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  • Einsame Diesel-Wölfe

Diesel-Fahrzeuge sind in der Austrian Rallye Challenge noch eher selten anzutreffen, aber die Besonderheiten der Triestingtal-Rallye haben nun auch Hannes Danzinger, der seine größten Erfolge mit Dieselautos geschafft hat, dazu motiviert, bei diesem stilistisch ausgesprochen wertvollen Schotter-Event an den Start zu gehen. Der noch sehr junge Böheimkirchner, der sehr früh mit dem Rallyefahren begonnen hatte (erster Start: BRK-Rallyesprint 2000 mit einem Ford Ka), hat in seiner Laufbahn schon einiges ausprobiert, unter anderem gewann er in der Saison 2004 mit einem Golf Kitcar die Diesel-Meisterschaft. Hannes Danzinger war auch der erste österreichische Rallye-Teilnehmer mit einem Erdgas-Auto, und sein Erfolgskurs steigt weiter. Aber so etwas wie die Triestingtal-Rallye, das fehlte ihm bisher noch.

In diesem Jahr gab es wieder einige Änderungen: Der eher zivil wirkende VW Golf V wurde ersetzt durch ein brüllendes Golf IV Kitcar, das aber ebenso Erdgas verbrennt, und nach einer langen erfolgreichen Partnerschaft mit Klaus Kral übernimmt seit Kurzem Pia-Maria Schirnhofer (davor im Mitsubishi von Johannes Keferböck) die Beifahrerarbeit. Und das, genauso wie ihr steirischer Vorgänger, zur vollen Zufriedenheit von Hannes Danzinger.

Daher werden sie in dieser Paarung auch die Triestingtal-Rallye in Angriff nehmen, bei der bekanntlich Motorleistung nicht das Wichtigste ist. Deswegen fiel die Wahl beim Fahrzeug diesmal auf einen seriennahen VW Golf V TDI. Ein Auto, das so gut wie sicher jedes Mal ankommt, man denke nur an die Beständigkeit, auf die Willi Rabl im vergangenen Jahr bei durchgehend jeder Rallye bauen konnte. Grundsätzlich also sollten Hannes Danzinger und Pia-Maria Schirnhofer mit diesem Fahrzeug gerade bei einer so harten Schotterrallye gut bedient sein.

Die Dieselklasse ist zwar bei der Triestingtal-Rallye äußerst dünn besetzt (insgesamt nur drei Fahrzeuge), am ehesten könnte sich ein sportlich wertvolles Duell mit Patrick Breiteneder und Christoph Friesenegger ergeben, die diesmal noch nicht ihr SEAT Ibiza Kitcar, sondern einen Fiat Stilo JTD einsetzen. Für Hannes Danzinger spricht hier die um einiges größere Erfahrung, auch wenn er zum ersten Mal bei der Triestingtal-Rallye antritt. Pia-Maria Schirnhofer war immerhin schon als Beifahrerin in einem Vorauswagen dabei. Für sie als Weißenbacherin ist eine Teilnahme im wahrsten Sinn des Wortes naheliegend, und auch Hannes Danzinger, der in Böheimkirchen wohnhaft ist, muß keinen allzu weiten Weg zu dieser Veranstaltung zurücklegen. Und überhaupt muß man dieses Erlebnis Triestingtal-Rallye irgendwann einmal in Angriff nehmen.

Das Wichtigste wird daher zweifellos der Fun-Faktor sein, und ein wenig zusätzliche Erfahrung auf Schotter zu gewinnen kann auch nie schaden. Es stehen auch die Chancen auf ein gutes Ergebnis bei den zweiradgetriebenen Fahrzeugen ganz gut. In der Gesamtwertung wird es zwar aufgrund der auffallend zahlreichen und leistungsstarken Allrad-Konkurrenz sehr schwer werden, aber wie viel auch für einen nicht übermäßig PS-starken Wagen drin sein kann, hatte im vergangenen Jahr unter anderem Rudi Macht mit seinem Gruppe N-Polo bewiesen (7. Platz gesamt – ist übrigens heuer wieder am Start). Neben den eindeutigen Favoriten Aaron Burkart/Timo Gottschalk (Citroën C2 Super 1600) dürften die größten Gegner der Nicht-Vierradfahrzeuge vor allem von den Historischen kommen (insbesondere Joe Baier/Porsche 911 oder Christoph Weber/Mercedes 190), es ist aber auch möglich, daß Wilfried Ohrfandl (Opel Astra GSi) oder ARC-Meister Wolfgang Schmollngruber (Renault Mégane) mächtig angreift. Oder jemand, mit dem schlicht und ergreifend gar niemand rechnet. In jedem Fall rechnen sollte man mit den schnellsten Volvos, die insbesondere mit zwei der schnellsten Schweden aus dem Volvo Original Cup hochkarätig vertreten sind.

In diesem erfreulicherweise sehr bunt gemischten Feld sind auch Hannes Danzinger und Pia-Maria Schirnhofer mit ihrem VW Golf V TDI als eine willkommene Bereicherung anzusehen. Bei dem unbestritten vorhandenen fahrerischen Format von Hannes Danzinger sollte auch der Spaß für die Zuseher nicht zu kurz kommen. Dank gilt im Übrigen auch der Firma Polytechnik Luft- und Feuerungstechnik GmbH., die den Einsatz mitfinanziert und bei der die Beifahrerin auch beschäftigt ist.

Der Golf V mit der Startnummer 31 verdient mit Sicherheit erhöhte Aufmerksamkeit. (Andreas Lugauer)

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