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  • Aus elf mach zehn
  • Nach Rennende wurden aus elf nur noch zehn Punkte Rückstand
Am Freitagabend leiteten manche Schumacher-Fans bereits den WM-Countdown ein: 11-10-9-8-7... Durch die 2-Sekunden-Zeitstrafe von Fernando Alonso schien der Weltmeister beste Karten zu haben, um mit einem Sieg den Punkterückstand auf bis zu einen Punkt zu reduzieren.

Doch noch vor dem Qualifying verflogen die Hoffnungen der Tifosi: Auch Schumacher wurden 2 Strafsekunden aufgebrummt, damit schienen seine Sieghoffnungen dahin zu sein. Immerhin schaffte er mit Startplatz 11 eine etwas bessere Ausgangsposition für das Rennen als der 15. Fernando Alonso.

Aber im Rennen sollte dann eh alles anders kommen: Zunächst lief alles gegen Schumacher, dessen Bridgestone-Reifen bei nassen Bedingungen hoffnungslos unterlegen waren. Alonso schien einem ungefährdeten Sieg und einem Ausbau seines Punktepolsters entgegen zu eilen.

Dann kehrte sich die Situation um: Plötzlich waren die Bridgestone-Reifen die bessere Wahl. Auf abtrocknender Strecke pflügte Michael Schumacher durch das Feld und fand sich plötzlich auf Rang 2 wieder. Noch besser war für ihn jedoch, dass zwischenzeitlich Fernando Alonso mit einem technischen Defekt in den Reifenstapeln gelandet war! Urplötzlich hatte es Schumacher wieder in der Hand bis auf drei Zähler an den Spanier heranzurobben!

Wie es sich für eine solche Achterbahnfahrt der Gefühle gehört, ging es dann drei Runden vor Schluss aber wieder steil bergab: Pedro de la Rosa ging nach einem rundenlang Kampf an Schumacher vorbei und auch Nick Heidfeld ließ sich nicht zweimal bitten. Auch der Mönchengladbacher passierte seinen Landsmann - dabei berührten sie sich und Schumacher musste mit einer defekten Spurstange aufgeben! Aus drei Punkten Rückstand waren wieder die anfänglichen elf geworden.

Bei Renault war man darüber glücklich: "Die WM ist weiterhin offen und wir haben keine Boden verloren - dafür ist aber ein Rennen weniger zu fahren." Bei Ferrari trauerte man hingegen einer "verpassten Gelegenheit" nach. Eine Woche zuvor hatte Schumacher die "elf" noch als "die wichtigste Zahl" gepriesen, in diesem Moment hat er sie sicherlich verflucht. "Wir sind wieder genau da, wo wir angefangen haben, nur eben mit einem Rennen weniger."

Die Kampfeslust in ihm blieb aber wach: "Ich brauche jetzt keinen Urlaub, ich würde lieber gleich wieder im Auto sitzen und den nächsten Angriff starten", kündigte er an. Ein kleines Versöhnungsgeschenk für das schwierige Wochenende in Ungarn erhielt er einige Stunden nach Rennende: Durch die Disqualifikation von Robert Kubica rückt Schumacher auf Platz 8 auf. Damit erhält er einen WM-Punkt und verkürzt den Abstand zu Alonso von den besagten elf Punkten auf nur noch zehn Punkte.

Was sich bei noch fünf ausstehenden Rennen nach einer Marginalie anhört, ist es bei weitem nicht: Nun kann Schumacher wieder aus eigener Kraft Weltmeister werden - Fernando Alonso reichen jetzt keine fünf zweiten Plätze bei gleichzeitigen fünf Schumacher-Siegen mehr zur Titelverteidigung. Denn dann hätte Schumacher bei einem Punktegleichstand die höhere Zahl an GP-Siegen auf dem Konto - nämlich genau zehn. Analog zu Hockenheim ist jetzt also die 10 die wichtigste Zahl.(Adrivo.com)

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