Bei der Vergabe des ersten Tagessieges, stehen vor allem drei Teams im Vordergrund. Während Jürgen und Uwe Alzen (beide Betzdorf) ihren nagelneuen Porsche 911 GT3 auf Basis der aktuellen Modellreihe 997 an den Start bringen, setzen Land-Motorsport und Manthey-Racing auf Weiterentwicklungen ihrer erfolgreichen 996er-Modelle aus dem Vorjahr. So ähnlich die Basis, so unterschiedlich sind die kleinen Details die am Ende den Ausschlag geben könnten. Die Truppe rund um Teamchef Olaf Manthey (Meuspath) reizt das Reglement in Sachen Aerodynamik mit einer bulligen Optik aus – daneben mutet der neue Alzen-Porsche fast schon filigran an. Der Land-Porsche, mit dem am Samstag Marc Basseng (Waiblingen) und Patrik Simon (Wiesbaden) an den Start gehen, positioniert sich optisch in der Mitte. Im Manthey-Porsche wechseln sich Marc Lieb (Ludwigsburg), Timo Bernhard (Miesau) und Marcel Tiemann (Monaco) am Volant ab. „Am Samstagabend haben wir erste Anhaltspunkte, welches Konzept über die Saison am erfolgreichsten sein wird“, weiß Uwe Alzen (Betzdorf). „Es wird sehr, sehr eng werden an der Spitze.“ Gute Chancen auf vordere Platzierungen haben auch die Porsche-Teams Christian und Peter Mamerow (Castrop-Rauxel) im Porsche 996 RS und Wolfgang Destreé (Zornheim) und Kersten Jodexnis (Hannover) im ClickVers Porsche GT3.
Voller Zuversicht treten Johannes Scheid (Kottenborn), Oliver Kainz (Kottenheim) und Dennis Rosteck (Porta Westfalica) im neu aufgebauten BMW M3 GTS an. „Wir waren nach dem ersten Test auf der Nordschleife überrascht, wie viel Abtrieb unser neuer Wagen hat“, so Scheid. „Wir sind guter Dinge, dass wir um die Podiumsplätze ein Wörtchen mitreden können.“ Dieses Ziel verfolgen auch Dirk Riebensahm (Andernach), Christopher Gerhard (Viersen) und Werner Mohr (St. Ingbert) am Steuer der über 500 PS starken und neu aufgebauten Dodge Viper GTS-R von Zakspeed Racing. „Die Viper bringt mit dem neuen Getriebe die Kraft noch besser auf die Strecke, das überarbeitete 8-Zylinder-Triebwerk läuft tadellos", zog Werner Mohr sein Fazit nach der Probe-, Test- und Einstellfahrt.
Familienduell: Wenn der Vater mit dem Sohne…
Ein ungleiches Duell findet im Rahmen der 55. ADAC Westfalenfahrt bei den
Diesel-Fahrzeugen statt, wo Hans-Joachim und Johannes Stuck aufeinander treffen.
Hans-Joachim, der bereits 1998 beim ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring
als Gesamtsieger im BMW 320d die Leistungsfähigkeit der „Selbstzünder“
im Renneinsatz unter Beweis stellte, startet zusammen mit der amtierenden
Meisterin Claudia Hürtgen (Aachen) im BMW 120d von Schubert Motors aus
Oschersleben. Der 19-jährige Johannes pilotiert zusammen mit Henning
Meyersrenken (Köln) einen BMW 335 d GTR dieselspeed. „Ich kann
die neue Saison auf der Nordschleife kaum erwarten und hoffe, Claudia bei
der Titelverteidigung gut unterstützen zu können“, so Hans-Joachim
Stuck.
Starke besetzte Klassen versprechen interessante Positionskämpfe
Wenn am Samstag pünktlich um 12:00 Uhr die drei Startgruppen ins Rennen
gehen, wissen eingefleischte Fans der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft
Nürburgring, dass nicht nur an der Spitze des Feldes sehenswerter Sport
geboten wird. Vielmehr ist gerade die breit gefächerte Marken- und Modellvielfalt
das Salz in der Suppe. Zu den stärksten der insgesamt 30 ausgeschriebenen
Klassen zählen auch 2006 die SP3 (VLN-Specials bis 2.000 ccm Hubraum),
die V2 (VLN-Serienwagen bis 1,850 ccm Hubraum) sowie die beiden Cup-Klasen
Cup 3 (Honda Civic Cup 2006) und Cup 4 (Porsche Carrera und Super-Cup 2004).
Interessante Positionskämpfe sind hier vorprogrammiert, denn in den letzten
Jahren wurde in den starken Klassen die Meisterschaft entschieden.
Déjà vu: Wenn nur das Wetter mitspielt…
Waren die letzten Ausläufer des Winters am vergangenen Samstag kein Hinderungsgrund
für die VLN Probe-, Test- und Einstellfahrt, ist die Durchführung
der 55. ADAC-Westfalenfahrt am 25. März 2006 unter den aktuellen Umständen
gefährdet. Über weite Teile der Nordschleife sind die Randstreifen
und Auslaufzonen mit Schnee bedeckt. Um den Teilnehmern Planungssicherheit
zu geben, findet am Donnerstag ein Ortstermin statt. Neben Rennleiter Peter
Bröcher (Olpe) und seinem Stellvertreter Andreas Thamm (Wuppertal), werden
sich VLN-Promoter Karl Heinz Gürthler (Dortmund) und Mitarbeiter der
Nürburgring GmbH ein Bild vom Zustand der Rennstrecke machen. Die Entscheidung,
ob das Rennen stattfinden wird, oder nicht, wird am Donnerstagnachmittag auf
www.vln.de bekannt gegeben. Daumendrücken kann nicht schaden.