Facebook
Sensationelles TCCA-Debüt von Bernhard Auinger: Er kam, sah und siegte
Von wegen Umstellungsschwierigkeiten vom Formel- auf den Tourenwagen: Für Bernhard Auinger, der normalerweise in der italienischen Formel 3000-Meisterschaft seine Runden dreht, war der Gastauftritt beim siebenten Lauf der TCCA auf dem Salzburgring mehr als nur ein „Spaß-Event“
Schon im Qualifying nahm der Sohn von Motorrad-Legende Gustl Auinger die Sache sehr ernst – und knallte eine Bestzeit auf die Hochgeschwindigkeitsstrecke, an die nicht einmal Serien-Dominator Norbert Sulzer herankam.

Somit nahm Auinger mit dem TCCA-VIP-Auto, einem Honda Civic Type-R, das allererste Tourenwagen-Rennen seines Lebens gleich von der Pole-Position aus in Angriff. Direkt hinter ihm hatte sich die gesamte Honda-Abordnung versammelt – kein Wunder, die PS starken Civics fühlen sich auf dem Salzburgring schließlich besonders wohl. Der einzige, der in diese Phalanx einbrechen konnte, war „Heimkehrer“ Erich Hascher (Hoffmann Racing) mit seinem Honda Integra. „Best of the Rest“ war im Training Martin Jakubowics im VW Golf V PD TDi (VW Rallyeteam Austria).

Leider gar nicht am Start stand die Alfa Romeo-Fraktion: Hannes Danzinger war mangels Sponsorgeld zum Zuschauen verurteilt: „Ich bin schon sehr traurig. Mir hätte es irrsinnig getaugt, auf dieser schönen Strecke zu fahren. Aber „ohne Moos nix los“, wie es so schön heißt. Trotz aller Bemühungen seitens des Products4more-Teamchefs Gerald Beirer ist es uns nicht gelungen, die weiteren Rennen zum jetzigen Zeitpunkt zu finanzieren. Vielleicht klappt’s ja für Ungarn wieder!“ Und der lang ersehnte und erhoffte Einsatz von Christoph Lampert im Diesel-Alfa fiel erneut ins Wasser. Lampert: „Langsam glaub’ ich das nicht mehr. Das Auto war fertig, nur ein Teil für den Motor hat gefehlt. Das haben wir dann am Mittwoch bekommen – und als wir es einbauen wollten, hat sich herausgestellt, dass es nicht passt. Wir sind dann am Donnerstag selbst nach Italien gefahren, um das gute Stück zu holen. Aber es war einfach nicht zu bekommen, das Teil ist nirgendwo aufzutreiben. Es ist wie verhext, es soll einfach nicht sein, dass wir endlich ein TCCA-Rennen fahren. Aber wir werden es für Ungarn wieder versuchen!“


© Robert May

Somit standen statt der erhofften 14 Autos nur 12 Fahrzeuge am Start, dennoch war der erste Lauf des Wochenendes alles andere als fad. Andreas Mairzedt (Hoffmann Racing) katapultierte sich mit einem Blitzstart an Johannes Jagarinec (Remus Racing) vorbei und konnte in der Schikane nach Start und Ziel beinahe noch den Drittplatzierten des Qualifyings, den jungen Deutschen Christian Engelhart (IPZ Aquila Racing) überrumpeln. In den hinteren Reihen gelang Hannes Schweiger (Seat Tappeiner Motorsport) ein ähnlich guter Start, er kämpfte sich an Rallye-Profi Andi Waldherr (VW Rallyeteam Austria) vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war Alex Scheck bereits aus dem Rennen. Nach einem Unfall im Training gab es mit dem von Seat Tappeiner Motorsport in Windeseile reparierten Boliden erneut Probleme und Scheck musste aufgeben.

In den ersten Runden klebte Norbert Sulzer am Heck von Bernhard Auinger. Doch schon bald änderte sich das Bild: Auinger konnte sich etwas von Sulzer absetzen, dahinter ging Jagarinec an Mairzedt vorbei und machte sich an die Verfolgung von Engelhart. Waldherr überholte seinerseits Schweiger. Ab Renn-Halbzeit entwickelten sich zwei ungemein spannende Kämpfe: Norbert Groer (IPZ Aquila Racing) rückte Erich Hascher (Hoffmann Racing) im Kampf um Platz sieben gehörig auf den Pelz, weiter vorne ging es zwischen Johannes Jagarinec und Christian Engelhart noch härter zur Sache. Mehrere Male fuhren die beiden Kontrahenten nebeneinander auf die ultraschnelle Fahrerlagerkurve zu, am Ende behielt der „Junior“ die Oberhand über den „Oldie“. Und während Engelhart damit den dritten Platz hinter Auinger und Sulzer belegen konnte, bekam Jagarinec verdientermaßen die „Airnergy+ Man of the race“-Trophäe verliehen.

An der Spitze war Sulzer derweil nicht mehr in der Lage, Bernhard Auingers ersten TCCA-Sieg zu verhindern. Fairerweise muss aber gesagt werden, dass Sulzer als Seriensieger mit 60 Kilogramm Zusatzgewicht unterwegs war. Doch für das zweite Rennen dürfte die Geschichte noch interessanter werden: „Da bekommt Auinger 25 Kilogramm Zusatzgewicht“, so Serien-Organisator Karrer: „Dann wird’s noch spannender!“


Endergebnis (nach 19 Runden):

1. Bernhard Auinger (Honda Civic) 31:33,004 Minuten
2. Norbert Sulzer (Honda Civic) + 2,521 Sekunden
3. Christian Engelhart (D, Honda Civic) + 15,897 Sekunden
4. Johannes Jagarinec (Honda Civic) + 16,472
5. Andreas Mairzedt (Honda Civic) + 44,578
6. Erich Hascher (Honda Integra) + 48,519
7. Norbert Groer (Honda Civic) + 49,041
8. Martin Jakubowics (VW Golf) + 1:36,611 Minuten
9. Andreas Waldherr (VW Golf) + 1 Runde
10. Hannes Schweiger (Seat Ibiza) + 1

Nicht in der Wertung:

Alexander Strohmer (Seat Ibiza), technischer Defekt
Alexander Scheck (Seat Ibiza), technischer Defekt


Fahrerstimmen:

Bernhard Auinger (1. Platz): „Danke ans Team von Stefan Krinninger. Mein Auto war perfekt und ich bin super zu Recht gekommen. Das hätte ich mir nicht gedacht, dass es beim ersten Mal im Tourenwagen gleich so gut läuft… Die Umstellung ist schon groß, aber ich hab’ meinen Fahrstil eigentlich super anpassen können. Einzig auf den Geraden hat man ein bisserl viel Zeit, im Vergleich zum Formel 3000-Renner. Aber sonst geht so ein Auto gut, auch die Kurvengeschwindigkeiten sind wirklich ordentlich. Spazieren gefahren wird in der TCCA jedenfalls wirklich nicht – wenn ich morgen noch ein Zusatzgewicht an Bord habe, wird die Sache sicher eng. Zum Abschluss gilt mein Dank noch der Firma AEZ, die mich bei diesem Einsatz kräftig unterstützt!“

Norbert Sulzer (2. Platz): „Na ja. Freilich, Platz zwei ist für die Meisterschaft super! Jetzt hab’ ich schon ein schönes Punktepolster. Aber als Rennfahrer willst du natürlich immer gewinnen und ein bisserl ärgert mich das schon, dass ich nur Zweiter geworden bin. Ich meine, Kompliment, Bernhard ist wirklich toll gefahren, große Klasse. Aber ich hatte 60 Kilo mehr an Bord. Beim zweiten Lauf werde ich alles versuchen. Am liebsten wäre mir Regen, da bin ich noch stärker!“

Christian Engelhart (3. Platz): „Ich bin ein wenig zerknirscht. Nach dem Training war ich felsenfest davon überzeugt, dass ich im Rennen näher dran bin. Und dann dieser Rückstand. Ich weiß wirklich nicht, woran es liegt. Sicher, Platz drei ist schon ganz gut, aber ich weiß, ich kann mehr. Jetzt gehen wir auf Fehlersuche und dann hoffe ich, dass wir morgen näher am Norbert (Sulzer) dran sind.“


Finde-dein-auto.de

Copyright © 1998 - 2024 Agentur Autosport.at 
Der Inhalt dieser Seite mit allen Unterseiten unterliegt, soweit nicht anders vermerkt, dem Copyright der Agentur Autosport.at. Texte, Bilder, Grafiken sowie alle weiteren Inhalte dieser Seite dürfen, weder im Ganzen noch teilweise, ohne unsere vorherige schriftliche Zustimmung vervielfältigt, verändert, weitergeleitet, lizenziert oder veröffentlicht werden.


Impressum - Datenschutz - Cookie Policy

Zum Seitenanfang