Jäger musste den ersten Lauf vom letzten Startplatz aus in Angriff nehmen,
nachdem die Sportkommissare die Auslegung der neuen Motorenregeln geklärt
hatten. Bei Asphalttemperaturen von mehr als 40 Grad bauten die Reifen an
seinem Ford Focus ziemlich schnell ab, sodass der Münchner sich auf die
Verteidigung des 24. Ranges verlegen musste.
Für den zweiten Durchgang stimmten die Hotfiel-Techniker die vorderen
Dämpfer härter ab und veränderten den Luftdruck des zweiten
Reifensatzes. „Dadurch konnte ich das Auto deutlich länger konstant
fahren“, sagte Jäger. Der 28-Jährige hielt sich auf Schlagdistanz
zum stark besetzten Mittelfeld und lieferte sich dort über weite Strecken
einen fesselnden Zweikampf mit dem BMW-Werksfahrer Alessandro Zanardi. „Dabei
habe ich die Vorderräder zu hart beansprucht, deswegen hat sich wieder
etwas Untersteuern eingestellt.“ Dennoch konnte Jäger Zanardi hinter
sich halten und 22. werden.
Klenke musste in der ersten Runde einige Male vom Gas gehen, um diversen Rangeleien
vor ihm auszuweichen. Danach arbeitete der Lemgoer sich sukzessive wieder
nach vorne. „Doch dann kam ich auf einer Ölspur ins Rutschen und
bin in die Seite des BMW von Stefano Valli geschlittert.“ Bei dem Anprall
brach der rechte vordere Dämpfer, den die Mechaniker bis zum Start des
zweiten Rennens wechselten.
Auch an Klenkes Ford wurde in der Pause die Abstimmung der Vorderachse geändert.
„Das Untersteuern, das sich über die Distanz des ersten Laufes
eingestellt hat, wurde damit deutlich besser. Marc Hennerici hat mich einmal
umgedreht, sodass ich zurückgefallen bin. Danach lief alles klaglos.“
Klenke beendete Lauf 2 als 23.
Eberhard Braun, der deutsche Manager des Ford TeamRS, bilanzierte: „Wir
haben hier bemerkt, dass sich unsere Entwicklungsarbeit an der Hinterachse
ausgezahlt hat. Dass wir hier Probleme mit Untersteuern bekamen, lag zum großen
Teil an den extrem hohen Asphalttemperaturen. Alle Fronttriebler hatten damit
zu kämpfen. Die Steigerung der Rundenzeiten von Lauf 1 zu Rennen 2 zeigte,
dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir brauchen einfach Zeit und Erfahrung,
um das Auto voll nutzen zu können.“