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So kann es weitergehen: Eine tolle Show für die Formel 1-hungrigen Fans in aller Welt, ein Rennen voll packender Zweikämpfe, ein bis zur Ziellinie andauerndes Duell um den Sieg - und am Ende ein Triumph von Michelin. Der Große Preis von Bahrain, erstmals Saisonauftakt zur Formel 1-WM, hatte alles, was ein Autorennen braucht. Renault und Michelin Pilot Fernando Alonso siegte in einem wahren Krimi vor Michael Schumacher, seinem Vorgänger als Weltmeister. Sensationell fuhr der nach technischem Defekt im Qualifying vom letzten Platz gestartete Kimi Räikkönen im Michelin-bereiften McLaren-Mercedes auf den dritten Podestrang.

Wer war der Mann des Rennens? Um diese gern vergebene Wertung bewarb sich in Sakhir mit tollen Darbietungen gleich ein halbes Dutzend Grand Prix-Piloten. Zum Beispiel der junge Österreicher Christian Klien, um in den Punkterängen mal hinten anzufangen. Der Red Bull und Michelin Pilot hatte schon im Qualifying geglänzt und hielt auch im Rennen seinen erfahrenen Teamkollegen David Coulthard locker in Schach. Ein verdienter WM-Punkt im ersten Rennen ist kein schlechter Auftakt. Dass es derer nicht zwei wurden, lag am wie entfesselt fahrenden Debütanten Nico Rosberg. Der Sohn des Weltmeisters von 1982, Keke Rosberg, war gleich am Start in einen Zwischenfall mit Landsmann Nick Heidfeld im BMW-Sauber verwickelt gewesen und hatte früh einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen müssen. In der Folge drehte der 20-Jährige Rekordrunden am Stück, markierte den schnellsten Umlauf des Rennens und schnappte sich in den letzten Runden mit abgeklärten Überholmanövern die Red Bull-Streitmacht.

Für viel Stimmung sorgten die beiden Honda Michelin Stars: Jenson Button konnte Startplatz drei nicht verteidigen und musste sich nach schlechtem Start noch hinter seinem Markengefährten Rubens Barrichello und Juan Pablo Montoya im McLaren-Mercedes einreihen. Die nächsten Runden waren bestimmt vom Honda-internen Zweikampf zwischen Button und Barrichello, den nach mehrfachen Positionswechseln schließlich der Brite für sich entschied.

Vielleicht lieferte aber auch Kimi Räikkönen die Fahrt des Tages ab. Im erstmals ausgetragenen K.o.-Qualifying mit anschließender Super-Pole zog der Finne am Samstag noch den schwarzen Peter: Nach dem Bruch eines Querlenkers an seinem McLaren-Mercedes konnte der Vizeweltmeister keine gezeitete Runde drehen und musste sich auf dem 22. und letzten Startplatz einreihen. Ausgestattet mit einem randvollen Tank und Michelin Pneus, die ihm während der nun angezeigten Einstopp-Strategie ständig optimale Voraussetzungen boten, kämpfte sich der Finne in unnachahmlicher Manier nach vorn. Schon im ersten Umlauf hatte er mit Zwischenrang 13 das Mittelfeld erreicht, nach Runde fünf erschien das Namenskürzel „RAI“ bereits an elfter Stelle auf den Zeitenmonitoren. Bei Rennhalbzeit trauten selbst Räikkönen-erfahrene Beobachter ihren Augen kaum: Vor dem ersten und einzigen Tankstopp stand mittlerweile Platz drei zu Buche - eine Platzierung, die er nur noch kurzfristig verlieren, nach den Boxenstopps der direkten Gegner aber letztlich ins Ziel bringen sollte.

Auch wenn mit Räikkönen ein hoch gewetteter Michelin Pilot zu den „Opfern“ des neuen Qualifying-Modus zählte: Der „Shoot-out“ kam zumindest bei den Fans toll an. Jeder Akt des dreigeteilten Zeitfahrens erwies sich als echter Krimi. Dass am Ende Ex-Weltmeister Michael Schumacher und sein Ferrari-Teamkollege Felipe Massa die erste Reihe besetzten, ließ die Michelin Favoriten kalt. „Ich glaube, dass die mit ziemlich weichen Reifen fahren“ analysiert Champion Fernando Alonso, der als Vierter startete. „Ferrari wirkt erheblich stärker als vergangenes Jahr, aber ich weiß auch, dass wir auf einer viel versprechenden Strategie unterwegs sein werden. Ich glaube, es sieht fürs Rennen ziemlich gut aus.“

Mit dieser Vorhersage sollte der Spanier zumindest teilweise recht behalten. Er und Schumacher drückten dem Rennen auf dem „Bahrain International Circuit“ von Anfang an ihren Stempel auf. Schon der Start gab einen Vorgeschmack auf den Thriller, der die Fans erwartete: Der von der Pole Position optimal gestartete Michael Schumacher bog als Führender in die erste Kurve in, während sein Teamkollege Felipe Massa alle Hände voll zu tun hatte, den aus der zweiten Reihe losgefahrenen Fernando Alonso hinter sich zu halten. Nur drei Kurven später unterstrich Alonso seine Ambitionen und passierte Massa ohne viel Federlesens. Der Brasilianer meldete sich nur noch einmal zurück: Am Ende der Zielgeraden brach sein Ferrari beim Anbremsen aus, beim folgenden Dreher in die Auslaufzone verpasste er den vorausfahrenden Alonso nur um Zentimeter. Massa ließ umgehend seine „eckig gebremsten“ Reifen tauschen, wobei ein Problem mit dem hinteren Schlagschrauber sein Rennen endgültig zunichte machte.

Erwartungsgemäß tauchte Michael Schumacher in Runde 15 als erster Favorit an den Boxen auf, Alonso tat es ihm drei Umläufe später nach. Er kehrte hinter dem Ferrari-Fahrer auf die Strecke zurück. Die nah beieinander liegenden Tankstopps der beiden Stars ließen schon jetzt auf ähnliche Strategien und ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis ins Ziel schließen. Exakt so kam es beim zweiten Boxenstopp-Reigen: In Runde 36 tauchte der führende Ferrari-Pilot zu seinem finalen Stopp in die Boxengasse ab. Und wie beim ersten Mal erschien sein spanischer Nachfolger nur drei Runden später. Er hatte bei freier Fahrt einige schnelle Runden gedreht, war aber auch von Überrundeten aufgehalten worden. Jetzt spitzte sich das Rennen auf den Sprint aus der Boxengasse zu. Während Alonso seine Tankstelle verließ, tauchte parallel auf der Geraden bedrohlich schnell der rote Ferrari auf. In einem Bremsduell um Millimeter setzte sich der Renault und Michelin Pilot auf der Innenlinie in der ersten Kurve durch, der aggressiv attackierende Deutsche musste zurückstecken. Dabei erwies es sich als rennentscheidender Vorteil, dass die frischen Michelin Reifen an Alonsos Renault den warm gefahrenen Pneus am Schumacher-Ferrari praktisch aus dem Stand ebenbürtig waren. Obwohl der Deutsche auch in den abschließenden Runden des Grand Prix nicht locker ließ, behielt der amtierende Champion die Oberhand und kreuzte den Zielstrich als Erster.

Stimmen zum Rennen

„Zu Beginn der Stints habe ich die Reifen geschont, so dass ich im entscheidenden Moment angreifen konnte, und war sehr zuversichtlich, dass dieser Plan aufgehen würde“, berichtete ein glücklicher Fernando Alonso im Ziel. Renault F1-Chefingenieur Pat Symonds erklärte die siegreiche Strategie so: „Wir wussten schon nach dem Start, dass die Phase um die zweiten Boxenstopps herum entscheiden würde. Den Sieg haben wir den etwas längeren Stints zu verdanken, die wir fahren konnten, weil wir in unseren Michelin Reifen das Potenzial dafür fanden.“ „Das war ein fantastisches Rennen zwischen zwei Reifenherstellern, und der beste hat gewonnen: Michelin“, befand Renault F1-Präsident Patrick Faure.

Das erste Rennen mit planmäßigen Reifenwechseln seit Ende 2004 befriedigte auch Michelin Formel 1-Direktor Nick Shorrock: „Die jüngsten Regeländerungen sollten die Rennen ausgeglichener machen. Dieses Ziel wurde offenbar erreicht, und Michelin hat diese Herausforderung glänzend bestanden. Ich bin sehr glücklich über unsere Leistung.“

Statistisches
Großer Preis von Bahrain, Bahrain International Circuit, Sakhir bei Manama, 1. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2006 (12. März 2006); Renndistanz: 57 Runden à 5,412 km = 308,238 km.


Ergebnis (Rennen)

1. Fernando Alonso Renault M 1.29.46,205 h 2 Boxenstopps
2. Michael Schumacher Ferrari +0.01,246 s 2 Boxenstopps
3. Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes M +0.19,360 s 1 Boxenstopp
4. Jenson Button Honda M +0.19,992 s 2 Boxenstopps
5. Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes M +0.37,048 s 2 Boxenstopps
6. Mark Webber Williams-Cosworth +0.41,932 s 2 Boxenstopps
7. Nico Rosberg Williams-Cosworth +1.03,043 min 3 Boxenstopps
8. Christian Klien Red Bull-Ferrari M +1.06,771 min 2 Boxenstopps
9. Felipe Massa Ferrari +1.09,907 min 2 Boxenstopps
10. David Coulthard Red Bull-Ferrari M +1.15,541 min 1 Boxenstopp
11. Vitantonio Liuzzi Toro Rosso-Cosworth M +1.25,997 min 2 Boxenstopps
12. Nick Heidfeld BMW-Sauber M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
13. Scott Speed Toro Rosso-Cosworth M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
14. Ralf Schumacher Toyota 1 Runde zurück 3 Boxenstopps
15. Rubens Barrichello Honda M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
16. Jarno Trulli Toyota 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
17. Tiago Monteiro MF1-Toyota 2 Runden zurück 2 Boxenstopps
18. Takuma Sato Super Aguri-Honda 4 Runden zurück 6 Boxenstopps

Schnellste Rennrunde: Nico Rosberg (Williams-Cosworth), 1.32,408 min, 42. Runde

Ergebnis (Qualifying)

1. Michael Schumacher Ferrari 1.31,431 min
2. Felipe Massa Ferrari 1.31,478 min
3. Jenson Button Honda M 1.31,549 min
4. Fernando Alonso Renault M 1.31,702 min
5. Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes M 1.32,164 min
6. Rubens Barrichello Honda M 1.32,579 min
7. Mark Webber Williams-Cosworth 1.33,006 min
8. Christian Klien Red Bull-Ferrari M 1.33,112 min
9. Giancarlo Fisichella Renault M 1.33,496 min
10. Nick Heidfeld BMW-Sauber M 1.33,926 min
11. Jacques Villeneuve BMW-Sauber M 1.32,456 min
12. Nico Rosberg Williams-Cosworth 1.32,620 min
13. David Coulthard Red Bull-Ferrari M 1.32,850 min
14. Jarno Trulli Toyota 1.33,066 min
15. Vitantonio Liuzzi Toro Rosso-Cosworth M 1.33,416 min
16. Scott Speed Toro Rosso-Cosworth 1.34,606 min
17. Ralf Schumacher Toyota 1.34,702 min
18. Christijan Albers MF1-Toyota 1.35,724 min
19. Tiago Monteiro MF1-Toyota 1.35,900 min
20. Takuma Sato Super Aguri-Honda 1.37,411 min
21. Yuiji Ide Super Aguri-Honda 1.38,868 min
22. Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes -.--,--- min
(M) = Michelin Partner

WM-Stand
Fahrer Punkte WM F1 Hersteller Punkte
1. Fernando Alonso (M) 10 1. Renault F1 (M) 10
2. Michael Schumacher 8 2. McLaren-Mercedes (M) 10
3. Kimi Räikkönen (M) 6 3. Ferrari 8
4. Jenson Button (M) 5 4. Honda (M) 5
5. Juan Pablo Montoya (M) 4 5. Williams-Cosworth 5
6. Mark Webber 3 6. Red Bull-Ferrari (M) 1
7. Nico Rosberg 2
8. Christian Klien (M) 1

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