sind die Kinder schon etwas älter, sind deshalb Sitzerhöhungen mit Rückenstützen zu empfehlen. Durch die Rückenstütze erhält das Kind mehr Seitenhalt, und die Gurtführung wird verbessert. Vor allem aber brauchen auch ältere Kinder die seitliche Kopfstütze, um im Sitz schlafen zu können. Rollos am Seitenfenster sorgen für Schatten.

Ist die Anfahrt geglückt, steht der Erholung nichts mehr im Wege. Im Idealfall. Für alle anderen Fälle gehört eine sorgfältig zusammengestellte Reiseapotheke an Bord. Je nach Alter der Kinder gehören zum Beispiel Mittel gegen Windeldermatitis oder Zahnungsbeschwerden dazu. Wichtig: Das Impfbuch und eventuell das Vorsorgeheft dürfen nicht fehlen. Für die Rückfahrt empfiehlt sich die gleiche sorgfältige Planung und Ruhe. Andernfalls ist die Familienbande zu Hause gleich wieder urlaubsreif. (ar/kju - AutoReporter.net)


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