- Michelin verhilft Manthey zum langersehnten 24-Stunden-Erfolg
- Drei Michelin-bereifte Manthey-Porsche unter den ersten Acht
- Ergebnis
Klarer Erfolg beim Eifel-Klassiker: Mit einem nie ernsthaft gefährdeten Vorsprung haben Lucas Luhr, Mike Rockenfeller, Marcel Tiemann und Timo Bernhard am Steuer ihres Michelin-bereiften Porsche 911 des Teams Manthey Racing das diesjährige 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring gewonnen. Bei sommerlich konstantem Wetter spulte das Fahrer-Quartett insgesamt 151 Runden auf dem Grand Prix-Kurs und der legendären Nordschleife ab und stellte damit einen neuen Distanzrekord auf. Für Teamchef Olaf Manthey war es der erste Sieg bei diesem Langstreckenklassiker im 25. Anlauf.
Bereits im Qualifying hatte der schnelle Porsche des im benachbarten Meuspath beheimateten Rennstalls des ehemaligen DTM-Piloten seine Klasse angedeutet. Timo Bernhard legte im zweiten Zeittraining eine fantastische Rundenzeit von 8.38,136 Minuten vor und unterbot damit den Bestwert des konkurrierenden Alzen-Porsche um nicht weniger als elf Sekunden.
Auch im Rennen, das am Samstag pünktlich um 15 Uhr gestartet wurde,
setzte sich der GT3-MR mit der Startnummer 28 durch und mit Rundenzeiten,
die im Durchschnitt um acht Sekunden schneller waren als die des nächsten
Verfolgers, zügig ab. Bereits im Vorjahr hatte das Manthey-Team den 24-Stunden-Klassiker
bis zum Sonntag Morgen klar dominiert. Dann löste ein Getriebe-Problem
einen Motorschaden aus und warf den rund 500 PS starken Sechszylinder aus
dem Rennen. Dieses Mal blieb die Mannschaft und der breitbackige Porsche des
sympathischen Bartträgers von jeglichem Ungemach verschont.
Auch aus Sicht von Reifenpartner Michelin verlief die 34. Auflage des Eifel-Klassikers
praktisch ohne Zwischenfälle. „Wir haben für den Manthey-Porsche
18-Zoll-Rennreifen in drei unterschiedlichen Mischungen eingesetzt, die jeweils
bei den alle elf Runden anstehenden Tankstopps gewechselt wurden“, berichtet
Josef Schneider, der Verantwortliche für die deutschen Renneinsätze
des französischen Unternehmens. Während der ganze weiche ,Compound'
in den kühleren Nachtstunden und am frühen Morgen aufgezogen wurde,
widerstand der medium-harte Pneu wie erwartet den besonderen Anforderungen
der heißen Mittagsstunden. „Wir haben von Beginn an einen super
Reifen gehabt“, freute sich Marcel Tiemann im Ziel. „Ich war felsenfest
davon überzeugt, dass wir mit Michelin als Reifenpartner für das
gesamte Rennen auf der sicheren Seite sind“, betonte ein sichtlich gerührter
Olaf Manthey. „Unsere hohen Erwartungen wurden klar erfüllt.“
Mit diesem Erfolg hat Michelin allein in den vergangenen neun Jahren zum
sechsten Mal das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring für sich
entschieden und damit bewiesen, dass der Weg zum Sieg nur über die Pneus
aus Clermont-Ferrand führt - auch wenn alle Fahrzeuge pflichtgemäß
den Schriftzug eines Mitbewerbers in der Frontscheibe tragen mussten. Zugleich
stellten Timo Bernhard, Lucas Luhr, Marcel Tiemann und Mike Rockenfeller einen
neuen Rekord auf: Sie legten vom Start bis ins Ziel nicht weniger als 3.832,078
Kilometer zurück - rund 104 Kilometer mehr als der bisherige Bestwert
aus dem Jahr 2001.
Traumhafte Kulisse: Mehr als 200.000 Zuschauer verwandelten das 24-Stunden-Rennen
zum Eifel-Happening.
Grund zum Jubeln hatte Manthey Racing auch über das Abschneiden der beiden
Cup-Porsche, die das Team an den Start brachte: Bert Lambrecht, Jean François
Hemroulle und Dirk Schoysmann fuhren mit ihrem GT3 auf den vierten Rang in
der Gesamtwertung vor, das Schwesterauto mit Gary Williams, Julian Perry,
Daniel Cooke und Trevor Reeves erreichte das Ziel auf einem nicht minder beachtlichen
achten Platz. Beide Fahrzeuge rollten ebenfalls auf Rennreifen von Michelin.
Was die Bedingungen angeht, unterscheidet sich die Beanspruchung an Fahrer und Technik allerdings maßgeblich: Während Auto und Reifen die Mittagshitze zu schaffen macht, haben die Piloten vor allem mit ihren mentalen Ressourcen zu kämpfen. Als kritischste Phase gilt der Sonntagmorgen, wenn die Sonne bereits aufgegangen ist und die Konzentration nachlässt. Hier kommt es leicht zu Unfällen.
Ergebnis 34. Int. 24-Stunden-Rennen Nürburgring, 17. - 18. Juni 2006.
1.Lucas Luhr, Timo Bernhard, Mike Rockenfeller, Marcel Tiemann; Porsche 911
GT3-MR 151 Runden
2.Jürgen Alzen, Uwe Alzen, Klaus Ludwig, Christian Abt; Porsche GT3 -
1 Runde
3.Hans-Peter Huppert-Nieder, Christopher Gerhard, Dirk Riebensahm, Werner
Mohr; Dodge Viper GTS-R - 9 Runden
4.Bert Lambrecht, Jean François Hemroulle, Dirk Schoysman; Porsche
911 GT3 - 11 Runden
5.Claudia Hürtgen, Marc Hennerici, Johannes Stuck, Torsten Schubert;
BMW 120d - 13 Runden
6.Michael Schratz, Johannes Siegler, Arno Klasen, Jörg Viebahn; Porsche
996 GT3 RS - 13 Runden
7.Rudi Adams, Rainer Dörr, Marc Hennerici, Gregor Vogler; BMW M3 CSL
- 14 Runden
8.Gary Williams, Julian Perry, Daniel Cooke, Trevor Reeves; Porsche 911 GT3