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Halbzeitbilanz der P9 Challenge 2020Während in anderen Serien der Rennbetrieb erst langsam aufgenommen wird kann die P9 Challenge schon auf 2 Wochenenden zurückblicken - eine Halbzeitbilanz.

Am Lausitzring hatte das Warten ein Ende. In der Lausitz nahm die nationale GT-Saison den Kampf um die P9-Challenge und die P9-Endurance endlich ihre Rennsaison in Angriff. Gemeinsame Starts der P9, der STT und der SCC sorgen sofort für volle Fahrerfelder. Und das mit einer Fahrzeugmischung wie in Le Mans.

Die Halbzeitmeister der P9 - Porsches neue Gegner vorn

In der Saison 2020 hatte sich der Neckarsulmer Recyclingunternehmer Jürgen Bender entschlossen neben der STT auch die P9-Challenge zu bestreiten. Eingeschrieben in beiden Serien kämpft der Neckarsulmer also um zwei ausgeschriebene Titel. "Da ich mich für die Saison 2020 auf Starts mit einem neuen GT3-Modell von Callaway-Competition, der Z07 konzentriere, schien es für mich sinnvoll auch im Kampf um Gesamtsiege bei der P9-Challenge mitzumischen. So wurde es für mich möglich ab Mitte Juni alle noch ausstehenden Termine der international offenen Wettbewerbe beider Serien miteinander zu kombinieren und hoffentlich auch zu besteiten", so Bender nach Abwägung der sich für ihn bietenden Möglichkeiten. Die Meisterschaftstabellen sind ein Spiegel der Erfolge für die Fahrer. Gesamtseige in den Rennen sind die andere Herausforderung für Teams und Fahrer. Veränderungen der Veranstalter im Ausschreibungsmodus der Meisterschaten sorgen manchmal aber auch für Verwirrung bei Teams und Fahrern. 200725 P9 Challenge 02 DH 0435Halbzeitbilanz der P9 Challenge - Neue Gegner für die Porsches
Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.at

Jürgen Bender ging am 10. Juni am Lausitzring erstmals an den Start. Neben der P9-Challenge gab es dort auch den Serienauftakt der STT. Entsprechnd der vorliegenden Zeitplanung ließen sich in der Lausitz beide Serien bestreiten. Entsprechend der Klasseneinteilung und der genannten Fahrer ging Bender in der P9 als einer der Favoriten an den Start. In der STT sah es durch die Nennung von Profi Uwe Alzen (Audi R8) und dem stark verbesserten Doppelturbo-Ford GT von Jürgen Alzen anders aus. "Ich konzentrierte mich also in der Lausitz auf den Gesamttsieg und den Sieg in der KL6 um in der P9 vom Start weg optimal punkten zu können", so Bender. Seine Rechnung ging auf. Trotz der Tatsache die neue Z07-Corvette im Mai erst einmal bei einem intensiven Test gefahren zu sein, gelang Bender der Gesamtsieg in beiden P9-Rennen. Eingesetzt wurde die Corvette vom Erlenbacher Team Sportwagenschmiede. Teamchef Bayer, ein absoluter Profi in Sachen GT-Sport, schraubte seinen Piloten nach ganz oben aufs Podium. "Keine einfache Sache gegen Teams wie  AKA, KR-racing, Neumann-Motorsport oder der Equipe-Vitesse". Dahinter in der Tabelle platzierten sich die Porsche-Piloten Hermann Speck in der KL6 und der amtierende P9-Champion "Denis G:Watt" (A), der Frontmann der KL5.

In Hockenheim ging es weiter wie es am Lausitzring begonnen hatte. Bei Halbzeit - also vor Brünn - führt Jürgen Bender mit 109,00 Punkten momentan vor "Denis G.Watt" (97,92) und Hermann Speck (88,00). Dahinter, um die ersten 10 der Tabelle voll zu machen, folgen der zweifache Ex-P9-Champion "Boris Schimanski", Heiko Neumann (beide Porsche) sowie die Kollegen Hoffmann, Keplinger, Löffler, "Jack Crow" und Bayer. Die Verfolger Schimanski, Neumann und Hoffmann sind nur durch einen Wimpernschlag getrennt. Wer wird von ihnen nach Brünn den Schritt nach vorne gemacht haben ? Kann auch Endurance-"Halbzeitmeister" Max Frederik Gruhn (Audi) in Brünn (CZ) den Sprung in die ersten 10 der Challenge-Tabelle schaffen ? Sehr gut möglich. Nur ein noch jüngerer Fahrer punktete je zuvor in der P9, Dennis Fetzer. Der Porschedebutant war damal 17 Jahre alt.

Halbzeitmeister der P9-Endurance - Audi-Junior Max Frederik Gruhn

"Der Max ist vorne", so einer in der Box der Nordeutschen - "Max", da fällt jedem Racer gleich der F1-Hero Max Verstappen aus Holland ein. Nein, am Namen liegt es nicht dass Max Frederik Gruhn aus Danneberg in Norddeutscjhland mit seinen Klassensieg in Hockenheim 2020 zum P9-Endurance-"Halbzeitchampion" wurde. Der Junior hat viel Talent in den Genen, sehr viel Talent. Nicht nur sein Großvater Berthold gibt im GT-Rennsport ordentlich Gas. Auch der Herr Papa war in Sachen Racing unterwegs. Er allerdings auf 2 Rädern. Aber auch das mit viel Erfolg.

Max, derzeit in der Ausbildung zum Mechatroniker, gehörte keinesfalls zu den Junioren die in einem Alter in dem man zu beginnt das Laufen zu lernen, schon gleich 'schwupdiwup' ins Kart gesteckt wurden. Max, Jahrgang 1999, der Junior in einer echten Rennsportfamilie begann mit dem Führerschein in der Tasche einem super leichten Dacia-Logan Tourenwagenrennen mit 90 PS zu fahren. Max Frederik Gruhn muß sich hinter den "Großen" nicht verstecken<br>Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.atMax Frederik Gruhn muß sich hinter den "Großen" nicht verstecken
Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.at


Kurz vor dem Start vom Herrn Großpapa am Lausitzring fragte der den Max, ob er nicht Lust hätte Großvaters Audi RS3 TCR in der P9-Endurance zu fahren. Natürlich hatte Junior Max sofort Lust dazu. Das bedeutet auf alle Fälle ordentlich Rennkilometer als Erfahrung. Und um den Fahrerwechsel nicht zu praktizieren, blieb Max nach dem ersten Turn im Auto, hielt peinlich genau die Pause an der Box ein und ab ging es in die 2. Rennhälfte. Am Ende schlugen 28,50 Zähler zu Buche. Klassensieg - nicht schlecht für den Lausitzring-Debütanten gegen die Porsche-Mitstreiter Keplinger und Bayer von HP-racing in der P9-Klasse 2.

Auch in Hockenheim hatte Max in der Klasse die Nase vorne. Allerdings holte der amtierende Endurance-Meister Hermann Speck gegenüber Max Gruhn in der Tabelle auf. Der Nürnberger hatte auch mit mehr Teilnehmern in der KL6 zu kämpfen.

Aber Halbzeitmeister ist nach den Meisterschaftsrennen 3 und 4 auf der Formel-1 Strecke von Hockenheim der junge Dannenberger Max Frederik Gruhn (Audi RS3 TCR - 98,5P). Er liegt vor dem amtierenden Meister Hermann Speck (Porsche 991 GT3R - 92,65P) Nürnberg und Andreas Keplinger (Porsche  Cayman GT4 - 78,00P). Ganz vorne herrscht vor Brünn also knisternde Spannung. Wird Max dort den Klassengegnern wieder wie hier im Foto das Heck zeigen? Die Liste der Verfolger in der Endurance ist lang. Auf den weiteren Plätzen folgen Mario Hirsch, Dominik Schraml, Emir Keserovic, Ex-P9-Champion Boris Schimanski, Brünn-Sieger Heiko Neumann, Profi Marvin Kirchhöfer und "Coach McKansy". Bis zur Halbzeit haben jetzt 17 Fahrer in der P9-Endurance gepunktet. Fahrer auf Modellen von Audi, Porsche, AMG-Mercedes, Lamborghini und Ford. Eine technisch wie fahrerisch überaus interessante Mischung im Endurance-Feld der P9. Was die diesjährige Endurance-Wertung nun besonders spannend macht ist die Tatsache daß in Brno eventuell bereits das letzte P9-Endurance-Rennen der Saison ausgetragen wird. Der neu angesetzte Formel-1-Lauf in Imola sorgt für eine Verschiebung des P9-Termins in Italien, oder aber für eine Verlegung nach Mugello. Und momentan ist die Durchführung eines Stunden-Rennens auf beiden Strecken nicht abgesichert.

Hermann Speck meldet sich mit Sieg zurück

Für den amtierenden P9-Endurance-Champion entwickelte sich diese Serie seit 2017 zu "seinem Spielfeld". Der Nürnberger Unternehmer verstand es prächtig, die Endurance mit seinem persönlichen Einsatzkonzept - alleine ohne einen Copiloten zu fahren, für sich zu perfektionieren. Dem schnellen Hermann gelang es 2017, 2018 und 2019 Titel für Titel zu gewinnen. Nicht nur über die dafür wichtigen Klassensiege, sondern mit etlichen Gesamterfolgen. So stellte Hermann Speck den Gewinn der Endurance Jahr für Jahr erneut sicher. 200725 P9 Challenge 02 DH 0253Hermann Speck - in Hockenheim wieder zurück auf dem Sieger-Podest
Foto: Dirk Hartung/Agentur Autosport.at


Gerne erinnern sich die Wettbewerber und viele Fans der P9 an 2018. In Hockenheim gelang es dem Duo Stanislav Minski aus Moskau und Nick Foster aus Melbourne vor 2 Jahren den Endurance-Auftakt für sich zu entscheiden. Salz in der Endurance-Suppe, aber danach siegte Hermann Speck in der Saison Schlag auf Schlag weiter. Für die Erfolgsserie stellte die AKA-Crew dem Nürnberger einen 997 GT3R hin, den es kaum zu schlagen gelang. Gelb-Schwarz war Trumpf.
OK, nach dem Saisonauftakt 2020 mit zwei Challengesiegen für Jürgen Bender am Lauitzring und einem Endurancesieg für das Duo Hirsch/Schaml war es nun Hermann, der in Hockenheim am Freitag Abend das P9-Weekend mit einem Endurancesieg einläutete. Von der Pole (1:40.650) schoss der Nürnberger los und ließ sich nach 34 Runden und reichlich einer Stunde Fahrzeit als Sieger vor Emir Keserovic ab winken. Speck auf Porsche 991 GT3R und Keserovic auf Lamborghini Huracan. Einem Italienischen Boliden, eingesetzt von Franz Konrad, dem Grazer mit Teamsitz Verl. "Mit Emir geht es richtig voll voran. Er fuhr mit 1:40,539 die schnellste Runde", so einer aus dem Team vom Konrad-Motorsport. Auch in den P9-Challenge-Rennen wäre der Mann aus Lippstadt im Kampf um den Sieg vorne dabei gewesen.
Als 3. auf dem Podium, das Duo Heiko Neumann/Marvin Kirchhöfer. Dann kam Josef Klüber. Der Einsatz der Equipe-Vitesse lief vielversprechend. Im Training 1,5 sec vor dem Porsche Duo Neumann/Kirchhöver fehlten nach 34 heißen Rennrunden im Ziel gerade mal 4 sec zum Sprung auf's Podium für Sepp. Ein Ziel für Brünn, oder? Das Einsatzteam um Andy Herbst für den AMG war wie am Lausitzring zuvor erneut klar bei der Musik. Nun also die 3. und 4 Strophe des P9-Liedes 2020.
Und Jürgen Bender. Der ging von ganz hinten durchs Feld wie "Schmidt's Katz", aber nutzte nach technischen Problemen und einer verlängerten Standzeit das Rennen dafür, seine GT3-Corvette für den nächsten Start des Folgetages fit zu machen. Das klappte denn auch.
Die Klasse 2 gewann Max Frederik Gruhn auf Audi LMS TCR. Der schnelle Innsbrucker Fritz Rabensteiner musste seinen KL2 Giti-Audi GT4 leider frühzeitig verladen. Früh beendet war auch der Einsatz der KL5-Piloten "Jesse James" und "Jack Cow". AUS nach 7 bzw 6 Runden. In Brünn treffen solltensie erneut aufeinander treffen.

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