- Diesel-Sportwagen siegt auch beim Stadtrennen in Florida
- Doppelsieg in St. Petersburg
- Zehnter Sieg in Folge für den Audi R10 TDI
Die einzigartige Siegesserie des Audi R10 TDI geht weiter: Auf dem Stadtkurs in St. Petersburg (Florida) sorgten Dindo Capello/Allan McNish (Italien/Schottland) und Emanuele Pirro/Marco Werner (Italien/Deutschland) in einem turbulenten und spannenden Rennen für einen eher unerwarteten Audi Doppelsieg. Damit bewiesen sie, dass der Le Mans-Sportwagen auch auf einem engen Stadtkurs siegfähig ist.
Das Fotofinish in St. Petersburg: Dindo Capello vor Emanuele Pirro
Im Qualifying am Freitag musste sich Audi noch mit Position drei begnügen.
Auch im Rennen fuhren die 150 Kilogramm leichteren LM P2-Fahrzeuge die schnellsten
Rundenzeiten. Doch die Zuschauer in St. Petersburg erlebten eine eindrucksvolle
Demonstration der Audi TDI Power: In Zweikämpfen konnten die Audi Piloten
den Drehmomentvorteil des V12 TDI-Motors voll ausspielen und sich beim Beschleunigen
immer wieder an ihren Konkurrenten vorbeischieben. Sie blieben während
der 2:45 Stunden absolut fehlerfrei und glänzten mit konstanten Rundenzeiten.
Bei insgesamt fünf Safety Car-Phasen behielt das Team von Audi Sport
North America zudem stets einen kühlen Kopf und traf immer die richtigen
Entscheidungen. Auch eine gleich nach dem Start gegen Allan McNish ausgesprochene
Stop-and-Go-Strafe konnte den Audi Doppelsieg nicht verhindern. Der Schotte
benötigte lediglich 15 Runden, um sich vom achten Platz wieder an die
Spitze nach vorne zu kämpfen.
Dindo Capello nach dem Sieg
Im Duell mit dem Schwesterauto profitierten Capello/McNish in der Anfangsphase
bei glühender Hitze von einer perfekten Reifenwahl. In der kühleren
Schlussphase in der Abenddämmerung waren jedoch Pirro/Werner besser bereift,
was für ein packendes Fotofinish sorgte, das die Zuschauer von den Sitzen
riss. Ganze 0,426 Sekunden lagen die beiden Audi R10 TDI im Ziel auseinander.
Der Triumph in St. Petersburg war der zehnte in Folge für den revolutionären
Diesel-Sportwagen der AUDI AG. Seit seinem Debüt im März 2006 ist
der Audi R10 TDI damit ungeschlagen. Zum vierten Mal feierte Audi mit dem
R10 TDI einen Doppelsieg – und das in einem besonders hart umkämpften
Rennen, bei dem die Führung mehrfach zwischen den Prototypen von Audi,
Acura/Honda und Porsche wechselte.
Stimmen nach dem Rennen
Dr. Wolfgang Ullrich (Audi Motorsportchef): "Über diesen Sieg freue
ich mich ganz besonders – eine tolle Teamleistung unter ungünstigen
Randbedingungen. Dass der Audi R10 TDI auch sein erstes Stadtrennen gewinnen
würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Er wurde nicht für solche
Kurse konzipiert, und die Konkurrenz in der American Le Mans-Serie ist mit
Acura/Honda und Porsche in diesem Jahr stärker als je zuvor. Umso bemerkenswerter
ist die Leistung der Fahrer und der ganzen Audi Mannschaft, die wieder einmal
das Beste aus einer schwierigen Ausgangssituation gemacht hat."
Dindo Capello (Audi R10 TDI #1): "Dass wir hier gewonnen haben, ist überraschend
für mich – vor allem nach dem letzten Restart. Als ich das Auto
von Allan übernommen habe, hat es stark untersteuert, wahrscheinlich,
weil es kühler wurde. Nach der vorletzten Gelbphase war ich wirklich
besorgt, weil die Reifen kalt waren und ich einige Male fast die Kontrolle
über das Auto verloren hätte. Als es zum letzten Mal grün wurde
und Emanuele direkt hinter mir lag, dachte ich, keine Chance zu haben, vor
ihm zu bleiben. Zum Glück kamen die Reifen wieder auf Temperatur, und
ich habe einfach versucht, keinen Fehler zu machen. Dieser Doppelsieg ist
ein unglaubliches Ergebnis für Audi.”
Allan McNish (Audi R10 TDI #1): "Wir wussten, dass es ein harter Kampf
vom Start bis ins Ziel werden würde, und genau so kam es dann auch. Mir
ist ein guter Start gelungen, aber scheinbar habe ich ein Auto vor der Startlinie
überholt. Wenn das so ist, war das ganz klar mein Fehler. Ich bekam eine
Stop-and-Go-Strafe und musste mich erst wieder nach vorne kämpfen. Mein
Auto war richtig gut, deshalb konnte ich voll attackieren und konstant schnelle
Rundenzeiten fahren. Dindos letzter Stint war vielleicht der Beste, den ich
je von ihm gesehen habe. Auf einer Strecke, die nicht optimal für unseren
Audi Diesel war, einen Doppelsieg zu holen, ist eine großartige Leistung
von Audi Sport North America. Das ganze Team hat dieses Wochenende toll gearbeitet."
Emanuele Pirro (Audi R10 TDI #2): "Das war ein ereignisreiches Rennen
mit einem unglaublichen Ergebnis für Audi. Leider blieb Marcos Sitzkissen
im Cockpit, als ich das Auto von ihm übernommen habe. Ich saß zu
hoch und hatte bisweilen Mühe beim Lenken. Trotzdem war ich in der Lage,
mit Dindo bis zur letzten Kurve und zur Zielflagge fair um den Sieg zu kämpfen."
Marco Werner (Audi R10 TDI #2): "Alle bei Audi können stolz auf
dieses Ergebnis sein. Unser R10 TDI lief wieder einmal klaglos. Das war zweifellos
ein Schlüssel zum Erfolg in diesem Rennen. Wir mussten das Auto einfach
ins Ziel bringen und konstant unsere Runden drehen. Entscheidend war auch,
dass wir Fahrer keine Fehler gemacht haben –abgesehen vielleicht von
unserer Reifenwahl für das Qualifying und den ersten Stint."
Dave Maraj (Teamdirektor Audi Sport North America): "Der Audi R10 TDI
wurde nicht für einen so langsamen Stadtkurs entwickelt. Trotzdem einen
Doppelsieg geholt zu haben, ist weitaus mehr als wir erwartet hatten. Alle
vier Fahrer waren großartig, und das Team ist in diesem dramatischen
und ereignisreichen Rennen cool geblieben. Es hatte mit seiner exzellenten
Strategie einen großen Anteil am Sieg. Das ist ein weiteres fabelhaftes
Ergebnis für Audi."
Das Ergebnis in St. Petersburg
1. Capello/McNish (Audi R10 TDI) 114 Rd.
2. Pirro/Werner (Audi R10 TDI) + 0,426 Sek.
3. Maassen/Briscoe (Porsche) + 26,350 Sek.
4. Bernhard/Dumas (Porsche) + 26,466 Sek.
5. Brabham/Johansson (Acura/Honda) + 34,079 Sek.
6. Fernandez/Diaz (Acura/Honda) - 1 Rd.
7. Field/Field/Berry (Creation-Judd) - 2 Rd.
8. Beretta/Gavin (Chevrolet) - 3 Rd.
9. Salo/Melo (Ferrari) - 5 Rd.
10. van Overbeek/Bergmeister (Porsche) - 6 Rd.