Sieben Formel 1-Teams vertrauen 2005 auf die Rennpneus von Michelin, darunter mit Renault, Toyota, BMW WilliamsF1, McLaren-Mercedes und BAR-Honda allein fünf der sechs im Grand Prix-Sport vertretenen Werks-Rennställe.
Gut 1000 Wettbewerbsreifen transportiert das französische Unternehmen aus diesem Grund zu jedem der 19 Saisonläufe. Dass die Hightech-Rundlinge ihre optimale Performance entwickeln können, dafür sorgen 35 Spezialisten von Michelin, die die unterschiedlichsten Aufgabenfelder abdecken. Wir verraten, wer an der Rennstrecke wofür zuständig ist.
Hier ziehen alle an einem Strang: Grand Prix-Siege - wie zum Beispiel die
Erfolge der Formel 1-Piloten Giancarlo Fisichella und Fernando Alonso bei
den ersten drei Läufen der diesjährigen Saison - sind immer das
Ergebnis einer komplexen Teamleistung. Dies gilt für den Werksrennstall
von Renault ebenso wie für die rund 35 Experten von Michelin, die vor
Ort im Fahrerlager die sieben Partnerteams betreuen und unterstützen.
Damit das Unternehmen „Formel 1-Sieg“ so reibungslos wie nur möglich fortschreiten kann, sind Aufgaben und Zuständigkeiten klar verteilt. So hat Michelin für jedes einzelne seiner Partnerteams je zwei Reifentechniker und einen Ingenieur abgestellt. Dazu gesellen sich noch Spezialisten aus der Entwicklung und Forschung - ganz zu schweigen von der Einsatzleitung von Michelin und weiteren Fachleuten mit begleitenden Dienstleistungen, von denen jeder für sich einen wichtigen Beitrag für das Gelingen der gesamten Operation leistet. Hier die einzelnen Tätigkeiten in der Übersicht:
Reifen-Techniker und -Monteure
Sie kümmern sich um die mechanischen Belange der Pneus wie zum Beispiel
die sachgerechte Montage auf die Magnesiumfelgen oder auch die Reinigung der
Rennreifen und -räder. Zugleich notieren sie jedes Mal, wenn ein Rennwagen
„ihres“ Teams die Box verlässt oder zurückkehrt, die
entsprechenden Kalt- und Warm-Luftdrücke der einzelnen Pneus, die Erwärmung
der Laufflächen sowie die entsprechenden Asphalt- und Lufttemperaturen.
Zwei Spezialisten dieser inklusive Auszubildendem 16-köpfigen Mannschaft
- die von einem Equipment-Manager geleitet wird - haben zudem die nicht unbeträchtliche
Logistik der Lagerhaltung im Griff.
Reifen-Ingenieure
Fest eingebettet in den Formel 1-Rennstall, für den sie verantwortlich
zeichnen, analysieren diese Spezialisten das von den Technikern gesammelte
Datenmaterial. Mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen stehen sie ihren Kollegen
auf der Teamseite beratend zur Seite, wenn es in puncto Abstimmung und Rennstrategie
darum geht, das maximale Potenzial aus den Formel 1-Pneus von Michelin zu
schöpfen.
Entwicklungs-Ingenieure
Sie schlagen die Informations-Brücke zwischen den Cheftechnikern der
einzelnen Formel 1-Partnerteams und den Spezialisten von Michelin daheim in
Clermont-Ferrand, indem sie die gesammelten Erfahrungswerte analysieren und
interpretieren und daraus eine Strategie entwickeln, die bis zum nächsten
Grand Prix oder auch bevorstehenden Testfahrten in neue Laufflächen-Mischungen
oder Reifen-Konstruktionen mündet.
Pressesprecherin
Séverine Ray fungiert als Schnittstelle zwischen den internationalen
Grand Prix-Journalisten und Michelin. Sie gibt regelmäßig erscheinende
News-Bulletins heraus, organisiert Pressekonferenzen und koordiniert die überaus
zahlreichen Interview-Anfragen der Print- und elektronischen Medien.
Hospitality-Manager
Er zeichnet für das leibliche Wohl der Team-Mitglieder und auch der zahlreichen
Gäste - VIPs, Journalisten und Geschäftspartner von Michelin - verantwortlich.
Sein Reich ist das Motorhome von Michelin, im dem unter seiner Leitung zwei
Köche und das Service-Personal für Frühstück, Mittag-
und Abendessen zuständig sind.
Koordinator
Vereinfacht gesagt: Der Formel 1-Koordinator von Michelin ist dafür verantwortlich,
dass alle Reifen, das gesamte Equipment sowie das Personal pünktlich
bei jedem Grand Prix eintrifft, dort ebenso effiziente und sichere Arbeitsbedingungen
vorfindet und perfekt wieder nach Clermont-Ferrand zurückkehrt. Vor Ort
stellt er den reibungslosen Datenfluss und die perfekte Kommunikation innerhalb
des Teams sicher.
Formel 1-Projektleiter
Seit Beginn der Saison 2005 dirigiert der Engländer Nick Shorrock das
Engagement von Michelin im Grand Prix-Sport und zeichnet für die technische
Zusammenarbeit mit den sieben Partnerteams der französischen Reifenmarke
verantwortlich. Darüber hinaus vertritt Shorrock auch die Position von
Michelin bezüglich zukünftiger Reifenreglements in der Formel 1
gegenüber der Motorsporthoheit FIA.
Motorsport-Direktor
Pierre Dupasquier gehört nicht nur in der Formel 1 zu den einflussreichsten
Urgesteinen, sondern verantwortet innerhalb des Michelin-Konzerns sämtliche
Motorsport-Aktivitäten - also auch das Engagement in der Rallye-Weltmeisterschaft
und in der MotoGP, in der neu geschaffenen Tourenwagen-WM ebenso wie bei den
„24 Stunden von Le Mans“ und im MotoCross-Sport. Der drahtige
Franzose dirigiert die Abteilung „Compétition“ seit ihrer
Gründung Anfang der 70er Jahre, wird sich zum Ende der Saison 2005 aber
in den wohl verdienten (Un)Ruhestand zurückziehen und die Zügel
an seinen Stellvertreter und designierten Nachfolger Frédéric
Henry-Biabaud übergeben. Dupasquier ist in der Formel 1 als Ansprechpartner
von FIA-Chef Max Mosley und Grand Prix-Impresario Bernie Ecclestone ebenso
gefragt wie als Gegenüber für Vorstandsmitglieder der engagierten
Automobilhersteller oder Teamchefs.
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