- Jens Hochköpper - eine Klasse für sich
- Exchampion Dieter Heubacher (A) als Beobachter vor Ort
Hochköpper der Westfale war es, der das Wochenende auf dem Formel-1-Kurs
im Badischen zu seinem Wochenende machte. Regen scheint sein Metier zu sein.
Wurde er doch vom Steckensprecher in Hockenheim bei seinen Siegesritt wie
folgt zitiert: „Wenn ich heim nach Lüdenscheid komme und es regnet
mal nicht, dann ist das dort schon fast überraschend“.
Eigentlich aber gingen die Schweizer Teams in Hockenheim auf dem F1-Kurs zur
Saison-eröffnung bezüglich Gesamtsieg und Meisterschaft als klare
Favoriten an den Start. Das Training bestätigte diese Erwartungshaltung
schließlich auch deutlich. Pole für die Schweizer Edy Kamm (DTM-Audi)
vor Pierre v. Mentlen (SRM-V8) und Jürg Aeberhard (Porsche GT2). Das
Training 2 sah den deutschen Routinier und Ingenieur Jens Hochköpper
vor Jürg Aeberhard (CH) ganz vorne. Er brach die Front der Schweizer
auf. Dahinter die Porsche-GT3-Herren Jürgen Bender, Michael Holden (DK),
Theo Herlitschka und einen im richtigen Moment förmlich explodierender
Rüdiger Noll auf Audi Quattro-Coupe. Ob das daran lag, das der Vorbesitzer
des Audis, Ex-Champion Dieter Heubacher (A, Foto mit Polemann Kamm) in Hockenheim
vor Ort war?
Edy Kamm verzichtete auf das Rennen 1. Grund dafür, „Es regnete zuvor seid Stunden ununterbrochen. Mein Auto schwimmt dann auf. Ich hatte das im 2. Training bereits. Unverantwortlich auch gegenüber meinen Fahrerkollegen so mitzumischen“, so der Schweizer Routinier. Eine Regenabstimmung hatte die Kamm-Crew noch nicht erarbeiten können. Die Zeit nach der Anlieferung des DTM-06-Bolieden reichte dazu nicht aus. Und so schien der gewählte Schritt wohl denn auch der einzig Richtige zu sein. Pierre v. Mentlen startetet aus der Box. Er hatte Sichtprobleme zu befürchten. „Im ersten Training zeichnete sich das schon leicht ab. Aeberhard und Hochköpper kamen nach einer zusätzlichen Einführungsrunde super weg. Ein insgesamt gelungener Indystart. Der Deutsche hatte nach der ersten Kurve die Nase vorn. Dahinter GT2-Ass Klaus Schneider vor den Dänen Mike Holden (GT3), und Jörgen Hansen (M3). Schneider meldete auch kurz sehr resolut Führungsansprüche an. „CH“-Zink und Exchampion Jörg Bernhard setzten sich gegen die Verfolger durch. „OK, ich war mal kurz am Rudern sowie leicht auf Abwegen“, so der Mann aus Zug. Aber das regelte er auch schnell wieder. Von hinten pflügten Pierre von Mentlen und Daniel Schrey (Dodge Viper) durchs Feld. Nicht ganz glücklich agierte Jo Kreuer. Auch er hielt es für besser mit seinem Donki aus der Box zu starten. „Das Auto hat Jens gut vorbereitet, aber am Wetter können wir ja hier nicht drehen“, so der Frankfurter Geschäftsmann. V. Mentlen fiel wie befürchtet mit beschlagener Scheibe am Ende tatsächlich aus. „Ich hatte ja schon Mühe die Boxeneinfahrt noch zu sehen“, so der Schweizer kopfschüttelnd. Aber seine Crew verlegte eine entsprechende Lüftung und schon sah die Sache bald wieder besser aus. Daniel Schrey wurde am Ende sehr guter 8. Er setzte seine neu erworbene Viper hier erstmals ein. „Wenn man so will, quasi aus dem Stand“, so der erfahrene Westfale. Er hatte mächtig Stauprobleme bei der Anreise auf der Autobahn und konnte so nicht am Training in Hockenheim teilnehmen. Rennen-2, das gleiche Spiel wie im ersten Rennen. OK, man konnte spekulieren ob der Regen etwas geringer sei als am Mor-gen. Aber es regnete eben nahezu ohne Unterbrechung. Jens Hochköpper quetschte sich an Aeberhard vorbei und behauptete sich danach gegen den mächtig drängenden Schweizer. Zunächst blieb Aeberhard dran. Im Zuge der Überrundungen aber wuchs der Abstand schnell auf gute 10 sec. an. Dahinter sensationelle Regenfights der Verfolger. Die GT3-Jungs Jürgen Bender und Theo Herlitschka zogen souverän ihre Runden und behielten die Nasen vor dem Schweizer Kleeblatt v. Mentlen, Edwin Stucky, „CH“-Zink und Edy Kamm. „Gegen die GT2er konnten Theo und ich natürlich wenig ausrichten, aber den Rest hatten wir auch ganz gut unter Kontrolle“, grinste Bender und schwang sich zur Heimreise in sein Wohnmobil. Die großartigen Regenleistungen von Exchampion Jörg Bernhard, dem dänischen Aquila-Debü-tanten Michael Jacobsen, ein Computer-Kaufmann, und Michael Holden wurden nicht belohnt. Sie fielen alle 3 aus. „Dan’s (Aquila-Konstrukteur) SR1 lief prima. Aber leider bekam ich Wasser in die Zündelektronik. Das war‘s dann“, so der Wahlberliner aus Kopenhagen. Jörg Bernhard war trotz dem Ausfall zufrieden. „Der Schaden ist nicht hoch und gut zu analysie-ren“, so der Heidelberger Architekt. Wir wissen was zu tun ist und gehen davon aus das dieser Schaden nicht wieder vorkommen sollte. Jörg Bernhard ist es wichtig auch zukünftig gut zu punkten um in der Meisterschaft dran bleiben zu können. Neuerlich werden beide Rennen eines Fahrers gewertet. Jörg Bernhard liegt nach Hockenheim derzeit noch nicht unter den ersten 10 in der Tabelle. Grund dafür ist die schwach besetzte Klasse in der er antritt. Aber wie gesagt. Sein Platz in der Gesamtwertung der beiden Rennen zeigte sein Potential mehr als deutlich auf. Die schnellsten Runden gingen an Hochköpper und Aeberhard. Die Tabellen-führung holte sich wie erwartet ein Schweizer, Der Mann aus Zug, „CH“-Zink auf einem BMW M3 Coupe führt hauchdünn vor Jens Hochköpper und Georg Schwittay. In den Klassen 8 und 14 ließ sich in Hockenheim besonders satt punkten. Aber was nicht übersehen werden sollte. Ändern sich die Verhältnisse beim Eingang von Gastnennungen, dann kann sich die Punkt-vergabe auch schnell zu Gunsten andere Fahrer verschieben. Und damit sind die Karten dann wieder neu gemischt.
Die UHSport-Winterserie 2008/2009 wurde mit dem Ergebnis von Hockenheim ebenfalls
entschieden. Hans Christian (Nickname „CH“) Zink ist der 7. Wintersereinsieger
in der UH-Sport-Meisterschaftswelt 2009. Erster Einsatz 09 und schon ein Titel
– nicht schlecht Herr Zink.
HTS - Foto MMM