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Gelungene Premiere:
Franz Senn siegt mit dem Renault Clio gleich im ersten (turbulenten) Rennen

Der Hungaroring hat im Laufe der Jahre in der Königsklasse, der Formel 1, immer wieder für spannende und spektakuläre Rennen gesorgt – und auch beim ersten Rennen zur TCCA ging es auf dem ungarischen Grand Prix-Kurs richtig rund. Schon im freien Training und im Qualifying gab es reichlich Action und Aufregungen aller Art.

Youngster Christian Engelhart (IPZ Aquila Racing) mutierte dabei zum besonderen Pechvogel: An seinem Honda Civic Type-R brach einmal der rechte, dann der linke vordere Dreieckslenker – ohne Fremdeinwirkung. Der einzig verbliebene, halbwegs realistische Meisterschafts-Gegner von Saison-Dominator Norbert Sulzer (Team Hoffmann Racing) musste sich deshalb mit Startplatz vier begnügen. Doch Norbert Sulzer hatte andere Sorgen: Nachdem sein Auto erst im letzten Moment fertig wurde, war kurz vor dem Qualifying der Zündschlüssel nicht zu finden. Als das gute Stück endlich auftauchte, war es zu spät, um noch eine gezeitete Runde zu fahren – somit blieb für den Wiener nur der letzte Startplatz. Sulzers Teamkollege Johannes Jagarinec erlebte seinerseits ein Zeittraining zum Vergessen: Nach einem Dreher bei Höchstgeschwindigkeit konnte er nur mit viel Glück einen Einschlag in der Mauer verhindern, die Heckscheibe ging dennoch zu Bruche…


Franz Senn fliegt in einem spektakulären TCCA-Rennen auf dem Hungaroring zum Sieg / © TCCA

Und an der Spitze? Dort hatte es sich ein gewisser Franz Senn (Senn Motorsport) gemütlich gemacht: Wir erinnern uns: „Ich möchte nur bester TCCA-Teilnehmer meiner Heimatgemeinde Hernstein werden…“, stapelte der Renault Clio-Pilot vor dem Rennwochenende tief. Nach dem Qualifying sah die Sache schon anders aus: Obwohl Senn mit seiner Leistung nicht zufrieden war, hatte er eine Sekunde Vorsprung auf Formel-3000-As Bernhard Auinger (AEZ Racing Team) im Honda Civic und damit die Pole-Position inne! Quali-Rang drei ging an einen gut aufgelegten Andreas Mairzedt (Remus Racing), ebenfalls sauber unterwegs: Norbert Groer (IPZ Aquila Racing), der seinen Honda Civic auf Rang fünf steuerte und Martin Jakubowics (VW Rallyeteam Austria), der mit seinem Golf V zum sechsten Startplatz dieseln konnte.

Nachdem Franz Senn mit seinem Qualifying „nicht ganz zufrieden“ war, wollen wir nicht wissen, was er von seinem Start zum ersten Rennen hält. Den verschlief er nämlich total, die Folge war ein veritables Chaos in der ersten Kurve. Das TCCA-Feld kam dicht gedrängt in diese erste Rechts-Ecke und der Rest ist schnell erzählt: Seat-Pilot Alex Scheck (Seat Tappeiner Motorsport) sah – von hinten kommend – eine Lücke, in die just in diesem Moment Erich Hascher (Team Hoffmann Racing) hineinfuhr. Es kam zur Kollision, in die auch noch Norbert Sulzer, Martin Jakubowics und Christian Engelhart verwickelt wurden. Das Rennen wurde abgebrochen und neu gestartet, Bernhard Auinger konnte mit seiner, in der ersten Kurve eroberten Führung, also relativ wenig anfangen. Während einige Fahrer (Scheck, Engelhart) beim zweiten Versuch aus der Box starten mussten, konnte Erich Hascher leider nicht mehr antreten – zu groß waren die Schäden an seinem Honda Integra. Die Hoffmann-Truppe versucht allerdings, das Auto bis zum zweiten Rennen am Sonntag wieder flott zu kriegen.

Den zweiten Start bekam Franz Senn dann perfekt hin, prompt konnte er sich an die Spitze des Feldes setzen. Bernhard Auinger bewies auf der schwierigen Strecke in Ungarn erneut, dass er keine langen Gewöhnungsphasen an den Tourenwagen braucht – der Steirer war der erste Verfolger von Senns gelbem, ultraschnellen Renault Clio. Doch Auinger sollte seinen zweiten Rang nicht lange halten können: Nach wenigen Runden bekam er Getriebeprobleme, der dritte Gang ließ sich nicht mehr einlegen. Auf der winkeligen Berg- Und Tal-Bahn ist aber ausgerechnet dieser Gang unverzichtbar, dementsprechend schnell wurde Bernhard Auinger „durchgereicht“: Andreas Mairzedt, Johannes Jagarinec, Martin Jakubowics und Norbert Groer quetschten sich an ihm vorbei.

Aber nicht nur Auinger bekam Probleme: Bei Christian Engelhart gab ebenfalls das Getriebe den Geist auf, selbst ein längerer Aufenthalt an der Box brachte keine Besserung, der schnelle Junior aus Deutschland musste das Rennen vorzeitig beenden. Doch auch sein großer Gegner im Kampf um die Meisterschaft, Norbert Sulzer, hatte Schwierigkeiten: Er hatte beim Crash in der ersten Runde einen Dreieckslenker beschädigt, in der Folge scheuerte der schief stehende Reifen an der Karosserie durch – Plattfuß. Und last but not least erwischte es Andreas Mairzedt, der mit einem gebrochenen Auspuff zwar Höllenlärm machte, aber kaum mehr Leistung zur Verfügung hatte – am Ende wurde er bis auf Platz sechs zurückgereicht. Für seine bis zu diesem Zeitpunkt außergewöhnliche Performance bekam Mairzedt nach dem Rennen übrigens die „Airnergy+ Man of the race“-Trophy verliehen!

Der Zieleinlauf konnte sich sehen lassen: Franz Senn steuerte den Renault Clio im Premierenrennen zum Sieg, mit nachlassenden Reifen war ihm am Ende ein entfesselt fahrender Johannes Jagarinec noch einmal bis auf knappe zwei Sekunden nahe gekommen, der Kärntner musste am Ende aber mit Rang zwei vorlieb nehmen. Und Martin Jakubowics schließlich eroberte für VW den ersten, hochverdienten Stockerlplatz in der TCCA!

Endergebnis (nach 15 Runden):
1. Franz Senn (Renault Clio) 33:33,325 Minuten (117,504 km/h Schnitt)
2. Johannes Jagarinec (Honda Civic) + 0:02,204 Sekunden
3. Martin Jakubowics, (VW Golf) + 0:13,261
4. Bernhard Auinger (Honda Civic) + 0:20,663
5. Norbert Groer (Honda Civic) + 0:23,682
6. Andreas Mairzedt (Honda Civic) 0:41,705
7. Hannes Schweiger (Seat Ibiza) + 0:56,205
8. Alexander Scheck (Seat Ibiza) + 1:09,219 Minuten
9. Alexander Strohmer (Seat Ibiza) + 1 Runde
10. Norbert Sulzer (Honda Civic) 2 Runden

Nicht in der Wertung:
Christian Engelhart (Honda Civic) + 12 Runden

Nicht gestartet:
Erich Hascher (Honda Integra)

Fahrerstimmen:
Franz Senn (1. Platz):
„Danke an mein Team, an meine Mechaniker. Wir haben bis in die frühen Morgenstunden gearbeitet, nachdem am Freitag die Kupplung kaputt wurde! Dass ich das Rennen jetzt gewonnen habe, kann ich noch gar nicht so recht glauben. Ich war vor dem Start mit meiner Leistung eigentlich ziemlich unzufrieden – da dürfte ich mich selbst am meisten getäuscht haben… Nach so einem Auftakt muss man natürlich ans Weitermachen denken. Vorerst gilt mein Dank einmal dem Renault-Händler Skala, der mich hier unterstützt!“

Johannes Jagarinec (2. Platz):
„Ui, das wäre noch eng geworden. Leider war das Rennen schon aus, so ist er mir entwischt, der Franz Senn. Aber noch ist nicht aller Tage Abend – beim zweiten Rennen am Sonntag werde ich nichts unversucht lassen, vielleicht doch den Sieg zu holen.“

Martin Jakubowics (3. Platz):
„Ich bin sehr, sehr zufrieden. Der Hungaroring ist fahrerisch total anspruchsvoll. Es gibt mir viel Selbstvertrauen wenn ich sehe, dass ich hier teilweise mit den Schnellsten mithalten kann. Ein Kompliment auch an das VW Rallyeteam Austria. Unsere permanente Weiterentwicklung am Auto macht sich jetzt erstmals bezahlt, es macht gleich noch mehr Spaß!“

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