• Buttons Motor spuckt Feuer und Rauch bei Zieldurchfahrt - 10m fehlten
• Torro Rosso schlägt Red Bull
• Raikkoenen fährt aus Frust die absolut schnellste Rennrunde zum Schluß
Der Start
Spektakulärer kann ein Grand Prix kaum beginnen: Auf dem Weg in die Startaufstellung
drehte sich Juan Pablo Montoya beim Aufwärmen seiner Reifen eingangs
der Start und Zielgerade. Da kurz danach Giancarlo Fisichella seinen Motor
am Start abwürgte, ging es in eine zweite Einführungsrunde. Während
Montoya 4 auf seinen Startplatz zurückkehrte, musste Fisichella aus der
Box starten. Allerdings sollte der Italiener nicht sehr weit kommen: Schon
in der ersten Kurve drehte auch er sich, auf der Jagd hinter dem Feld. Vorne
blieb Jenson Button in einem harten Duell gegen Fernando Alonso an der Spitze.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Vorne lieferten sich die beiden McLaren
ein knallhartes Duell. Dahinter schossen sich Jarno Trulli und David Coulthard
gegenseitig ab. Der Schotte musste ins Kiesbett ausweichen, der Italiener
drehte sich und schied schon in Runde 1 aus. Bereits in Kurve 1 wurde Felipe
Massa im Startgetümmel zwischen Christian Klien und Nico Rosberg eingeklemmt.
Massa landete in der Mauer, Rosberg wurde der Frontflügel abgerissen
und Klien bog wenige Runden später mit einem Folgeschaden in die Mauer
ab.
Der Re-Start
Beim fliegenden Start ging es nicht ganz so chaotisch zu: Allerdings kam es
gleich zu mehreren Platzwechseln! Vorne schnappte sich Alonso den Pole-Sitter
Jenson Button und fuhr diesem in den nächsten Rennen auf und davon. Button
musste sich gegen Räikkönen zur Wehr setzen, konnte sich aber vor
dem Finnen halten. Einige Plätze weiter hinten lieferten sich Mark Webber,
Ralf Schumacher, Juan Pablo Montoya und Nick Heidfeld ein packendes Duell,
in dessen Verlauf sich die knapp hintereinander liegenden Autos mehrfach gegenseitig
überholten.
Der 2. Re-Start
Die Säuberungsarbeiten nach dem harten Einschlag von Christian Klien
in die Streckenrandbegrenzung brachten nach nur sieben Runden bereits die
zweite Safety-Car Phase. Für Fernando Alonso verlief der zweite Re-Start
so perfekt wie der erste: Der Spanier fuhr dem Feld auf und davon. Dahinter
setzte sich Kimi Räikkönen gegen Jenson Button durch, der sich in
den Folgerunden gegen Juan Pablo Montoya wehren musste.
Der 3. Re-Start
Kaum war das Rennen wieder freigegeben, kam das Safety Car schon wieder auf
die Strecke! Bis dahin hatte sich an der Reihenfolge nichts verändert:
Alonso konnte Platz 1 vor Nick Heidfeld halten. Der Deutsche musste sich jedoch
Kimi Räikkönen im McLaren geschlagen geben.
Der 4. Re-Start
Beim vierten Mal klappte alles reibungslos: Vorne verschafften die bereits
überrundeten Midland-Piloten Alonso einen Vorsprung auf seine Verfolger
und dahinter blieben alle besonnen genug einen weiteren Unfall zu vermeiden.
Die Zwischenfälle
Nach dem Chaos der ersten Runden kam es nach 33 Runden zur dritten Safety-Car
Phase. Ausgelöst wurde diese von Michael Schumacher, der seinen Ferrari
auf einer Bodenwelle eingangs der Start- und Zielgeraden verlor und heftig
in die Mauer einschlug. Die verstreuten Kleinteile des 248 F1 sorgten für
den nächsten Einsatz von Bernd Mayländer. Die nächste Safety
Car Phase löste Tonio Liuzzi aus, der mit seinem STR1 wie so viele seiner
Kollegen hart in die Mauer einschlug. Ein solches Ende konnte Juan Pablo Montoya
verhindern: Dennoch stellte der McLaren-Pilot seinen MP4-21 nach einem Fastabflug
auf der Zielgeraden ab.
Die Überholmanöver
Eines der ersten Überholmanöver abseits der vielen der vielen Starts
zelebrierte Tonio Liuzzi, als er Michael Schumacher düpierte und dem
Deutschen danach wegfuhr. Aber nicht genug: Danach musste sich Schumacher
nach einem schweren Verbremser auch noch mit dem zweiten Toro Rosso auseinandersetzen.
Im Gegensatz zu Speed hatte der fliegende Fisichella auf seiner Aufholjagd
keinerlei Problem den Ex-Champion zu überholen.
Die Boxenstopps
Kein Glück für Montoya: Nach seinem Dreher in der Einführungsrunde,
musste sich der Kolumbianer während der dritten Safety Car Phase hinter
seinem Teamkollegen anstellen. Da das Team eine Reparatur an Räikkönens
Frontflügel vornehmen musste.
Die Strategien
Entgegen den Erwartungen war keiner der Spitzenpiloten mit einem extrem schweren
Auto auf einer Ein-Stopp-Strategie unterwegs. Stattdessen hielten die Top-Leute
zweimal an ihren Boxen.
Die Reifen Vor dem Rennen hieß es, dass sich nur Bridgestone bei den kühlen Bedingungen im Albert Park warm anziehen müsste. Doch am Ende kämpften alle Fahrer beider Marken darum ihre Pneus auf Temperatur zu bringen. Erschwert wurde dieser Vorgang durch die vielen Safety Car Phasen, die den Reifen die Temperatur entzogen und zusammen mit dem geringen Grip des Kurses für die vielen Unfälle sorgte.
Die Ausfälle
Schon nach wenigen Runden waren vier Fahrer draußen: Massa war mit seinem
Ferrari in die Mauer abgebogen, Rosberg hatte seinen Heckflügel verloren,
Trulli sich gedreht und Klien in Folge der Startkollision in die Mauer gekracht.
Der nächste Ausfall betraf den Lokalmatadoren: Mark Webber musste seinen
FW28 in Führung liegend am Streckenrand abstellen! Die nächsten
beiden Ausfälle gehörten wieder der unsanften Art an: Michael Schumacher
und Tonio Liuzzi schlugen hart in die Mauer ein. Bei Tiago Monteiro versagte
hingegen die Technik: Der Portugiese stellten seinen M16 antriebslos in er
Box ab. Ein paar Meter weiter drüben, rollte Juan Pablo Montoya mit seinem
Chrompfeil an der Boxenmauer aus. Jenson Button hätte sich sicherlich
auch gewünscht an der gleichen Stelle wie Montoya stehen zu bleiben:
Leider explodierte sein Honda-V8 aber einige hundert Meter vorher, womit Button
wenige Meter vor der Ziellinie mit rauchendem Heck ausrollte und alle Punkte
verlor.
Das Mittelfeld
12 Fahrzeuge schafften es bis ins Ziel - dass Button noch als Zehnter gewertet
wurde, dürfte dem Briten dabei völlig egal gewesen sein. Hinter
ihm kreuzten Ide, Sato und Albers die Ziellinie, vor ihm kam Coulthard auf
dem undankbaren 9. Platz ins Ziel.
Die Punkteränge
Der letzte Punkteplatz ging also nicht an den Red Bull Piloten, sondern an
Rookie Scott Speed, der mit seinem STR1 den Wagen des Schwesterteams hinter
sich hielt. Davor belegte Rubens Barrichello Rang 7. Die Plätze 5 und
6 gingen an Giancarlo Fisichella und Jacques Villeneuve. Knapp an einem Podestplatz
gescheitert ist Nick Heidfeld auf Platz 4.
Das Podium
Besser verlief das Rennen für den zweiten Deutschen im Ziel: Ralf Schumacher
fuhr überraschend mit seinem Toyota auf den dritten Platz und bescherte
den Japanern erstmals in diesem Jahr einen Grund zum Jubeln! Gegen den zweitplatzierten
Kimi Räikkönen hatte er aber keine Chance. Der Finne kam zwar nur
1,8 Sekunden hinter dem Sieger Alonso ins Ziel, hatte jedoch keine Möglichkeit
den Spanier zu gefährden. Teilweise zeichnete dafür ein Problem
an seinem Frontflügel verantwortlich, das ihn über lange Zeit des
Rennens einbremste und wertvolle Sekunden kostete.
Der Sieger
Alonso zum Zweiten: Nach seinem Auftaktsieg in Bahrain sicherte sich Fernando
Alonso in Melbourne zum zweiten Mal die volle Punktzahl. In den Schlussrunden
konnte er es sich sogar leisten es langsam angehen zu lassen und seinen Boliden
zu schonen. Schließlich muss sein Motor auch noch in Imola ran.
Die WM-Wertung
Mit 28 WM-Punkten führt Alonso damit souverän die Fahrerwertung
an. Hinter ihm liegt das Feld eng beisammen. Kimi Räikkönen und
Giancarlo Fisichella liegen gleichauf als beste Verfolger. In der Team-WM
festigte Renault seinen Spitzenplatz vor McLaren. Den größten Sprung
machte Toyota, die dank Ralf Schumachers Podestplatz an einigen Konkurrenten
vorbeizogen.
Rennergebnis
Pos. Nr. Fahrer Team R. Rnd. Abstand auf V. Geschw.
1 1 F. Alonso Renault M 57 1:34:27.870 - 191,990
2 3 K. Räikkönen McLaren M 57 +0:01.829 - -
3 7 R. Schumacher Toyota B 57 +0:24.824 - -
4 16 N. Heidfeld BMW M 57 +0:31.032 - -
5 2 G. Fisichella Renault M 57 +0:38.421 - -
6 17 J. Villeneuve BMW M 57 +0:49.554 - -
7 11 R. Barrichello Honda M 57 +0:51.904 - -
8 21 S. Speed Toro Rosso M 57 +0:53.817 - -
9 14 D. Coulthard Red Bull M 57 +0:53.983 - -
10 12 J. Button Honda M 56 +1 Rnd. +1 Rnd. - Ausfallgrund: Motorschaden
11 19 C. Albers MF1 B 56 +1 Rnd. - -
12 22 T. Sato Super Aguri B 55 +2 Rnd. +1 Rnd. -
13 23 Y. Ide Super Aguri B 54 +3 Rnd. +1 Rnd. -
Pos. = Position, R. = Reifen, auf V. = auf Vordermann, Rnd. = Runden
Ausfälle
Pos. Nr. Fahrer Team R. Rnd. Abstand Geschw.
- 4 J. Montoya McLaren M 46 +11 Rnd. 154,939 Ausfallgrund: Elektronikschaden
- 18 T. Monteiro MF1 B 39 +18 Rnd. - Ausfallgrund: ---
- 20 V. Liuzzi Toro Rosso M 37 +20 Rnd. - Ausfallgrund: Unfall
- 5 M. Schumacher Ferrari B 32 +25 Rnd. - Ausfallgrund: Unfall
- 9 M. Webber Williams B 22 +35 Rnd. - Ausfallgrund: Getriebeschaden
- 15 C. Klien Red Bull M 4 +53 Rnd. - Ausfallgrund: ---
- 6 F. Massa Ferrari B 0 +57 Rnd. - Ausfallgrund: Unfall
- 8 J. Trulli Toyota B 0 +57 Rnd. - Ausfallgrund: Kollision mit David Coulthard
- 10 N. Rosberg Williams B 0 +57 Rnd. -
Ausfallgrund: von Felipe Massa getroffen/Heckflügelschaden