Mit der vierten Auflage des deutschen Laufs zur Rallye-Weltmeisterschaft ging im Raum Trier, Baumholder und St. Wendel eine fantastische Motorsport-Veranstaltung über die Bühne. Die Deutschland-Rallye zählt zu den drei besten Rallyes weltweit und 220.000 begeisterte Zuschauer erlebten dieses Mega- Ereignis hautnah mit.
Das Kathrein Renn- und Rallye Team Hermann Gaßner (Surheim) und seine Beifahrerin Karin Thannhäuser (Ufering) fuhr mit dem nagelneuen, seriennahen Mitsubishi Lancer Evo VIII von Beginn an im Spitzenfeld der seriennahen Fahrzeuge mit. Die Mechaniker von Gassner Motorsport hatten bis zum letzten Moment an dem Fahrzeug gearbeitet, um es für diesen WM-Lauf optimal vorzubereiten. Schließlich galt es, 19 Wertungsprüfungen über 355 km und eine Gesamtdistanz von fast 1300 km zu überstehen. Der offizielle Teil begann bereits am Donnerstagabend mit dem Showstart in Trier. Die Porta Nigra bot eine beeindruckende Kulisse, als jedes Team auf der Rampe den vielen Fans und den Medienvertretern vorgestellt wurde.
Am nächsten Morgen begann die Jagd nach den Bestzeiten.
Die erste Etappe führte den Rallyetross durch die Weinberge an der Mosel.
Die höchst anspruchsvollen Wertungsprüfungen waren bis zu 27 km lang
und verlangten von den Fahrern alles ab. Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser
übernahmen bereits ab der zweiten Sonderprüfung die Gruppe N- Führung.
Maik Steudten (Bernbeuren) und sein Beifahrer Thomas Fuchs (Laurenburg) folgten
im zweiten EVO VIII von Gassner Motorsport bereits auf dem vierten Platz. Für
die DRM-Privatfahrer Champions von 2004 war es der erste WM-Einsatz und am Ende
der ersten Etappe wurden sie in der Ergebnisliste bereits auf dem dritten Platz
in der Gruppe N geführt.
Eine ganz andere Streckencharakteristik fanden die Teilnehmer am nächsten
Tag vor. Der Truppenübungsplatz Baumholder mit seinen gefürchteten
„Hinkelsteinen“ stand mit der 29 km langen „Panzerplatte“
im Mittelpunkt. Hier büßten Steudten/Fuchs ihren dritten Platz ein,
als sie für einige Zeit in’s Aus rutschen und erst mit fremder Hilfe
wieder auf den richtig Weg zurück fanden. Glücklicherweise hatte das
Auto nichts abbekommen und so konnten die beiden auch die dritte und letzte
Etappe in Angriff nehmen. Den Abschluss des zweiten Tages bildete die „Super
Special“ St. Wendel. Der Zuschauerrundkurs mitten in St. Wendel zog auch
in diesem Jahr viele tausend Zuschauer in seinen Bann, wo Hermann Gaßner
und Karin Thannhäuser mit einer erneuten Gruppe-N-Bestzeit diesen Tag beendeten.
Das Kathrein Renn- und Rallye Team hatte nun bereits einen Vorsprung von fast
vier Minuten auf die Zweitplatzierten in der Gruppe N herausgefahren. „Unser
neues Auto läuft perfekt und mit den Pirelli Reifen hatten wir optimalen
Grip“ erklärt Hermann Gaßner im Etappenziel. Und Karin Thannhäuser
fügt schmunzelnd hinzu: „Unsere Mechaniker sind ja Allrounder –
Sie betreuen nicht nur unser Auto perfekt, sondern versorgen auch uns Fahrer
kulinarisch mit allerhand Köstlichkeiten. Damit haben sie auch einen großen
Anteil an unserem Erfolg“.
Die Entscheidung fiel auf der dritten Etappe, die die verbliebenen 44 Teams in die Regionen um Freisen und Birkenfeld führte. Sechs Wertungsprüfungen - allesamt anspruchsvoll und schnell - über fast 100 km waren noch zu bewältigen. Die vorausfahrenden WRC’s (World Rallye Cars) hatten auch hier wieder viel Dreck und Steine auf der Fahrbahn hinterlassen, was noch mehr Aufmerksamkeit und Vorsicht von den Piloten verlangte. Die Platzierungen in der Gesamtwertung wurden noch einige Male gewechselt, aber an dem Gruppe N Sieg des Kathrein Renn- und Rallye Teams zweifelte niemand mehr.
„Klar, haben wir das Tempo etwas heraus genommen“
kommentierte Routinier Hermann Gaßner gegen Ende der Rallye. „ Es
wäre ja verrückt, mit fünf Minuten Vorsprung jetzt noch auf der
letzten Rille zufahren und ein erhöhtes Risiko einzugehen.“
Maik Steudten und Thomas Fuchs konnten nach ihrem Missgeschick vom Vortag noch
etwas Boden gut machen und kamen mit dem Mitsubishi Evo VIII von Gassner Motorsport
bei ihrem ersten WM-Einsatz immerhin als zweitbestes deutsches Team auf den
vierten Platz in ihrer Klasse.
Hermann Gaßner und Karin Thannhäuser fuhren beim großen Showdown
an der Porta Nigra als Gruppensieger und bestes deutsches Team über die
Zielrampe und bedankten sich damit auf ihre Wiese auch bei ihren Partnern Kathrein
und Eibach für das Sonderbudget zu diesen WM-Einsatz.