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  • Der GP Monaco aus der Sicht von Michelin
  • Der GP Monaco aus der Sicht der Partner
  • Das erwarten die Michelin Partner
  • So lief der Große Preis von Monaco 2005
  • Statistisches
Michelin setzt im Monaco-Roulette auf die Hausfarbe Blau
Das erste Saisondrittel der Formel 1 ist gefahren, und die Saison 2006 scheint an Spannung und Überraschungsmoment immer weiter zuzulegen. Nun tritt der Grand Prix-Tross auf einem Kurs an, der die Verhältnisse oft zusätzlich durcheinanderwirbelt: dem Circuit de Monte Carlo. Der Große Preis von Monaco gehört zu den Kronjuwelen der Formel 1, zu jenen Rennen, die jeder Fahrer einmal im Leben gewinnen möchte. Vieles spricht dafür, dass auch der diesjährige Sieger aus dem Kreis der Michelin Partner kommen wird.

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Von den ultraschnellen, lang gezogenen Kurven Barcelonas geht es nun durch die langsamen, engen Kehren der monegassischen Innenstadt. Und obwohl es den Formel 1-Piloten sonst nicht schnell genug gehen kann, sind die meisten ausgerechnet von diesem langsamsten Kurs der Saison Jahr für Jahr aufs Neue begeistert. Für die Zuschauer an der Strecke und vor den Fernsehern ist Monaco ohnehin ein Leckerbissen, denn da die Autos im Zentimeterabstand an Leitplanken und Häuserecken vorbeihetzen, erhalten die Zuschauer hier mehr als auf anderen Strecken ein Gefühl für die enorme Geschwindigkeit.

In den fünf Monaco-Grands Prix seit der Rückkehr von Michelin in die Formel 1 fiel die Kugel im Kurvenroulette rund um das Casino viermal auf die Hausfarbe Blau und nur einmal auf Rot - 2001, dem Comeback-Jahr. Einen Selbstläufer erwartet Nick Shorrock, Formel 1-Direktor von Michelin, aber überhaupt nicht: „In der aktuellen Situation mit zwei fast gleichwertigen Rivalen kann der kleinste Fehler den Ausschlag geben“, warnt der Brite. „Du musst jedes Wochenende auf den Punkt richtig liegen.“

Die Vorbereitungen auf den Großen Preis von Monaco werden dadurch erschwert, dass es praktisch keinen vergleichbaren Kurs gibt. Die Umbaumöglichkeiten des „High Technology Test Track“ Paul Ricard - wo Michelin vergangene Woche mit mehreren Partnern testete - haben dies einfacher gemacht, doch Eigenheiten bleiben: „Die Straßen von Monte Carlo bestehen aus einem bunten Asphalt-Patchwork. Wegen der häufigen Neuasphaltierungen können wir manchmal nur raten, welche Effekte das haben wird“, lautet Shorrocks Erfahrung.

Der Große Preis von Monaco aus der Sicht von Michelin
„Es ist bekannt, dass in Monaco das Qualifying immens wichtig ist. Das spricht für eine eher weiche Mischung. Trotzdem dürfen wir die Konstanz und Haltbarkeit nicht vernachlässigen: Am Ende eines Turns noch Reserven zu besitzen, kann den entscheidenden Vorteil bringen“, fasst Michelin Formel 1-Direktor Nick Shorrock die Anforderungen im Fürstentum zusammen. „Der Reifen muss es unseren Partnern erlauben, um die Pole Position zu kämpfen, und gleichzeitig auch nach mehreren Runden noch dasselbe Niveau halten.“

Auch die geringen Durchschnittsgeschwindigkeiten und die nicht besonders aggressive Fahrbahnoberfläche sprechen für eine weiche Bereifung. „Allerdings müssen die Hinterräder immer wieder Traktion liefern für das Beschleunigen aus den langsamen Kehren heraus. Ist die Traktionskontrolle dafür nicht optimal justiert, kann das den Verschleiß beschleunigen“, warnt Shorrock. „Und wenn die Hinterreifen stärker abbauen als die vorderen, beginnt das Auto zu übersteuern. Wir müssen also den Verschleiß managen, und darin war Michelin immer gut.“

Um seinen Partnern für den anspruchsvollen monegassischen Straßenkurs optimale Reifenlösungen anbieten zu können, absolvierte Michelin jüngst umfangreiche Testfahrten in Vallelunga und in Le Castellet. „Dabei kamen verschiedene Neuentwicklungen zum Einsatz, die auf einer detaillierten Datenanalyse der zurückliegenden Grands Prix basieren“, so Shorrock weiter. „Für den Monaco-Grand Prix haben wir zudem einen neuen Intermediate im Programm, sodass wir auf sämtliche Witterungsverhältnisse optimal vorbereitet sind. Ich bin sicher, dass wir erneut ein spannendes und sportlich hochklassiges Wochenende erleben werden.“

Der Große Preis von Monaco aus der Perspektive der Michelin Partner

Für Martin Whitmarsh, Geschäftsführer von McLaren-Mercedes, besitzt der Grand Prix von Monaco eine besondere Bedeutung: „Vor 40 Jahren feierte unser Team in Monte Carlo sein Formel 1-Debüt. Am Steuer saß Firmengründer Bruce McLaren. Seitdem waren wir im Fürstentum immer sehr erfolgreich. Insgesamt 13 Siege in Monaco machen uns in dieser Statistik zum erfolgreichsten Konstrukteur. Diesen eindrucksvollen Rekord möchten wir weiter ausbauen“

„Der enge und winklige Kurs mit seinem niedrigen Grip-Niveau verlangt nach weicheren Gummimischungen unserer Michelin Reifen als auf jeder anderen Strecke. Während viertägiger Testfahrten in Le Castellet simulierten wir die Verhältnisse so gut wie möglich und konzentrierten uns gemeinsam mit Michelin auf die Reifenauswahl für das kommende Wochenende. Dabei erzielten wir äußerst positive Resultate.“

Das erwarten die Michelin Partner

Renault F1 fühlte sich in Monte Carlo schon oft sehr wohl. Spätestens nach den erfolgreichen Monaco-Simulationen in Le Castellet gelten die WM-Leader auch 2006 als Favoriten. Chefingenieur Pat Symonds führt nicht nur den jüngsten Sieg in Barcelona auf das Material von Michelin zurück, sondern glaubt, dass der Faktor Reifen auch über den weiteren Saisonverlauf entscheiden wird: „Im Moment läuft alles auf einen Zweikampf zwischen Ferrari und uns hinaus - und die Reifen werden eine fundamentale Rolle bei seinem Ausgang spielen.“

Michelin Partner McLaren-Mercedes war in Le Castellet mit beiden Grand Prix-Piloten und beiden Testfahrern vertreten. Neben Arbeiten an Motor, Kühlsystem und Karosserie-Feinheiten für Monte Carlo stand bei den „Silberpfeilen“ die Reifenauswahl für den Monaco-Grand Prix im Vordergrund.

Das Honda Racing F1 Team wittert nach Tests in Vallelunga Morgenluft: „Wir sind vielleicht sogar schneller als McLaren“, meint Pilot Jenson Button, der sich sehr auf Monaco freut: „Ich liebe diesen Ort. Vor zwei Jahren wurde ich hier Zweiter. Hoffentlich schaffen wir das wieder oder verbessern uns sogar um einen Platz …“

Auch das BMW Sauber F1 Team hat für den Grand Prix im Fürstentum die Erwartungen hochgeschraubt, denn, so BMW Motorsport Direktor Dr. Mario Theissen: „Das ist ein Grand Prix, bei dem vieles möglich ist, was auf anderen Strecken nicht möglich ist. Monte Carlo ist nicht nur im Casino eine Lotterie, sondern auch auf der Rennstrecke. Wir werden - wie bei jedem Rennen - darum kämpfen, im Qualifying in die Top 10 zu kommen, und dann sehen, wie sich das Rennen entwickelt.“

Red Bull Racing bekommt in Monaco Besuch von „Superman“, denn das Team wirbt nach dem Aufsehen erregenden „Star Wars“-Auftritt beim Glamour-Grand Prix wieder für einen Hollywood-Blockbuster. Der fliegende Superheld soll dem Michelin Partner Flügel verleihen. Doch Achtung: Stargast ist Kevin Spacey, der im neuen Streifen „Superman Returns“ den Erz-Bösewicht Lex Luthor mimt.

Nachdem die Scuderia Toro Rosso trotz des bauartbedingten PS-Nachteils ihrer gedrosselten V10-Triebwerke selbst in Barcelona nicht schlecht aussah, könnte in Monaco die große Stunde der Jungbullen schlagen. Das immens wichtige Drehmoment besitzen sie zuhauf, für die nötige Traktion sorgt Partner Michelin. „Einige Teams haben sich über unseren V10-Motor beschwert, weil sie glauben, dass er besonders gut nach Monaco passt. Ich hoffe, dass sie Recht haben“, grinst der selbstbewusste US-Youngster Scott Speed.

Rückblick: So lief der Große Preis von Monaco 2005
Das Monaco-Podium befand sich 2005 fest in der Hand von Michelin - und vor allem der „Iceman“ behielt in einem turbulenten Grand Prix die Nerven: Nach seinem Erfolg beim Großen Preis von Spanien zwei Wochen zuvor triumphierte McLaren-Mercedes-Pilot Kimi Räikkönen auch auf dem Straßenkurs von Monte Carlo. Der finnische Michelin Partner erwies sich über das gesamte Wochenende als der dominierende Mann und feierte in den Straßenschluchten des monegassischen Fürstentums von der Pole Position aus einen souveränen Start-Ziel-Sieg. Hinter ihm sorgte das Fahrerduo des damaligen Michelin Partners BMW-WilliamsF1 - Nick Heidfeld und Mark Webber - mit den Rängen zwei und drei dafür, dass sich das Siegerpodest auch beim sechsten von 19 Saisonläufen fest in der Hand des Bibendums befand. Mit Fernando Alonso, Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher auf den Plätzen vier bis sechs fuhren drei weitere Partner des französischen Reifenherstellers in die Punkteränge.

Statistisches
Großer Preis von Monaco, Circuit de Monaco, Monte Carlo,
7. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2006 (28. Mai 2006);
Renndistanz: 78 Runden à 3,340 km = 260,520 km..

Vorjahresergebnis (Rennen)
1. Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes M 1:43.51,210 h 1 Boxenstopp
2. Nick Heidfeld Williams-BMW M 13,877 s zurück 2 Boxenstopps
3. Mark Webber Williams-BMW M 18,484 s zurück 2 Boxenstopps
4. Fernando Alonso Renault M 36,487 s zurück 1 Boxenstopp
5. Juan Pablo Montoya Williams-BMW M 36,647 s zurück 1 Boxenstopp
6. Ralf Schumacher Toyota M 37,177 s zurück 1 Boxenstopp
7. Michael Schumacher Ferrari 37,223 s zurück 2 Boxenstopps
8. Rubens Barrichello Ferrari 37,570 s zurück 2 Boxenstopps
9. Felipe Massa Sauber-Petronas M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
10. Jarno Trulli Toyota M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
11. Jacques Villeneuve Sauber-Petronas M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
12. Giancarlo Fischella Renault M 1 Runde zurück 1 Boxenstopps
13. Tiago Monteiro Jordan-Toyota 3 Runden zurück 1 Boxenstopp
Christian Albers Minardi-Ford 5 Runden zurück 2 Boxenstopps

Schnellste Rennrunde: Michael Schumacher (Ferrari), 1:15.842 min, 40. Runde

Vorjahresergebnis (Qualifying - addierte Zeiten beider Sessions)

1. Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes M 2.30,323 min
2. Fernando Alonso Renault M 2.30,406 min
3. Mark Webber Williams-BMW M 2.31,656 min
4. Giancarlo Fisichella Renault M 2.32,100 min
5. Jarno Trulli Toyota M 2.32,590 min
6. Nick Heidfeld Williams-BMW M 2.32,883 min
7. David Coulthard Red Bull Racing M 2.33,867 min
8. Michael Schumacher Ferrari 2.34,736 min
9. Jacques Villeneuve Sauber-Petronas M 2.34,936 min
10. Rubens Barrichello Ferrari 2.34,983 min
11. Felipe Massa Sauber-Petronas M 2.35,120 min
12. Vitantonio Liuzzi Red Bull Racing M 2.37,152 min
13. Patrick Friesacher Minardi-Ford 2.40,810 min
14. Christijan Albers Minardi-Ford 2.42,206 min
15. Tiago Monteiro Jordan-Toyota 2.43,078 min
16. Narain Karthikeyan* Jordan-Toyota 2.43,442 min
17. Juan Pablo Montoya McLaren-Mercedes M ohne Zeit
18. Ralf Schumacher** Toyota M ohne Zeit

* = auf Startplatz 17 zurückversetzt wegen Motorwechsel
** = auf Startplatz 18 zurückversetzt wegen Motorwechsel

(M) = Michelin Partner


WM-Stand
Fahrer Punkte WMF1 Hersteller Punkte
1. Fernando Alonso (M) 54 1. Renault F1 (M) 78
2. Michael Schumacher 39 2. Ferrari 59
3. Kimi Räikkönen (M) 27 3. McLaren-Mercedes (M) 42
4. Giancarlo Fisichella (M) 24 4. Honda (M) 24
5. Felipe Massa 20 5. BMW Sauber F1 (M) 12
6. Jenson Button (M) 16 6. Williams-Cosworth 10
7. Juan Pablo Montoya 13 7. Toyota 7
8. Rubens Barrichello (M) 8 8. Red Bull-Ferrari (M) 2
9. Ralf Schumacher 7
10. Nick Heidfeld (M) 6
11. Mark Webber 6
12. Jacques Villeneuve (M) 6
13. Nico Rosberg 4
14. David Coulthard (M) 1
15. Christian Klien (M) 1

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