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  • Zwei Unfälle vor dem ersten Rennen
  • Lienhard nach fünffachem Überschlag unverletzt

Das PSR Volvo Team war beim ersten DLM-Lauf des Jahres 2007 nicht am Start. Schon bei den Vorbereitungen auf die Westfalenfahrt verunglückten beide Volvo S60. André Lips flog beim Testen am Freitag ab, Fredy Lienhard überstand im zweiten Schweden einen fünffachen Überschlag in der Qualifikation unverletzt. Bis zum zweiten Meisterschaftslauf müssen die Mechaniker von PSR nun erneut Nachtschichten schieben.

Teamchef Danny Berk fand es einfach nur „erschütternd“. Während der Rest des DLM-Feldes am Samstagnachmittag den ersten Meisterschaftslauf in Angriff nahm, erstellten die PSR-Mechaniker in den Werkshallen von Adenau die Schadensbilanz der beiden Volvo S60. Einer der Göteborger Fünfzylinder ist ein Totalschaden, der zweite schwer reparaturbedürftig.

Den ersten Schock setzte es bei den Testfahrten am Freitag. André Lips flog eingangs der Hatzenbach ab und ramponierte den Volvo schwer am Vorderwagen. Zuvor hatte Lips drei Installationsrunden nur auf dem Grand Prix-Kurs gedreht. Der Unfall passierte unmittelbar nach dem ersten Einbiegen auf die Nordschleife. „Ich bin einfach zu früh zu schnell gefahren“, schulterte der Schweizer die Schuld. „Die Reifen waren nicht konsequent genug angefahren. Ich kann mich nur beim Team entschuldigen. Leider kann ich es nicht mehr rückgängig machen.“

Der Schaden am Volvo konnte bis zum Renntag nicht mehr repariert werden, sodass der erste Einsatz des neuerdings von Motoso unterstützten Wagens verschoben werden musste. „Es war vor allem deswegen ärgerlich, weil alle Neuentwicklungen in Mitleidenschaft gezogen worden sind“, seufzte Berk: „Die neue Frontpartie, der Diffusor und die Karbontüren.“

Ulli Andree markierte bei den Tests im zweiten, von Tribolube unterstützten PSR-Volvo eine Rundenzeit von 9.21 Minuten. „Dabei bin ich längst nicht voll gefahren, sondern habe bewusst große Reserven gelassen“, rekapitulierte der Kölner. „Außerdem ist die Strecke beim ersten Befahren nach der Winterpause ohnehin noch recht griparm. Die Zeit beweist, dass wir in unserer Klasse ganz vorn hätten mitfahren können und siegfähig gewesen wären.“

Das konnten Andree/Fredy Lienhard jr. aber nicht in die Tat umsetzen, weil Lienhard bereits in seiner ersten Runde in der Qualifikation abflog. Vor einer schnellen Linkskurve bei der Anfahrt zum Kesselchen schwenkten die Streckenposten die gelb-roten Warnflaggen, die eine verschmutzte und rutschige Fahrbahn ankündigen. „Ich nahm Tempo raus und verlor damit an einer Stelle Schwung, an der man eigentlich viel Fahrt für das folgende lange Bergaufstück mitnehmen muss“, erinnert sich der Schweizer. „Ich schaute noch in den Rückspiegel und sah etwa 100 Meter hinter mir ein Auto, von dem ich aber annahm, es sei noch weit genug weg. Dann nahm ich wieder Fahrt auf – und mein Heck wurde ganz plötzlich nervös, ich rutschte auf die Wiese und war dort nur noch Passagier.“

Lienhard war an der Stelle im sechsten Gang mit mehr als 200 km/h unterwegs. Der Volvo verhakte sich nach dem ersten Einschlag mit der Leitplanke und wurde so in eine Serie von Überschlägen katapultiert. Nach fünf Rollen kam der Wagen schwer beschädigt zum Stillstand. Lienhard unterzog sich einem ärztlichen Checkup, der zutage brachte, dass der Schweizer unverletzt blieb. „Ich habe nur leichte Nackenschmerzen und Kopfweh“, sagte Lienhard.

Das Auto überstand den Abflug weit weniger gut. „Es ist ein absoluter Totalschaden“, knirschte Berk. „Das Auto sieht einfach nur schrecklich aus.“

Bis zum zweiten DLM-Lauf müssen die PSR-Mechaniker nun gleich zwei Autos neu aufbauen. „Wir möchten in knapp 14 Tagen zwei Autos an den Start bringen. Ob das wirklich klappt, hängt vor allem davon ab, wie schnell wir die Artikel geliefert bekommen, die wir nicht am Lager führen. Wir haben noch zwei Rohkarossen. Das größte Problem sehe ich darin, in der Kürze der Zeit noch zwei neue Überrollkäfige zu bekommen“, schildert Berk. „Die ganze Mannschaft hat in den Tagen vor dem ersten Einsatz kaum geschlafen. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir danach ein bisschen Ruhe finden. Aber jetzt müssen wir ganz von vorn anfangen und uns neu motivieren. Die nächsten Nachtschichten schließen sich nahtlos an.“

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