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  • Eine lebendige Tradition mit Zukunft
  • DaimlerChrysler Heritage zum 17. Mal Hauptsponsor
80 Jahre nach der ersten Mille Miglia im Jahr 1927 und 50 Jahre nach der letzten Austragung als Geschwindigkeitsrennen im Jahr 1957 findet vom 17. bis 20. Mai 2007 die Mille Miglia Storica statt. Als Gleichmäßigkeitsfahrt durchgeführt, wird die moderne Veranstaltung selbst zum Klassiker: Zum 25. Mal seit 1977 findet sie statt und hat damit die Zahl der zwischen 1927 und 1957 durchgeführten Rennen überrundet.

Die DaimlerChrysler AG tritt erneut als Hauptsponsor auf. Insgesamt zehn Mercedes-Benz werden die tausend Meilen (rund 1600 Kilometer) von Brescia nach Rom und zurück unter die Räder nehmen: Am Lenkrad eines 300 SLR aus dem Jahr 1955 wird Jochen Mass sitzen. Das Team Stirling Moss/Denis Jenkinson gewann damals auf einem solchen Fahrzeug, mit dem bis heute gültigen Streckenrekord einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 157,65 km/h. Und Juan Manuel Fangio fuhr ebenfalls 1955 mit einem 300 SLR auf den zweiten Platz.

Die weiteren an der Mille Miglia teilnehmenden Fahrzeuge aus dem Fundus von Mercedes-Benz bieten ein buntes Bild: Von 1952 stammt ein 300 SL Prototyp, der in jenem Jahr die Carrera Panamericana gewann und bei der Mille Miglia auf den zweiten Platz fuhr. Nicht immer sind es starke Motoren, die erfolgreich ans Ziel bringen: Mercedes-Benz schickt in diesem Jahr auch einen Typ 180 D (Baureihe W 120) mit 40 PS (29 kW) auf die Strecke – 1955 gewannen drei Stück den Klassensieg bei der Mille Miglia und dokumentierten damit die Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Dieselantriebs im Personenwagen.

In einem Mercedes-Benz 220 a aus dem Jahr 1955 sitzt ein Journalist der deutschen Zeitschrift „Motor Klassik“– den Beifahrerplatz hat das Magazin an einen Leser verlost. Sechs Mercedes-Benz 300 SL runden das Teilnehmerfeld der Werkswagen ab. Darüber hinaus treten zahlreiche Privatteams im Mercedes-Benz an, darunter beispielsweise mehrere Vorkriegs-Rennwagen der Typen SS und SSK. An der Mille Miglia Storica dürfen nur Fahrzeugtypen teilnehmen, die schon bei der ursprünglichen Mille Miglia dabei waren. Ein Team der Online-Redaktion des Magazins „Spiegel“ (www.spiegel.de) begleitet die Fahrt und berichtet live per Handy-Fernsehen.

Mille Miglia 2007: 700 Bewerber für 375 Startplätze
Der alten Tradition folgend besteht auch die Mille Miglia 2007 aus drei Etappen. Sowohl das Programm als auch der Streckenverlauf lehnen sich an die Originalrennen vergangener Zeiten an. Die Zahl der Teilnehmer an der Mille Miglia ist auf 375 begrenzt. Für die diesjährige Veranstaltung bewarben sich 700 Fahrzeuge. Das Feld ist so international wie noch nie: 221 Teams kommen nicht aus Italien. Dennoch stellt natürlich das Gastgeberland die meisten Fahrzeuge, 154 Stück. Es folgen Deutschland mit 80 Fahrzeugen, die Vereinigten Staaten (31), die Schweiz (23), England (19) und die Niederlande (18). Aber auch beispielsweise aus Argentinien, Japan und Katar reisen Teams an.

Die Mille Miglia Storica ist jedes Jahr ein einzigartiges Volksfest mit Motorsportatmosphäre: Begeisterte Oldtimeranhänger setzen sich zu Tausenden in Richtung Brescia in Bewegung. Dort findet am Donnerstag vor dem Rennen das Ritual der Registrierung und technischen Abnahme aller teilnehmenden Oldtimer-Rennwagen statt – diesmal auf der Piazza Loggia. Diese Prozedur zieht die Zuschauer immer wieder in Bann, denn an keinem anderen Ort ist die ursprüngliche Atmosphäre des Motorsports so greifbar und die Szene so faszinierend.

Um 20 Uhr wird dann von der Viale Venezia aus der erste Wagen auf die Strecke gehen. Diesem Moment geht stets große Stille auf dem Platz voraus, der den Respekt aller Zuschauer zum Ausdruck bringt. In dichter Folge starten danach alle Oldtimer-Rennwagen in die Nacht hinein. Bevor es aus Brescia herausgeht, dreht die Kolonne noch eine Runde durch die Statd; hier gibt es gleich die ersten beiden Gleichmäßigkeitsprüfungen, bei denen die Teams noch einmal die virtuose Feinabstimmung von Stoppuhr und Gaspedal trainieren können. Über Rezzato und Lonato führt die Route dann Richtung Osten, mit Ferrara als Tagesziel, das ab Mitternacht erreicht wird.

Am Freitag geht es um 9 Uhr weiter nach Rom. Das Feld der historischen Rennwagen durchquert auf der Route unter anderem Ravenna, die Republik San Marino und Assisi, bevor die ersten Fahrzeuge ab 21 Uhr in Rom erwartet werden. Die Strecke führt stets durch wunderbare Naturlandschaften, denn bei der Mille Miglia Storica geht es um einen ganzheitlichen Genuss: Neben der Freude, einen Oldtimer zu fahren, sehen die Teilnehmer schönste Teile Italiens, erlesene Speisen und Getränke stehen für die kulinarische Kultur des Landes.

Am Samstag heißt es dann früh aufstehen: Bereits um 6.30 Uhr starten die ersten Teilnehmer zur längsten Etappe, auf der sie dann beispielsweise Viterbo, Siena, Florenz, Bologna, Modena und Cremona durchqueren, bevor sich in Brescia von 21.30 Uhr an der Kreis schließt. Und wiederum erwartet eine große Menge von Oldtimerenthusiasten die Teams, die mit ihren Fahrzeugen allesamt 1000 Meilen in drei Tagen zurückgelegt haben. Mögen die Umstände heutzutage auch abgemildert sein: Eine leichte Übung ist es dennoch nicht, diese Strecke in einem automobilen Klassiker zu bewältigen.

Untrennbar miteinander verbunden: Mille Miglia und Mercedes-Benz
Das erste Automobilrennen auf der Strecke Brescia – Cremona – Mantua – Brescia fand am 10. September 1899 statt, doch die eigentliche Geburtsstunde der Mille Miglia geht auf das Jahr 1927 zurück. Anfangs war eine Handvoll begeisterter Automobilisten im Großraum Brescia in Langstreckenrennen gegeneinander angetreten. Schließlich beschlossen sie, die Rennstrecke auszuweiten und das Rennen mit sukzessiv längeren Teilstrecken auf drei Etappen anzulegen; Wendepunkt sollte Rom sein, und die Gesamtstrecke sollte – in Erinnerung an die römische Antike – 1000 Meilen lang sein. Seit 1930 ist auch der Name Mercedes-Benz untrennbar mit diesem berühmten Rennsportspektakel verbunden. In jenem Jahr belegte Rudolf Caracciola am Steuer seines SSK den 6. Platz, und bereits 1931 fuhr er unter dem tosenden Applaus vieler Fans mit einem SSKL den ersten Gesamtsieg für Mercedes-Benz ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten die weiteren historischen Erfolge der Marke, verbunden mit großartigen Fahrern wie Rudolf Caracciola, Stirling Moss, Juan Manuel Fangio, John Cooper Fitch und Helmut Retter.


Auch wenn die Teams heute mit ihren betagten rollenden Legenden die traditionellen Routen der Mille Miglia friedlicher zurücklegen – Strecken, auf denen seinerzeit mit harten Bandagen um den Sieg gekämpft wurde – so lassen die alten Rennboliden doch die überwältigende Faszination der harten Kämpfe in der Vergangenheit wieder aufleben. Ihr unvergänglicher Reiz ist in erster Linie dem Umstand zuzuschreiben, dass sie für die hervorragende technische Kompetenz ihrer Zeit stehen. Und mit dieser Aura leistet jedes einzelne Fahrzeug – sei es Kraftpaket oder edles Leichtgewicht – seinen Beitrag zum dem außergewöhnlichen Mythos der Mille Miglia.

Programm
Donnerstag, 17. Mai 2007: 1. Etappe

09.30 – 18.00 h: Technische Abnahme der Fahrzeuge in der Piazza Loggia, Brescia
20.00 h: Start des ersten Fahrzeugs in der Viale Venezia
24.00 h: Voraussichtliche Ankunft des ersten Fahrzeugs in Ferrara

Freitag, 18. Mai 2007: 2. Etappe
09.00 h: Start des ersten Teilnehmers
21.00 h: Voraussichtliche Ankunft des ersten Fahrzeugs in Rom

Samstag, 19. Mai 2007: 3. Etappe
06.30 h: Start des ersten Fahrzeugs in Richtung Brescia
21.30 h: Voraussichtliches Eintreffen des Siegers in Brescia und Überfahren der Ziellinie in der Viale Venezia

Sonntag, 20. Mai 2007: Siegerehrung
11.00 h: Siegerehrung
13.00 h: Festessen

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