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Der Große Preis von San Marino aus der Sicht von Michelin
San Marino aus der Perspektive der Michelin Partner
Das erwarten die Michelin Partner
So lief der Große Preis von San Marinno 2005
Statistisches
Michelin will Siegesserie beim Europa-Auftakt fortsetzen
Karlsruhe (18.4.2006) - Home, sweet home: Auch wenn Italien nur Heimat von zwei der elf Grand Prix-Teams ist - den ersten Europa-Grand Prix empfinden alle Rennställe wie eine Rückkehr in die eigenen vier Wände. Was durchaus wörtlich zu nehmen ist, da beim vierten Saisonlauf in Imola erstmals in dieser Saison die eindrucksvollen Motorhomes das Formel 1-Fahrerlager schmücken werden. Für Michelin geht es auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari nicht um Repräsentation, sondern um sportlichen Erfolg. Die Spezialisten aus Clermont-Ferrand wollen ihre Siegesserie fortsetzen - auf einem Kurs, der an Autos und Reifen Ansprüche stellt, die so auf kaum einer anderen Grand Prix-Strecke vorkommen.


Grund zur Freude: Mit drei Siegen im Gepäck reist Michelin-Partner Renault entspannt gen San Marino

Kaum schnelle Kurven, viele kurze Geraden mit relativ ebenem Asphalt und natürlich die berühmt-berüchtigten Kerbs, die die Piloten in ihre Ideallinie mit einbeziehen - das Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Schauplatz des Großen Preises von San Marino, stellt die Teams vor ganz eigene Herausforderungen. Den Renningenieuren bereiten vor allem die Randsteine in der „Variante Alta“ und „Variante Bassa“ Kopfzerbrechen. Während für ein sicheres und richtungsstabiles Überfahren der Kerbs weichere Feder- und Dämpferraten erwünscht sind, erfordern die schnellen Richtungswechsel in den Schikanen eine steifere Auslegung.

Auch die Zuverlässigkeit der Boliden wird auf dem Grand Prix-Kurs in der Emilia Romagna auf eine harte Probe gestellt: Das brutale Überfahren der Kerbs - für eine schnelle Rundenzeit unverzichtbar - ist hauptsächlich für die traditionell hohe Ausfallrate in Imola verantwortlich. Größter Stressfaktor neben den Erschütterungen ist das kurzfristige Durchdrehen der Antriebsräder, wenn diese beim Sprung den Bodenkontakt verlieren, beim Landen aber schlagartig wieder Grip finden. Um die Gefahr des Überdrehens zu mindern, arbeiten die Techniker intensiv an den Drehzahlbegrenzern. Da aber auch ein übermäßiger Einsatz des Begrenzers über die Renndistanz ungesunde Vibrationen auslöst, vereinbaren die Renningenieure mit den Fahrern für das Rennen zum Teil veränderte Schaltpunkte oder eine abweichende Linienwahl.

Der Große Preis von San Marino aus der Sicht von Michelin
Imola markierte für Michelin schon mehrfach bedeutende Ereignisse: So gewann Nelson Piquet 1981 im Michelin-bereiften Brabham-Ford den ersten Grand Prix des Kleinstaats (nachdem die Strecke selbst im Jahr zuvor mit dem Großen Preis von Italien debütiert hatte). Auf der „Abschiedstournee“ zum Ende der ersten Formel 1-Ära 1984 gewann die Marke mit Alain Prost im McLaren-TAG Porsche. Als Michelin 17 Jahre später in den Grand Prix-Sport zurückkehrte, erzielte Ralf Schumacher (Williams-BMW) in Imola den viel umjubelten ersten Comeback-Sieg. Und das Duell des Vorjahres, als Michelin Pilot Fernando Alonso den heftig attackierenden Michael Schumacher hinter sich hielt, ist ohnehin allen Formel 1-Fans bestens im Gedächtnis.

Silberpfeile: Auch mit neuer Lackierung dürften die Michelin-bereiften McLaren zu den Sieganwärtern zählen.

„Die ersten drei Grands Prix verliefen für uns und unsere Partnerteams äußerst zufriedenstellend“, sagt Nick Shorrock, Formel 1-Direktor von Michelin. „Die guten Resultate sind logische Folge der hervorragenden Forschungs- und Entwicklungsarbeit, die wir in Clermont-Ferrand und bei Tests mit unseren Partnern betrieben haben. Die Menge an Daten, die sie uns zur Verfügung stellen, erlaubt uns, eine große Zahl von Einflussgrößen zu analysieren. Wir konnten neue Konstruktionen und Mischungen entwickeln und zugleich unseren Partnerteams helfen, die Pneus optimal zu nutzen.“

Die Reifen, die Shorrocks Mannschaft nach Imola mitbringt, müssen nicht nur den immensen Bremskräften und den ständigen Beschleunigungsvorgängen gewachsen sein. „Problematisch ist auch der mit praktisch jeder Kurve wechselnde Fahrbahnbelag und die aggressive Linienwahl der Piloten“, erklärt der Brite. „Nachdem wir im vergangenen Jahr bei unseren Imola-Pneus in einigen Bereichen Verbesserungsbedarf entdeckten, haben wir diesmal eine Reifenpalette mit erheblich geänderten Mischungen dabei.“

Der im europäischen Frühling immer denkbare Regen bereitet dem Michelin Rennleiter keine Sorgen. „Wir haben in den freien Trainings in Australien gesehen, wozu unsere Intermediates in der Lage sind“, erinnert er. „Die Rundenzeiten unserer Partner in Melbourne haben unsere Fortschritte auf feuchter Strecke eindrucksvoll belegt. Das zählt noch mehr als die ebenfalls guten Testergebnisse, bei denen allerdings die Bedingungen nicht repräsentativ waren.“

Trotz der perfekten Ausbeute von drei Siegen in drei Rennen warnt Shorrock: „Jeder Grand Prix ist eine völlig neue Herausforderung. Es gibt keine Garantie, dass wir unsere Erfolgssträhne endlos fortsetzen werden. Wenn die momentane Hierarchie zementiert würde, wäre das auch gar nicht in unserem Sinne. Wir lieben den Kampf gegen starke Gegner - das ist es, was aus unserer Sicht den Motorsport ausmacht. Im Wettbewerb können wir unsere Produkte am besten weiterentwickeln und zeigen, wie wichtig der Faktor Reifen für jedes Fahrzeug ist.“

Der Große Preis von San Marino aus der Perspektive der Michelin Partner
Asia-Express: Nach der Pole-Position in Australien will Michelin-Partner Honda weiter groß auftrumpfen.

„Michelin hat unglaublich gute Arbeit geleistet“, erklärt Franz Tost, Sportlicher Leiter der Scuderia Toro Rosso. „Auf Basis der bisherigen Rennen erwarte ich in Imola Startpositionen zwischen zehn und 15. Wir werden hart kämpfen und sehen, was sich von dort aus im Rennen erreichen lässt.“

„Es wird viel über unseren angeblichen Vorteil mit dem V10-Motor spekuliert, aber wir wissen, dass es diesen Vorteil nicht gibt. Vielleicht vergessen diese Leute, dass wir in anderer Hinsicht exzellent bestückt sind: bei den Reifen. Michelin hat in diesem Winter unglaublich gute Arbeit geleistet, um uns mit Pneus zu versorgen, die unter allen Bedingungen hervorragend funktionieren. Gerade in Imola können die Reifen einen großen Unterschied machen. Die jüngsten Konstruktionen und Mischungen von Michelin werden Traktion und Bremsverhalten maßgeblich verbessern - und beides zählt hier zu den Schlüsselfaktoren.“

Das erwarten die Michelin Partner
Für Renault F1 ist die Zielsetzung vor dem Grand Prix von San Marino klar: Die Gelb-Blauen peilen beim vierten Saisonlauf den vierten Sieg an. „Ich denke, dass Renault derzeit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz besitzt“, analysiert Giancarlo Fisichella, der in Malaysia ganz oben auf dem Treppchen stand. „Wir können daher gar nicht anders, als immer auf Sieg zu fahren.“ Sein Teamkollege Fernando Alonso, nach seinen Erfolgen beim Saisonauftakt in Bahrain sowie beim zurückliegenden Australien-GP Führender in der WM-Wertung, ergänzt: „Wir sind derzeit der Maßstab, an dem sich die anderen messen müssen. Daraus ziehen wir großes Selbstvertrauen für die kommenden Rennen.“

McLaren-Mercedes zeigt sich zuversichtlich, dem Renault F1 Team in Imola auf Augenhöhe gegenübertreten zu können: „Seit dem Rennen in Melbourne haben wir an sechs Tagen intensiv getestet und den MP4-21 weiter verbessert“, so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. Kimi Räikkönen sieht eine hart umkämpfte Saison voraus: „Dazu muss man kein Prophet sein“, so der Finne. „Schauen Sie sich nur an, wie eng die Zeiten der Top-Teams bei den Testfahrten zusammenliegen.“

Einen weiteren Entwicklungsschritt verzeichnete in den vergangenen Wochen auch das Honda Racing F1 Team: „Bei den Vorbereitungen auf die Europasaison konzentrierten wir uns nicht zuletzt auf den Bereich Aerodynamik“, so Jenson Button. „Wir erzielten deutliche Fortschritte. Darüber hinaus haben wir einen Weg gefunden, um unsere Michelin Reifen schneller auf ihre optimale Betriebstemperatur zu bekommen.“

Premierenstimmung: Optimistisch blickt Michelin-Partner BMW Sauber seinem ersten Grand Prix in Europa entgegen.

Das BMW Sauber F1 Team befindet sich weiter im Aufwind: „Nach dem positiven Resultat in Melbourne möchten wir den Schwung mit in die Europasaison mitnehmen“, so Willy Rampf, Technischer Direktor Chassis. Dabei sollen unter anderem neue Aerodynamik-Komponenten im Front- und Heckbereich des BMW Sauber F1.06 beitragen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir erneut eine starke Leistung zeigen können“, so Rampf.

Auch Red Bull Racing beteiligte sich in den vergangenen Wochen an dem regen Testbetrieb der Formel 1. Die erzielten Fortschritte in den Bereichen Chassis und Aerodynamik lassen die Mannschaft um Teameigner Dietrich Mateschitz optimistisch nach vorne blicken. „Wir verfügen über ein Auto, dass schnell und gut ist“, so der 61-jährige Österreicher. „Was uns zuletzt etwas fehlte, war das nötige Quäntchen Glück.“

Für die Scuderia Toro Rosso stellt der Grand Prix von San Marino ein Heimspiel dar - das Team ist im rund 20 Kilometer von Imola entfernten Faenza beheimatet. „Wir freuen uns sehr auf diesen Grand Prix, speziell nach unserer soliden Vorstellung in Australien", erklärt Teamchef Franz Tost. „Wir werden alles geben, um so weit wie möglich nach vorne fahren zu können.“

Rückblick: So lief der Große Preis von San Marino 2005
Der Kronprinz ließ dem König keine Chance: Mit einer kämpferisch imponierenden Darbietung sicherte sich Renault F1-Pilot und Michelin Partner Fernando Alonso beim vierten Saisonlauf den dritten Sieg in Folge und seinem Team den vierten Triumph en suite. Zugleich stellte ein wie entfesselt attackierender Michael Schumacher seine Klasse nachdrücklich unter Beweis und arbeitete sich auf der Heimstrecke der Scuderia Ferrari vom 13. Startplatz bis auf Rang zwei nach vorn. Alonso ließ sich von dem pausenlos angreifenden Weltmeister allerdings nicht beirren und hielt dem Druck des Deutschen in den letzten zwölf Runden des Großen Preises von San Marino routiniert stand.

Statistisches
Großer Preis von San Marino, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola,
4. Lauf zur FIA-Formel 1-Weltmeisterschaft 2006 (23. April 2006);
Renndistanz: 62 Runden à 4,933 km = 305,609 km.

Vorjahresergebnis (Rennen)

1. Fernando Alonso Renault M 1:27.41,921 h 2 Boxenstopps
2. Michael Schumacher Ferrari
0,215 s zurück 2 Boxenstopps
3. Alexander Wurz McLaren-Mercedes M 27,554 s zurück 2 Boxenstopps
4. Jacques Villeneuve Sauber-Petronas M 1.04,442 min zurück 2 Boxenstopps
5. Jarno Trulli Toyota M 1.10,258 min zurück 2 Boxenstopps
6. Ralf Schumacher Toyota M 1.10,841 min zurück 2 Boxenstopps
7. Nick Heidfeld Williams-BMW M 1.11,282 min zurück 2 Boxenstopps
8. Mark Webber Williams-BMW M 1.23,297 min zurück 2 Boxenstopps
9. Vitantonio Liuzzi Red Bull Racing M 1.23,764 min zurück 2 Boxenstopps
10. Felipe Massa Sauber-Petronas M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
11. David Coulthard Red Bull Racing M 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
12. Narain Karthikeyan Jordan-Toyota 1 Runde zurück 2 Boxenstopps
13. Tiago Monteiro Jordan-Toyota 2 Runden zurück 3 Boxenstopps

Schnellste Rennrunde: Michael Schumacher (Ferrari), 1.21,858 min, 48. Runde

Vorjahresergebnis (Qualifying, addierte Zeiten beider Sessions)

1. Kimi Räikkönen McLaren-Mercedes M 2.42,880 min
2. Fernando Alonso Renault M 2.43,441 min
3. Jenson Button BAR-Honda M 2.44,105 min
4. Mark Webber Williams-BMW M 2.44,511 min
5. Jarno Trulli Toyota M 2.44,518 min
6. Takuma Sato BAR-Honda M 2.44,658 min
7. Alexander Wurz McLaren-Mercedes M 2.44,689 min
8. Felipe Massa* Sauber-Petronas M 2.44,930 min
9. Nick Heidfeld BMW-Williams M 2.45,196 min
10. Rubens Barrichello Ferrari 2.45,243 min
11. Ralf Schumacher Toyota M 2.45,416 min
12. Jacques Villeneuve Sauber-Petronas M 2.46,259 min
13. Giancarlo Fisichella Renault M 2.46,710 min
14. Michael Schumacher Ferrari 2.47,244 min
15. David Coulthard Red Bull Racing M 2.48,070 min
16. Vitantonio Liuzzi Red Bull Racing M 2.48,155 min
17. Narain Karthikeyan Jordan-Toyota 2.52,099 min
18. Tiago Monteiro Jordan-Toyota 2.54,252 min
19. Patrick Friesacher Minardi-Ford 2.57,048 min
20. Christijan Albers Minardi-Ford keine Zeit

MIC
* auf Startplatz 18 zurückversetzt wegen Motorwechsels

(M) = Michelin Partner

WM-Stand

Fahrer Punkte WMF1 Hersteller Punkte
1. Fernando Alonso (M) 28 1. Renault F1 (M) 42
2. Giancarlo Fisichella (M) 14 2. McLaren-Mercedes (M) 23
3. Kimi Räikkönen (M) 14 3. Ferrari 15
4. Michael Schumacher 11 4. Honda (M) 13
5. Jenson Button (M) 11 5. BMW Sauber F1 (M) 10
6. Juan Pablo Montoya (M) 9 6. Toyota 7
7. Ralf Schumacher 7 7. Williams-Cosworth 5
8. Nick Heidfeld (M) 5 8. Red Bull-Ferrari (M) 2
9. Jacques Villeneuve (M) 5
10. Felipe Massa 4
11. Mark Webber 3
12. Rubens Barrichello (M) 2
13. Nico Rosberg 2
14. Christian Klien (M) 1
15. David Coulthard (M) 1

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