FIM Sidecar World Championship in Schleiz 09.-10.Juli 2005

Unfall von Steinhausen / Hopkinson kurz vor dem Ziel
Die Seitenwagen Weltmeisterschaft startete am Wochenende auf dem Schleizer Dreieck drei Rennen und erreicht damit die Saisonhalbzeit. Der zu Saisonanfang in Brands Hatch eingeführte Modus mit Match-Race, Sprint- und Gold Race kam auf der stark überarbeiteten Naturrennstrecke in Thüringen vor vielen Tausend Fans zum zweiten Mal in Einsatz.

Die weiterhin gute Form des Teams zeigte sich von Beginn an. Schon im ersten Zeittraining belegten sie Platz eins. Reeves/ Reeves legte im Zweiten Zeittraining eine schnellere Zeit vor, die Jörg und Trevor in der letzten Minute um 0,6 sec unterboten und ihre Q8 Suzuki damit auf Pole Position stellten.
In den folgenden Viertel- und Halbfinale qualifizierten sich Jörg und Trevor problemlos für das Finale der Match-Races.

Bereits um 10.00 startete das Match-Race Finale über drei Runden, das Steinhausen/Hopkinson vor Manninnen/Wals (FIN/SWE) und Gatt/Randall (GB/GB) gewinnen konnten.
Im zweiten Rennen über 11 Runden kam es zum erwarteten Zweikampf zwischen Steinhausen/Hopkinson und Reeves/Reeves. Die Engländer erwischten den besseren Start, konnten sich aber nicht von den Verfolgern absetzen. Nach vier Runden übernahmen Jörg und Trevor die Führungsarbeit, dicht verfolgt von Reeves.
Zwei Runden vor Ende setzte sich Reeves Eingans der letzten Schikane neben Steinhausen. Doch statt weiter zu beschleunigen, drängte Reeves nach außen um Jörg und Trevor von der Strecke zu schieben. Jörg musste abbremsen und ging mit Sekunden Abstand in die nächste Runde. In der letzten Runde konnten Jörg und Trevor wieder aufschließen und suchten nach einer Möglichkeit Reeves zu überholen. Bei der letzten Abfahrt vom Buchhügel durchschlugen Steine den Wasserkühler und die Verkleidung. Mit Wasserverlust und steigender Temperatur versuchten die Beiden die letzte Überholmöglichkeit zu nutzen, blieben aber mit einem Abstand von nur 0,13sec auf Rang zwei.

Schon bei der IDM in bester Form

Nach der technischen Abnahme hatte das Team 2h Zeit das Motorrad für das Rennen über 22Runden vorzubereiten. Neben dem Austausch der Kühlereinheit wurde sicherheitshalber auch der Motor gewechselt.

Das Gold Race startete ähnlich wie gehabt. Reeves gewinnt den Start und Steinhausen / Hopkinson folgen dicht. In einem sehr spannenden Rennen kommt es zu packenden Positionskämpfen. Nachdem sich Reeves/ Reeves nicht absetzen konnten fingen sie an etwas unfair zu agieren. Mitten auf der Start/Ziel Geraden nahm Reeves Gas weg und der im Windschatten fahrende Steinhausen musste blitzschnell reagieren um einen Unfall an der Boxenmauer zu verhindern.
Ähnliche Aktionen folgten in den nächsten zwei Runden, ehe sich Reeves beim Überrunden ca.2sec Vorsprung herausfahren konnten. Erst in der vorletzten Runde konnten Steinhausen mit neuem Rundenrekord aufschließen und einen Angriff vorbereiten. Und wieder zeigte sich Reeves von der unfairen Seite: In der zweiten Schikane bremste Reeves ab um Steinhausen Schwung zum Überholen zu nehmen. Von der verrückten Fahrweise überrascht konnte Jörg einen Zusammenstoß nicht vermeiden und klemmte den Fuß Beifahrer Tristan Reeves zwischen die Motorräder. Bei der Anfahrt auf die letzte Schikane vor Start / Ziel kam es dann zur Katastrophe: Steinhausen/Hopkinson beschleunigten besser und setzten sich auf der Geraden neben die Engländer. Reeves drängte immer weiter nach rechts und ließ Steinhausen keinen Platz zum ausweichen. Da der Bremspunkt schon erreicht war musste Steinhausen neben die Strecke, das Motorrad brach aus und überschlug sich.
Steinhausen und Hopkinson wurden an der Unfallstelle schnell und optimal versorgt.
Trevor wurde im Krankenhaus Schleiz weiter versorgt, während Steinhausen mit Verdacht auf Halswirbelverletzung nach Jena geflogen wurde. Zum großen Glück blieb es bei dem Verdacht und es handelt sich nur um starke Prellungen. Trevor Hopkinson war nur kurz bewusstlos und trug neben Prellungen am Oberkörper Verletzungen an zwei Fingern der linken Hand zu.

Bis zum nächsten WM Rennen nach der Sommerpause am 7. August auf dem Salzburgring werden Team und Motorrad hoffentlich wieder voll Einsatzfähig sein

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