Kraftstoff wird auch vergeudet, wenn der Motor läuft und das Auto steht. Vor Ampeln, an Bahnschranken oder im Stau kann sich das ausstellen des Aggregats schon bei Wartezeiten unter einer Minute lohnen. Diese Aktion bringt allerdings nur etwas, wenn der Motor bereits warm ist. Häufiges Anlassen ist dann auch für Motor und Anlasser kein großes technisches Problem. Allerdings sollte dieses Verhalten nicht zu Störungen im Verkehrsablauf führen. Wird der Wagen erst wieder gestartet, wenn der Vordermann bereits unterwegs ist, bilden sich unnötige Staus, die unter dem Strich mehr Kraftstoff kosten.
30 Liter und mehr auf 100 Kilometer braucht ein Auto mit Benzinmotor, wenn es mit kaltem Motor auf die Strecke geht. Zwar dauert diese Startphase nur wenige hundert Meter, in dieser Zeit aber läuft der Motor mit "fetterem" Gemisch, braucht also mehr Benzin. Kurze Fahrten kosten mehr Sprit und der Fahrer wird häufiger an der Zapfsäule zu Gast sein.
Fahrradträger, Dachboxen und Dachgepäckträger stören die Aerodynamik des Fahrzeugs und können den Kraftstoffverbrauch um zehn bis 50 Prozent erhöhen. Weil dieser Effekt bei höherem Tempo zunimmt, sollte man mit Dachlasten nicht schneller als 130 km/h fahren, will man aus seinem Gefährt keinen Schluckspecht machen.
Eine Zuladung von 100 Kilogramm kann je nach Fahrweise und Verkehrssituation einen durchschnittlichen Mehrverbrauch von 0,2 bis 0,6 Liter verursachen. Wer also seinen Kofferraum als Lager für nicht gebrauchtes Autozubehör, Reiseutensilien oder Getränkekästen missbraucht, muss dafür beim Tanken "Miete" zahlen.
So genannte Leichtlauföle für den Motor und Reifen mit niedrigem Rollwiderstand können ebenfalls helfen Kraftstoff zu sparen. Dünnflüssige Leichtlauföle können den Verbrauch im Vergleich zu herkömmlichem Mineralöl mit höherer Viskosität um bis zu sechs Prozent senken. Die größten Einsparungen ergeben sich dabei im innerstädtischen Kurzstreckenverkehr. Allerdings ist dieses Öl meist deutlich teuerer, so dass die Verbrauchseinsparung durch den höheren Preis teilweise wieder aufgezehrt wird.
Auch die Reifen haben großen Einfluss auf den Benzinverbrauch. Wer ständig mit zu wenig Druck im Pneu unterwegs ist, verbraucht mehr Treibstoff. Auch ist es ratsam schon beim Kauf von Neureifen auf ihre Spritspareigenschaften zu achten.
Ein ADAC-Experte warnt allerdings vor Produkten und Geräten, die angeblich erhebliche Mengen Kraftstoff sparen lassen. Diese erfüllen selten die Erwartungen. Das sei auch von unabhängigen Testinstituten bestätigt worden, ergänzte der Experte.
Autofahrer, die ihre Fahrweise ökonomischer gestalten wollen haben die Möglichkeit, bei den Automobilclubs oder auch bei einiger Autoherstellern an so genannten Spritspartrainings teilzunehmen. Bei solchen Trainings werden in den mit modernster Technik ausgestatten Autos alle relevanten Fahrdaten während der Übungen aufgezeichnet. Bei einer ersten Übung steuert der Fahrer sein Auto wie gewohnt. Bei der zweiten Fahrt hat der Fahrer bereits theoretische Kenntnisse und erhält vom Trainer laufend praktische Hinweise. Anschließend werden die Ergebnisse beider Übungsfahrten miteinander verglichen und die Konsequenzen gezogen. (Auto-Reporter.net/nic)