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  • Aller guten Dinge sind drei

Es gibt viele Fahrzeugkonzepte und dennoch lösen manche auch heutzutage noch staunende Blicke aus. Wer auf dem Gilera Fuoco 500 unterwegs ist, braucht sich um Aufmerksamkeit keine Sorgen machen. Einen Roller, der mit zwei Vorderrädern daherkommt und die sich auch noch als Parallelogramm in der Kurve zur Seite neigen, sieht man wahrlich nicht alle Tage. Dabei hat das ungewöhnliche Konzept aus dem Piaggio-Konzern in der Baureihe MP3 bereits etliche Kunden überzeugt. Mit dem Fuoco 500 legen die Italiener nun die bislang leistungsstärkste Version ihrer innovativen Dreirad-Philosophie auf.


Gilera Fuoco 500
Foto: Auto-Reporter/Piaggio

Der Fuoco-Fahrer zieht die Blicke auf sich wie wohl kaum ein anderer Verkehrsteilnehmer. Ein Dreirad ist und bleibt ein seltener Anblick auf der Straße. Beim Gilera-Roller kommt noch die Seitenneigung der beiden Vorderräder während der Fahrt hinzu. Trotz des ungewöhnlichen Fahrwerks fühlt sich der Gilera wie ein ganz normaler Kraftroller. Lediglich ein kaum spürbares Trägheitsmoment des Gelenkmechanismusses tritt auf, der bis zu 40 Grad Schräglage zulässt.

Die innovative Konstruktion ist keineswegs Spielerei und Effekthascherei, sondern hat durchaus Sinn. Hier sind tatsächlich aller guten Dinge drei. Der Fuoco 500 i.e. hat deutlich mehr Grip als seine zweiräderigen Kollegen und bietet damit mehr Fahrsicherheit. Ein Vorteil, den der Roller nicht nur zum Beispiel auf nasser Fahrbahn in höhere Spurstabilität und auf unebenem Untergrund in guter Bodenhaftung umsetzt, sondern er bietet auch deutlich bessere Verzögerungswerte. Der Fahrer kann kräftiger an der Bremse ziehen als er es bei einem anderen Zweirad tun würde. Deutlich wird der Fahrvorteil, wenn bei moderatem Tempo der Versuch unternommen wird, bei nur einer Hand am Lenker das Fahrzeug abzubremsen. Das funktioniert, ohne dass dem Fahrer der Angstschweiß auf die Stirn tritt. Auch durch den Kreisverkehr zirkelt der innovative Italiener völlig problemlos.


Gilera Fuoco 500
Foto: Auto-Reporter/Piaggio

Der Gilera ist mit einem Sensor in der Sitzbank ausgerüstet. Erst wenn der Fahrer Platz genommen hat, wird das System freigeschaltet. Per Knopfdruck lassen sich die Räder aber auch kurz vor dem Stillstand – etwa beim Ampelstopp - wieder arretieren. So können die Füße an der Kreuzung bequem oben bleiben. Sobald wieder etwas Fahrt aufgenommen wird, löst sich die Sperre automatisch. Auch für das Rangieren ist der Feststellmechanismus hilfreich. Eine Handbremse verhindert zudem ungewolltes Losrollen beim Parken. Das erspart das Aufbocken auf den Hauptständer.

Die 30 kW / 41 PS verhelfen dem Dreirad-Kraftroller zu ausreichend Temperament, das erst jenseits der 110 km/h ein wenig nachlässt. Der mächtige Endschalldämpfer kann allerdings nicht über den rollertypischen Klang hinwegtäuschen. Von vorne wirkt der Fuoco mit seinem Doppelscheinwerfer und den schwarzen Schutzbügeln an der Front beinahe wie ein Quad. Zwei große analoge Rundinstrumente und ein kleiner Bordcomputer inklusive Außentemperaturanzeige liefern die wichtigsten Informationen.


Gilera Fuoco 500
Foto: Auto-Reporter/Piaggio

Die Sitzposition hätte für unseren Geschmack durchaus etwas höher ausfallen dürfen. Dafür gibt es unter der Bank ein üppiges beleuchtetes Staufach für den Alltag. Es lässt sich fernentriegeln und nimmt einen Integral oder einen mittelgroßen bepackten Rucksack auf. Außerdem ist es mit einer Steckdose ausgestattet. Der Gepäckträger den seitlichen Haltegriffen erleichtert die Mitnahme weiterer Fracht.

Keine Frage, der Gilera vereint mit seinem ungewöhnlichen Konzept Fahrvergnügen mit einem deutlichen Sicherheitsplus gegenüber herkömmlichen Konstruktionen. Wer sich ohnehin einen Kraftroller zulegen möchte, sollte durchaus einmal auch eine Probefahrt mit dem Fuoco oder einem MP3 von Piaggio riskieren. (Auto-Reporter.net/jri)

Daten: Gilera Fuoco 500 (Deutschland)

Motor (Bauart, Hubraum): Einzylinder-Viertakt, 493 ccm
Max. Leistung: 30 kW / 41 PS bei 7250 U/min
Max. Drehmoment: 46,5 Nm bei 5250 U/min
Getriebe: Automatik
Tankinhalt: 12 Liter
Gewicht: 262 kg
Höchstgeschwindigkeit: 142 km/h
Preis: 7600 Euro

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