- DEUTSCHE TALENTE WOLLEN SICH DURCHSETZEN
- Dauermeister Kahle tritt gegen internationale Champions an
- OMV-Junior Burkart wittert klaren Heimvorteil
- WM-Freikarten für Spitzenreiter der ADAC Rallye Masters
Beim deutschen Weltmeisterschaftslauf OMV ADACRALLYE (10. - 13. August) stellen
sich heimische Talente dem internationalenLeistungsdruck. Die Rolle des Stürmers
in dieser deutschen Truppe scheinteindeutig dem sechsfachen deutschen Rallye-Meister
Matthias Kahle zuzufallen.Doch der 37-jährige Sachse, der heute in Köln
lebt und wie Fußballstar MichaelBallack aus Görlitz stammt, hält
den Ball flach und lehnt die dominanteFavoritenrolle ab: „Ich freue
mich riesig, vor heimischen Publikum die tollsteRallye bestreiten zu dürfen.“
Die Angst des Torwarts beim Elfmeter geister durch die Erinnerungen, dennnoch
immer nagt ein Eigentor lästig in der Fahrerseele des Matthias Kahle.Beim
deutschen Rallye-WM-Lauf 2002 musste der Skoda-Vertragspilot bereitsin der
dritten Prüfung mit Motorschaden aufgeben. Derart früh und abruptmöchte
Kahle mit seinem neuen Skoda Fabia WRC nicht auf die Reservebankverbannt werden.
„Ich will keine zu hohen Erwartungen wecken“, flüstertDeutschmeister
Kahle. Leise Töne sind im Vorfeld angesagt, auch wenn es ihnnoch so sehr
reizt, sich in der vertrauten Rallye-Region rund um Trier,Baumholder und St.
Wendel mit Weltmeister Sébastien Loeb (Frankreich) oderden Ex-Champions
Marcus Grönholm (Finnland) und Petter Solberg (Norwegen) zu messen. Der
Heimspiel-Faktor ist dagegen auf der Meßlatte des NachwuchstalentesAaron
Burkart ganz oben eingeritzt: „Dieser deutsche WM-Lauf ist meineHeimrallye
und meine größte Chance, mich vor ganz großer Kulisse zubeweisen“.
Aaron Burkart, 23, gebürtig aus Singen, studiert in BerlinWirtschaftsingenieurwesen
– eine Kombination aus Betriebswirtschaftslehre undMaschinenbau –
und ist ein Idealprodukt der ADAC-Nachwuchsförderung. Alsfrischer Absolvent
der ADAC-Rallyeschule von 2001 verdiente sich Burkart imADAC-Junior Cup 2002/2003
seine ersten Sporen und gewann 2004 promptdiese heiß umkämpfte
Nachwuchsserie. Durch bemerkenswerte Einsätze in derdeutschen Meisterschaft
2005 empfahl sich Burkart für höhere Weihen und wurde 2006 in das
OMV-Förderprogramm aufgenommen.
Die Junior-WM 2006 darf der schlaksige Twen als weiteres Lehrjahr werten:„In dieser Saison müssen wir primär die Strecken kennen lernen, so dass meinHeimvorteil bei der deutschen WM-Runde nun umso höher einzuordnen ist.“Die kommende OMV ADAC Rallye zählt erneut zu dieser höchsten,internationalen Nachwuchsliga, und Aaron Burkart kalkuliert bereits positiv: „ImVorjahr mit dem alten Citroen Saxo sahen wir schon sehr gut aus, und jetzt mitdem neuen, stärkeren C2 kann ich mir noch bessere Chancenausrechnen…vielleicht ist sogar ein Podiumsplatz drin.“ Von Frei- und Podiumsplätzen können aktuell die Topfahrer der deutschenRallye-Serie „ADAC Rallye Masters 2006“ schwärmen. FreieWM-Tickets für einen Routinier und zwei Youngster: Nach fünf von neunMasters-Runden haben sich das bayerische Urgestein Hermann Gassner (47)sowie die Jungtalente Florian Auer (21) und Rudi Hachenberg (22) für dieWM-Teilnahme qualifiziert. Diese ADAC-Freifahrscheine bedeuten jeweils1.500 Euro Ersparnis für das Masters-Trio oder im Falle einer Teamnennunggar 5.000 Euro Rabatt. Diese hohen Nenngelder sind allerdingskeine ADAC-Erfindung, sie entsprechen vielmehr den Vorgaben desFIA-Motorsportweltverbandes – nach denen die Hersteller zum Beispiel30.000 Euro für ein Zwei-Wagen-Team und die Junior-Teams jeweils 3.250Euro „Eintrittsgeld“ für den WM-Auftritt zahlen müssen.