• So verlief die Rallye Mexiko 2005
• Statistisches
• WM-Zwischenstand
Die Rallye Mexiko zählt in dieser Saison erst zum dritten Mal zum Kalender der Weltmeisterschaft. Trotz ihrer kurzen Tradition gehört die Veranstaltung in Mittelamerika bei Teams und Piloten bereits zu den beliebtesten Läufen der Saison. Die erste Schotter-Rallye des Jahres wartet mit einer ausgesprochen kompakten Streckenführung auf. Die Fahrer entfernen sich zu keinem Zeitpunkt weiter als 50 Kilometer Luftlinie vom Rallye-Zentrum in León. Die Prüfungen führen bis auf 2.737 Meter über Meeresspiegel. Durch den geringeren Sauerstoff-Anteil in den Höhenlagen verlieren die nominell 300 PS starken Zweiliter-Turbomotoren der World Rally Cars bis zu 30 Prozent ihrer üblichen Leistung. Eine weitere Besonderheit der Rallye Mexiko: Die Stadt Guanajuato, Schauplatz des zeremoniellen Starts am Donnerstagabend, zählt zu den schönsten Orten ganz Amerikas und gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Für die landschaftlichen Reize der Region rund um das 400 Kilometer
nördlich von Mexiko City gelegene Rallye-Zentrum in León werden
die Piloten am kommenden Wochenende allerdings nur bedingt Augen haben können.
„Die Rallye Mexiko ist für uns Fahrer in technischer Hinsicht zwar
nicht besonders anspruchsvoll, bietet aber eine sehr schöne Kombination
aus langsameren und schnellen Passagen“, erklärt BFGoodrich und
Ford-Pilot Marcus Grönholm, der nach seinen Siegen in Monte Carlo und
Schweden als Tabellenführer über den Atlantik reist. „Die
Oberfläche der Schotterstrecken ist sehr eben. Dennoch kann es immer
wieder zu Beschädigungen am Auto kommen. Dies liegt zumeist an den hohen
Geschwindigkeiten und größeren Steinen, die bei der zweiten Durchfahrt
einer Wertungsprüfung teilweise zum Vorschein kommen.“
Aller guten Dinge sollen drei sein:
BFGoodrich und Ford-Pilot Marcus Grönholm peilt seinen dritten Sieg in
Folge an.
Für die amerikanische Reifenmarke stellt der Auftritt bei der Rallye
Mexiko so etwas wie eine Rückkehr zum Ursprung ihrer motorsportlichen
Erfolge dar: Im Land der Mayas findet mit der „Baja 1000“ alljährlich
eine der berühmtesten Offroad-Veranstaltungen des amerikanischen Kontinents
statt. BFGoodrich konnte diesen Klassiker im vergangenen November bereits
zum 20. Mal in Folge gewinnen. Auch am kommenden Wochenende peilt BFGoodrich
den Sieg an - es wäre der dritte beim dritten Auftritt in der Rallye-Weltmeisterschaft.
„Die Piloten wünschen sich für Mexiko einen Reifen, der ihnen auf dem losen Schotter außergewöhnlich hohe Traktion bietet und auch bei großem Lenkeinschlag und vollem Krafteinsatz nicht durchdreht“, beschreibt Aimé Chatard, bei BFGoodrich verantwortlich für das Rallye-Programm, das Anforderungsprofil an die Pneus. „Nur unter diesen Voraussetzungen können sie den Driftwinkel ihres Fahrzeugs per Gaseinsatz optimal kontrollieren und schnell wieder aus den Kurven herausbeschleunigen. Nur wenn der Wagen in den Kurven möglichst wenig rutscht, ist ein Fahrer richtig schnell - auch wenn die Zuschauer natürlich lieber spektakuläre Powerslides sehen.“
BFGoodrich stellt seinen Partnern für die Rallye Mexiko zwei Versionen des g-Force Gravel zur Verfügung. Der g-Force Gravel 9 eignet sich mit seiner mittleren Gummimischung für ein Temperaturfenster zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Die Piloten ziehen diesen Pneu vor allem dann auf, wenn sie eine Wertungsprüfung zum ersten Mal absolvieren. Für höhere Temperaturen beziehungsweise für die zweiten Durchgänge empfiehlt sich der BFGoodrich g-Force Gravel 9+ mit seiner härteren Mischung. Beide Reifen bieten ein sehr kompaktes Profilbild, das eine große Aufstandsfläche für optimalen Grip bietet und für außergewöhnliche Traktion sorgt. Der Negativprofil-Anteil beträgt bei beiden rund 40 Prozent. Das Profil lässt sich nach den individuellen Wünschen der Fahrer nachschneiden -zum Beispiel wenn Regen die Strecken in Schlammpisten verwandelt oder um die lockere obere Schotterschicht besser zu durchschneiden. Sämtliche Reifen von BFGoodrich sind am kommenden Wochenende zudem mit dem so genannten „Mousse“-System ausgerüstet, das im Falle einer Beschädigung von Rad oder Pneu die Funktion der Luft übernimmt. Effekt: Die Piloten können ihre Fahrt nahezu ungebremst fortsetzen.
Erschwert wird die Aufgabe der Reifen in diesem Jahr durch das Verbot der
aktiven Differenziale für die WRC-Boliden der M1-Kategorie. Diese verhinderten
in der Vergangenheit zusätzlich das Durchdrehen der Pneus. „Die
Piloten müssen dies stets im Hinterkopf behalten und schonend mit ihren
Reifen umgehen“, mahnt Chatard. „Umso mehr, da zwischen den Aufenthalten
im Service-Park am Samstag und Sonntag jeweils mehr als 70 WP-Kilometer liegen.
Und selbst am Abschlusstag absolvieren die Fahrer mehr als 60 Kilometer im
Wettbewerbstempo mit nur einem Satz Reifen.“
Das erwarten die Partnerteams von BFGoodrich
Ford reist mit breiter Brust gen Mexiko: Marcus Grönholms Siege bei den
beiden ersten Saisonläufen bescheren dem Finnen und seinem Team die ersten
Plätze in beiden WM-Wertungen. „Die Testfahrten in Spanien verliefen
sehr zufriedenstellend, und ich bin zuversichtlich“, so Grönholm.
Auch sein Teamkollege und Landsmann Mikko Hirvonen rechnet sich gute Chancen
auf eine vordere Platzierung aus: „Der Ford Focus RS WRC funktioniert
auf Schotter hervorragend. Ich gehe davon aus, dass BFGoodrich einmal mehr
optimales Material zur Verfügung stellt.“ Das Stobart-Ford M2-Team
vertraut am kommenden Wochenende auf die beiden Fahrer Matthew Wilson aus
Großbritannien und Luis Perez Companc aus Argentinien, die beide mit
Ford Focus RS WRC in 2004er-Spezifikation an den Start gehen.
Nach zwei zweiten Plätzen in Folge möchte Kronos-Citroën-Star
Sébastien Loeb am kommenden Wochenende seinen ersten Saisonsieg feiern:
„In den vergangenen beiden Jahren funktionierte unser Citroën Xsara
WRC in Mexiko sehr gut“, erinnert der amtierende Weltmeister. „Das
sollte am kommenden Wochenende ähnlich sein. Ich denke, wir können
um den Sieg kämpfen. Es wäre sicherlich der beste Weg, um unser
Ziel zu erreichen: Marcus auf keinen Fall in der Meisterschaft davonziehen
zu lassen.“ Unterstützung erhält der Elsässer dabei von
seinem spanischen Teamkollegen Daniel Sordo.
Auf Platz drei der Markenwertung hofft das OMV-Peugeot-Team mit guten Ergebnissen
seiner Piloten Manfred Stohl (Österreich) und Henning Solberg (Norwegen)
am kommenden Wochenende darauf, dem Führungs-Duo in der Gesamtwertung
näher auf die Pelle rücken zu können.
So verlief die Rallye Mexiko 2005
Mit Schwung in die Saison gestartet:
Im vergangenen Jahr musste sich die erfolgsgewöhnte Mannschaft von Michelin
Rallye-Chef Aimé Chatard mit Achtungserfolgen zufrieden geben: Die
verheißungsvollsten Speerspitzen des französischen Reifenspezialisten
büßten ihre Chancen auf den Gesamtsieg bei der Rallye Mexiko früh
ein. Der als WM-Führender angereiste Ford-Pilot Toni Gardemeister trat
in Mittelamerika grippegeschwächt an. Weltmeister Sébastien Loeb
hatte zu Beginn des dritten WM-Laufs 2005 Pech, als eine Radaufhängung
seines Citroën Xsara WRC brach. Der Elsässer betrieb mit einer sensationellen
Aufholjagd bis auf Rang vier Schadensbegrenzung. Die Rallye Mexiko gewann
Subaru-Pilot Petter Solberg vor dem Peugeot-Duo Marcus Grönholm und Markko
Märtin.
Statistisches
Rallye Mexiko, 3. Lauf zur Rallye-WM 2006 (3. bis 5. März 2006); Gesamtlänge:
1.002,47 Kilometer, davon 17 Wertungsprüfungen über 359,54 Kilometer;
längste WP: 37,99 Kilometer (WP 15: León); größte WP-Distanz
von Service-Punkt zu Service-Punkt: 72,89 Kilometer (WP 1 bis 3 und WP 4 bis
6); Anzahl der möglichen Reifenwechsel: 8. Start und Ziel: León.
Vorjahresergebnis:
1. Solberg / Mills Subaru Impreza 3:41.06,2 Stunden
2. Grönholm / Rautiainen Peugeot 307 CC WRC 0.34,5 min. zurück
3. Märtin / Park Peugeot 307 CC WRC 1.38,3 min. zurück
4. Loeb / Elena Citroën Xsara WRC (M) 3.51,1 min. zurück
5. Rovanperä / Pietiläinen Subaru Impreza 3.58,1 min. zurück
6. Gardemeister / Honkanen Ford Focus WRC (M) 4.05,6 min. zurück
7. Warmbold / Connelly Ford Focus WRC (M) 6.01,0 min. zurück
8. Panizzi / Panizzi Mitsubishi Lancer WRC05 6.01,7 min. zurück
9. Schwarz / Wicha Skoda Fabia WRC (M) 8.05,3 min. zurück
10. Duval / Prévot Citroën Xsara WRC (M) 16.14,2 min. zurück
WM-Zwischenstand nach zwei von 16 Läufen
Fahrerwertung:
Fahrer Marke Punkte
1. Marcus Grönholm Ford BFG 20
2. Sébastien Loeb Citroën BFG 16
3. Toni Gardemeister Peugeot BFG 6
4. Daniel Carlsson Mitsubishi 6
5. Manfred Stohl Peugeot BFG 5
6. Giggi Galli Mitsubishi 5
7. Stéphane Sarrazin Subaru 4
8. Thomas Radström Subaru 4
9. Chris Atkinson Subaru 3
10. Kosti Katajamäki Ford BFG 3
Markenweltmeisterschaft:
Marke Punkte
1. Ford BFG 26
2. Kronos-Citroën BFG 24
3. OMV-Peugeot BFG 10
4. Subaru 8
5. Stobart-Ford BFG 7
6. Red Bull-Skoda BFG 3
BFG = BFG Partnerteams